Mit schnellen Schritten lief ich die Treppen runter.
Nur ein ganz schwaches Licht durchflutete die kahlen Wände.
Sobald ich die letzte Stufe runtergestiegen war blieb ich erst mal stehen.Lauter Zellen waren hier angebracht.
Der Anblick verwunderte mich natürlich nicht. Ich sah sowas schließlich täglich.In den ersten Zellen war niemand zu sehen.
In der nächsten Zelle sah ich ein Mann, der schon halbtot auf dem Boden lag.
In der nächsten Zelle sah ich zwei Frauen, die mich aber gar nicht beachteten. Sie schienen eher so, als wären sie auf Drogen.Ungeduldig sah ich in die nächste Zelle. Aber auch dort war sie nicht.
,,Sydney!", rief ich schließlich. Meine Stimme hallte zurück. Aber sonst hörte ich nichts.
Ganz hinten erkannte ich schließlich noch eine Zelle die besetzt war.Ich glaube das war sie.
Mit eiligen Schritten lief ich hin.
Und tatsächlich.
Sie lag dort. Völlig zerstört am Boden.
In einem deutlich zu kurzem Kleid.
Sie regte sich nicht.
,,Sydney", flüsterte ich leise.
Ich rüttelte an der Tür der Zelle. Selbstverständlich war sie abgeriegelt.
,,Sydney, hörst du mich? Antworte mir!", versuchte ich, während ich eine Lösung dafür fand, die Zelle zu öffnen.Genervt und sichtlich ungeduldig rüttelte ich an der Kette.
Wütend haute ich an die Gitterstäbe und fluchte.
Immer wieder fiel mein Blick auf sie.
War sie tot?
Warum regte sie sich nicht?,,Sydney!" Sag was!", rief ich.
Wieder haute ich gegen die Stäbe.
Dann fiel mir der Mann wieder ein, den ich vorhin umgebracht hatte. Vielleicht hatte er die Schlüssel.Ich warf nochmal ein Blick auf Sydney.
,,Ich bin gleich da", hauchte ich, auch wenn sie mir nicht antwortete. Ausgerechnet jetzt hatte ich keine Granate, um die Tür aufzusprengen.
Ich rannte wieder die Treppen hoch.Schnell wühlte ich in der Leiche rum, ob ich was fand.
Letztendlich wurde ich tatsächlich fündig.
Ich packte die Schlüssel und rannte wieder die Treppen runter.
Aus irgendeiner Zelle kamen leichte Geräusche. Ich kümmerte mich aber nicht darum.,,Ich bin da, Sydney", hauchte ich.
Gerade als ich den Schlüssel einstecken wollte meldete sich Salvador am Headset.
,,Was gibt's?", fragte ich schnell.
,,Ich soll dich von Diego fragen wo du bleibst."
,,Warten sie auf mich, oder was?"
,,Anscheinend."
,,Ich hab sie gefunden, Bro. Ich versuche gerade die scheiß Tür zu öffnen. Gib mir fünf Minuten. Ich bin gleich draußen."
,,Okay. Pass auf."
Dann hörte ich nichts mehr.Für einem Moment dachte ich, dass sich der Schloss nicht öffnen ließ, bis es sich doch schließlich freigab.
Eilig öffnete ich die Tür und stolperte in die Zelle.
Ich kniete mich zu ihr und legte meine Hand auf ihre Wange.
,,Sydney. Sydney, hörst du mich?"
Ihre Augen waren halb geschlossen. Sie sagte nichts.Hektisch kontrollierte ich ihren Puls.
Erleichtert atmete ich aus, als ich die Schläge spürte.
Schnell packte ich sie an der Kniekehle und nahm sie hoch.
Ich verließ die Zelle und lief mit zügigen Schritten Richtung Treppe.
Hoffentlich hatte sie nichts. Hoffentlich ging es ihr noch gut.Ich lief die Treppen hoch. Ohne ein Blick auf die Leichen zu werfen lief ich die nächsten Treppen hoch.
Mein Blick fiel auf ihr Gesicht. Sie sah fertig aus. Und aus ihren halb geschlossenen Augen konnte ich leichte Rötlichkeit erkennen.Ich bekam Wut auf den Mistkerl.
Ich würde jetzt gerne Fernando die Fresse polieren, aber sie musste hier jetzt erstmal raus.Ich lief den nächsten Gang nach rechts.
Keine Männer weit und breit.
Doch plötzlich hörte ich vom weiten eilige Schritte.
Ohne lange zu überlegen lief ich in den nächsten Gang und lehnte mich an die Wand.
Ich legte Sydney auf dem Boden ab.Dann wartete ich darauf, dass der Mann an mir vorbei laufen würde.
Genau das passierte im nächsten Moment.
Es war zu spät als er mich realisierte. Bevor er was machen konnte schlug ich ihm die Pisotle weg und gab ihm einen Kinnhaken. Dann packte ich ihn am Kopf und brach mit einem Mal sein Genick, sodass er auf der Stelle sein Tod fand.Ich drehte mich zu Sydney um, die immernoch regungslos da lag.
Was hatten sie mit ihr gemacht?
Schnell nahm ich sie wieder in die Arme und setzte rasch mein Weg fort.
Jetzt war es nicht mehr lang bis zum Ausgang.In dem Augenblick meldete sich wieder Salvador am Headset.
,,Bro, wo bist du?"
Ich konnte ihm aber gerade nicht antworten, da ich Sydney am Arm hatte und den Headset nicht bedienen konnte.
,,Hey, Bro! Antworte! Lebst du noch!"
Ich verdrehte die Augen und setzte mein Weg fort.
,,Matteo!" Das war jetzt Diegos Stimme.
,,Sag was! Verdammt!",,Ich bin ja gleich draußen", murmelte ich und sah noch einmal in Sydneys Gesicht. Es schien so, als würden sich ihre Augenlider leicht bewegen.
Ich lief den nächsten Gang nach rechts.
Jetzt war ich bald wieder am Eingang angelangt.
Ich musste nur noch den Gang rechts nehmen.Zufrieden bog ich in den Gang und sah die breite Eingangshalle direkt vor mir.
Ich sah in alle Richtungen und lief mit eiligen Schritten auf die Stahltür zu.
Sobald ich dort angelangt war atmete ich erst tief aus. Ohne irgendwelche Probleme war ich hier angelangt.
Irgendwie war das zu einfach gewesen.
Und wenn ich jetzt darüber nachdachte war das wirklich komisch.Ohne weitere Gedanken darüber zu machen versuchte ich die Stahltür zu öffnen.
Ich runzelte die Stirn, als sie nicht aufging.
Abgeschlossen!,,Mist!", fluchte ich.
Das war ganz sicher eine Absicht.
Fernando hatte ganz sicher noch gewusst, dass ich im Gebäude war. Er hatte es ganz sicher mitbekommen. Und es war ganz sicher jetzt seine Absicht, dass die Tür abgeschlossen war.Energisch kniete ich mich hin und legte Sydney leicht auf dem Boden ab.
Dann betätigte ich schnell das Headset.
,,Salvador", sagte ich leise.
,,Matteo, endlich! Warum antwortest du nicht!", rief er.
,,Bro, die Tür ist abgeschlossen", meinte ich leise.
,,Abgeschlossen? Die anderen sind doch gerade eben auch rausgekommen!"
,,Sie ist aber abgeschlossen, verdammt!"
,,Scheiße, das... Dann wissen sie dass du da bist."Ich konnte darauf nicht antworten, da ich Schritte hinter mir hörte.
Leicht drehte ich mich um und sah hin.Fernando.
Augenverdrehend seufzte ich auf.
Dann packte ich Sydney wieder an der Kniekehle und am Rücken und hob sie hoch.
Mit ihr am Arm drehte ich mich zu ihm.
Sein Blick verfinsterte sich. ,,Lass mein Mädchen los!"
Ich hob die Augenbrauen. ,,Dein Mädchen? Sehr witzig."
Hinter ihm erkannte ich drei bewaffnete Männer.Mit Sydney am Arm konnte ich mich wohl schlecht wehren.
Mit ganz langsamen Schritten ging ich zurück, während ich Fernando im Auge behielt.
,,Du wirst auch diesmal verlieren, Sanchez", sagte ich höhnisch.
,,Du irrst dich Suarez! DU wirst verlieren! Und ich werde deine Leiche höchstpersönlich deinem Vater schicken."Ich war an der Wand angelangt.
Ich drehte mich ein wenig um und kniete mich hin.
Dann legte ich Sydney an der Wand neben der Tür hin und stand wieder auf.Mit langsamen Schritten lief ich auf Fenrnado zu.
,,Träum weiter.", sprach ich aus.
Und plötzlich erkannte ich noch eine Person, der sich jetzt neben ihm stellte.Carlos Garcia.
Höhnisch sah er mich an.
,,Diesmal wirst du uns nicht entkommen."In dem Moment hörte ich Salvadors Stimme am Headset.
,,Dude, entfernt euch von der Tür. Wir werden sie aufplatzen."Kurz beachtete ich ihn nicht.
Dann riss ich die Augen auf und drehte mich schlagartig zu Sydney um, die neben der Tür lag. Sie regte sich ganz kurz.Zeitgleich platzte eine Bombe.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...