Gib mir deine Seele

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Matteo:

Ich war damit beschäftigt mit Carl zusammen die Männer in der Halle zu beaufsichtigen. So könnte man das nennen.
Immerhin musste jeder genug trainiert sein. Und die Neuankömmlinge natürlich auch.
10 waren gerade hier in der Halle. Sehr neu waren sie nicht. Manche waren schon seit einem Monat hier, andere vielleicht etwas länger oder kürzer.

,,Wir sollen zusammen auch mal wieder gegeneinander antreten.", meinte Carl.
Ich schmunzelte. ,,Du willst also wieder verlieren?"
Er haute mir auf die Brust. ,,Das war einmal der Fall gewesen. Oder nein zwei."
,,Ist ja gut. Ich werde dich auch diesmal gewinnen lassen."
,,Du kannst manchmal echt arrogant sein.", sprach er aus.
,,Ich weiß."

Er ging nicht auf mein Satz ein, sondern öffnete ein komplett anderes Thema.
,,Ich hoffe du behandelst Sydney gut.", sagte er.
Ich hob meine Augenbraue. ,,Wie kommst du jetzt auf das Thema?"
Er zuckte mit den Schultern. ,,Weiß nicht. Ich weiß nur eins. Und zwar dass du sie ganz anders siehst."

,,Wie meinst du das?", fragte ich ihn, ohne ihn dabei anzusehen.
,,Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du sie... anders siehst eben. Wie soll ich das erklären? Du versuchst kalt zu ihr zu sein. Aber irgendwie willst du das nicht."
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Gut möglich."
,,Gut möglich? Ist das alles was du dazu sagst?"

Ich drehte mich zu ihm um. ,,Ja, w-"
,,Boss!"
Ich sah über Carls Schulter hinweg zu Isak, der eilig zu uns kam.
Er sah hektisch aus. Ich runzelte die Stirn.
,,Was gibt's?"
,,Boss, Ethan wollte dass ich Sie rufe."
,,Was ist denn Sache?", fragte ich ungeduldig.
Er sah zu Boden. ,,Boss, Ihre Schwester.."
Ich spannte mich an. ,,Was ist mit ihr?"

Auch Carl wirkte angespannt.
Als Isak nicht antwortete packte ich ihn am Kragen.
,,Was ist mit ihr!?"
,,Sie.. die Männer die bei ihr waren wurden getötet."
Sofort ließ ich ihn los.
,,Wo ist Ethan!"
,,Oben im-"

Ich ließ ihn nicht ausreden.
Ich blickte zu Carl. Dann rannte ich sofort aus dem Lager. Carl folgte mir.
Ich rannte die Treppen hoch bis in den dritten Stock. Nach mehreren Türen riss ich die letzte Tür auf.
Ethan stand am Tisch und machte irgendwas am Bildschirm. Als er mich sah richtete er sich sofort auf.

,,Was passiert hier!", rief ich.
,,Boss, das sollten Sie sich vielleicht selber ansehen", sagte er.
Sein Gesicht wirkte angespannt.
Sofort lief ich hin und stoß Ethan zur Seite.

Dann sah ich auf den Computer.
Mein Atem stockte. Ich spannte mich an und ballte meine Hand zur Faust.
Das Bild meiner Schwester war auf dem Bildschrim zu sehen.
Nicht irgendein Bild. Sie war bewusstlos und in irgendeinem Auto.

Ich schrie auf und knallte meine Faust auf den Tisch.
,,Wer hat das geschickt!", brüllte ich Ethan an.
,,Ich weiß es nicht Boss. Ich war gerade dabei, es herauszufinden."
Ich raufte mir die Haare.

In dem Moment kam mein Vater rein.
Er hatte die Stirn gerunzelt und lief eilig auf uns zu.
Er stellte sich vor den Bildschirm.
Erschrocken keuchte er auf. ,,Elena", verließ der Name sein Mund.

Er drehte sich zu mir.
,,Wie ist das möglich!?"
Ich war aber nicht in der Lage zu antworten.
Ich hatte das Gefühl, dass ich platzte.
Wo war meine Schwester!
In wessen Händen war sie!

,,Schau sofort nach wer das geschickt hat!", befahl er Ethan.
,,Sofort Boss."
Eilig setzte er sich hin.
Mein Vater lief hin und her.
,,Elena. ¡Carajo!", fluchte er.

Ich fuhr mir durch das Gesicht.
,,Hast du's?", wollte ich von Ethan wissen.
,,Ganz kurz, Sir."
Mein Vater legte seine Hand auf meine Schulter und atmete tief ein.
Dann setzte er sich hin.

,,Sir, ich habe ein Video erhalten!", kam es von Ethan und er stand auf.
Mein Vater erhob sich schnell und stellte sich an den Bildschirm.
Ich gesellte mich mit Carl zu ihm und stützte meine Hände auf der Tischplatte ab.

Ethan drückte auf das Video.
Meine Schwester war direkt zu sehen.
Sie lag auf dem Boden, die Hände hinter ihrem Rücken gefesselt und immernoch bewusstlos.
Dann wurde die Kamera weitergeschwenkt und bei der nächsten Person spannte ich meine Kiefer an.

Fernando.

,,Na, gefällt dir was du siehst, Matteo?"
Er lachte. Dann sah er kalt in die Kamera.
,,Dachtest du dass du mich töten kannst? Dann irrst du dich. Ich bekomme alles was ich will, Suarez.
Und wenn du deine kleine Schwester wieder haben willst musst du mir erst das Mädchen zurückgeben. Ach, und natürlich das Geld meiner getöteten Männer. Ansonsten kannst du deine Schwester vergessen."

Ich schrie auf.
,,Du Hurensohn! Wenn ich dich nur in die Finger bekomme! Du bist tot, Fernando!", brüllte ich.
Mein Vater stand regungslos da.
Dann drehte er sich zu mir und packte mich am Kragen.
,,Das ist alles wegen dir passiert. Das weißt du, oder?! Nur weil du dein Kopf nicht von dem Mädchen freibekommst!"

Er hatte Recht. Von vorne bis hinten.
Es war alles meine Schuld. Es war meine Schuld, dass meine Schwester in seinen Händen war.
,,Du wirst die ganze Sache klären, Matteo! Und wenn du auch nur einen Fehler machst bist du raus aus der Mafia!", brüllte mich mein Vater an.
Dann ließ er mich los und verschwand aus dem Zimmer.

Ich fuhr mir durch die Haare.
Ich ballte meine Hand zur Faust.
Dann schlug ich gegen die Wand.
,,Wenn du meiner Schwester auch nur ein Haar krümmst werde ich dir schlimmeres anrichten! Du wirst mich anflehen dich zu töten!", brüllte ich.

,,Hör auf, irgendwelche Drohungen auszuspucken sondern überleg was!", ertönte Carls Stimme.
Ich atmete tief ein.
,,Da gibt's nichts zu überlegen."
,,Was heißt das jetzt?"
,,Wir werden ihm das geben was er will.", sagte ich und lief aus dem Raum.
,,Du machst schon wieder den selben Fehler, Matteo!"

Wird Matteo Sydney in Fernandos Hände geben?
Was sagt ihr dazu?