Plötzlich wurde der Mann weggerissen. Da er immernoch mein Arm hielt wurde ich ebenfalls weggeschleudert.
Unsanft kam ich auf dem Boden auf.
Mein rechter Arm schlurfte auf dem Asphalt.
Zischend verzog ich mein Gesicht und schloss schmerzvoll meine Augen.
Ich sah auf.Es war Salvador gewesen, der den Mann von mir weggezerrt hatte.
Mit einem Schuss tötete er den Mann.
Blut spritzte.
Mir wurde übel.
Ich würgte kurz.
Jetzt erst bemerkte ich, dass die Schüsse aufgehört hatten.Sofort rappelte ich mich auf.
Ich zitterte.
Mit einer schnellen Bewegung wischte ich mir über die Wangen.Ein stechender Schmerz fuhr durch mein Arm.
Ich zischte auf und betrachtete die Wunde.
Mein Arm war etwa 10 cm aufgeschürft und Blut rann aus der Wunde.Salvador kam zu mir.
,,Zeig dein Arm her.", forderte er mich auf.
Ich sah ihn jedoch hektisch an.
,,Wo ist er?!"
Er hob seine Augebraue und ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen was jedoch gleich wieder verschwand.
,,Er ist im Auto."Schnell lief ich an ihm vorbei und rannte auf den Van zu.
Sofort trat ich rein.
Er saß auf dem Sitz, die Augen geschlossen.
Mein Blick huschte zu seinem Bauch.
Auf seinem Tshirt hatte sich rechts ein roter Fleck gebildet.
Erschrocken legte ich meine Hand auf den Mund.
Das war ganz sicher eine Schusswunde.Jetzt stieg Salvador bei uns ein.
Dann fuhren wir los.
Matteo öffnete die Augen und blickte direkt mich an.
Dann sah er zu seinem Bauch runter.Mit einem Mal stand Salvador auf und kniete sich zu ihm.
,,Wir müssen die Blutung jetzt stoppen, bevor du noch mehr Blut verlierst", sprach er aus.
,,Ich mach das schon", sagte er und drückte dann fest auf die Wunde drauf.
Dabei verzog er kurz sein Gesicht.
Schmerzvoll sah ich hin.Sein Blick fiel wieder auf mich oder eher auf mein Arm.
Er runzelte die Stirn. Dann lehnte er sich keuchend nach vorne und griff nach meinem Arm.
Ich zischte auf.,,Kümmer dich um ihre Wunde, Salvador", sagte er schließlich und lehnte sich zurück um dann wieder mit seiner Hand auf seine Schusswunde zu drücken.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Kümmer dich erst um ihn", kam es aus mir raus.Matteo hob die Augenbrauen.
,,Salvador, kümmer dich um ihr Arm."
Salvador setzte sich neben mich und griff vorsichtig nach meinem verletzten Arm.
Schnell entzog ich ihm das wieder.,,Du kannst nicht einmal richtig reden!", sagte ich harsch zu Matteo.
,,Ich bin es gewohnt.", antwortete er mir.
,,Ach ja? Ich kann es ja wohl auch mit einer Wunde am Arm aushalten!", giftete ich zurück.
Für was hielt er mich bitte!?Er seufzte genervt auf und schloss die Augen.
Naja, zugegeben schmerzte mein Arm wie die Hölle.,,Wer waren die Männer?", wollte Salvador wissen.
,,Ich schätze Mal es waren Fernandos Männer gewesen.", gab Matteo ihm als Antwort.
,,Dieser Hurensohn", fluchte er.Wir hielten an und gleich darauf wurde die Türe geöffnet.
Sofort stieg erst Salvador aus und dann Matteo, der sich an seinem Arm stützte.
Er sah sichtlich geschwächt aus.
Von wegen er war es gewohnt.
So ein arrogantes Arsch.Schließlich stieg ich noch aus.
,,Bring sie zur Behandlung. Und schick sie danach zu mir. Ich werde im Nebenzimmer sein", befahl Matteo einem der Männer der daraufhin nickte und zu mir eilte.
An meinem Rücken schob er mich dann ins Gebäude rein, die Treppen hoch, links den Gang entlang und öffnete dann eine Tür. Dann schob er mich ins Zimmer und schloss die Tür.
Im Zimmer stand eine Frau, die mich anlächelte.
Hatte sie jetzt hier auf mich gewartet oder stand sie immer so da und wartete darauf, dass jemand kam?,,Komm her", forderte sie mich auf und zeigte auf die Liege. Ich lief rüber und setzte mich hin.
Sogleich fing sie an mein Arm zu betrachten. Dann fing sie an die Stelle zu säubern und zu behandeln.
Ab und zu zischte ich auf.
Wer weiß was für ein Schmerz Matteo hatte. Er zeigte es nur nicht, aber es tat sicherlich sehr weh.Warum machte ich mir denn Sorgen über ihn?
Was interessierte mich das was für Schmerzen er hatte?
Er war doch derjenige gewesen, der mir einiges angetan hatte!Seufzend schüttelte ich leicht den Kopf, um die Gedanken wegzuscheuchen.
,,So wir wären dann mal fertig", informierte mich die Frau, nachdem sie das Verband rumgewickelt hatte.
Ich stand auf.
,,Danke", sagte ich schwach lächelnd.Sie fing an zu schmunzeln.
,,Du brauchst dich nicht zu bedanken. Hätte sich jeder bei mir bedankt, der hierher kommt könnte ich das Wort nicht mehr hören."
Jetzt lachte ich kurz.
Dann atmete ich tief ein und öffnete die Tür.
Sofort baute sich der Mann vor mir auf, der mich hergebracht hatte.Er schob mich aus dem Zimmer als ob ich es nicht selber tun könnte und klopfte dann nebenan an.
Mit einen kurzen Komm öffnete er die Tür, schob mich rein und knallte sie wieder zu.
Ich sah in das Zimmer.
Bei der Szene was sich vor mir abspielte weiteten sich meine Augen.
Es dauerte ein wenig bis ich logisch nachdenken konnte und sofort drehte ich mich um, um Matteos nackten Oberkörper nicht mehr sehen zu müssen.Warum rief er mich hierher wenn er halbnackt war?
Die Röte schoss mir ins Gesicht und ich biss mir auf sie Unterlippe.,,Ist das wirklich so fremd für dich?", hörte ich ihn fragen. In seiner Stimme spielte Belustigung und Spott mit.
Ein wenig zögerte ich ehe ich den Kopf leicht schüttelte.
Liam hatte ich auch schon paar Mal so gesehen.Aber dieser Anblick war anders gewesen. Seine Brust war viel trainierter als Liams und sah bes-
Warte! An was dachte ich bitteschön!
,,Ich hab dich nicht hergerufen um dein Rücken anzustarren", drang seine Stimme zu mir.
Als ich mich immernoch nicht umdrehte mischte sich jetzt Salvador ein.
,,Er meint damit dass du dich umdrehen sollst."Und weil ich meine Klappe nicht halten konnte öffnete ich mein Mund.
,,Ach echt?", spottete ich.
Trotzdem drehte ich mich zögerlich um und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren als seine Brust.Salvador stand am Fenster und zog an einer Zigarre und eine Frau war damit beschäftigt, Matteos Wunde zu säubern. Nur leicht verzog er dabei sein Gesicht.
Die Tätowierungen an seinem linken Arm stach mir ins Auge. Zugegeben passte es zu ihm.Hör auf, Sydney!
,,Wie geht es dir jetzt?", wollte Matteo von mir wissen.
,,Seit wann interessiert dich das?", spottete ich.Einfach Klappe halten, Sydney!
Matteo hob seine Augenbraue und Salvador versuchte sein Grinsen zu verstecken.
,,So redest du nicht mit mir", meinte Matteo. Seine Stimme klang dabei ernst und fast schon bedrohlich.Die Frau klebte ein großes Pflaster auf seine Wunde.
Dann stand er auf und griff nach seinem Shirt.
Jetzt sah ich sein Rücken, der voll tätowiert war und seinen trainierten Rücken bedeckte.Nicht schlecht.
Warum genau schwärmte ich jetzt von seine Tätowierungen?
Vor lauter Gedanken hatte ich gar nicht gemerkt, dass er dicht vor mir stand.
Erst als sein Geruch in meine Nase stieg kam ich zu mir.Was sagt ihr zu Matteo und Sydney?
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...