Gib mir deine Seele

101

1 Jahr später:

Was passiert war?
Nicht viel.
Ich ging hier auf ein College in Houston.
Bella war wirklich traurig gewesen über die Tatsache, genauso wie Liam. Sie hatten sich sogar mal dafür entschieden auch nach Houston zu kommen, doch ich hatte sie davon abgehalten, denn ich wusste, wie sehr sie auf das College in San Antonio wollten. Wegen mir mussten sie nicht krampfhaft eine neue Schule finden.

Wir sahen uns auch häufig, denn entweder kam ich nach San Antonio oder meine Freunde kamen her.
Amelia konnte ich jedoch nicht so oft sehen, denn ich verbrachte nur Zeit zusammen mit ihr, wenn ich in San Antonio war.

Besser als gar nichts.
Mit meinen Adoptiveltern hatte ich überhaupt keinen Kontakt mehr. Wenn ich mich mit meiner Schwester treffen wollte hatten meine Freunde sie einfach zu Hause abgeholt und zu mir gebracht.

Und mit Matteo lief alles super.
Nur einmal hatten wir einen wirklich großen Streit zwischen uns gehabt und ich hatte mich für eine ganze Woche nicht mehr bei ihm blicken lassen, da ich bei Bella übernachteten hatte. Ja, in San Antonio.

Bis Matteo gekommen war, um mich abzuholen, da er es nicht mehr ausgehalten hatte. Zugegeben, ich hatte es auch nicht mehr ausgehalten.

Wer Schuld gewesen war an dem Streit? Ich schätze mal wir beide.

Und jetzt hatte ich wieder Geburtstag.
Stolz umarmte mich mein Bruder mit Tränen in den Augen.
,,Das ist das erste Geburtstag von dir, das ich nach ewig langer Zeit miterleben darf", hauchte er in mein Haar und schniefte dabei.

Überglücklich drückte ihn fest an mich. Er war nicht nur wie ein Bruder für mich. Er war viel mehr.
In dem letzten Jahr hatte er so vieles für mich getan und auch wenn ich ihn erst neu kennengelernt hatte kam mir das überhaupt nicht so vor.

,,Happy B-day", kreischte jetzt Bella und kam auf mich zugerannt.
Hätte mich Matteo von hinten nicht gestützt hätte ich mit dem Boden bekanntschaften gemacht.
Lachend schloss ich meine Arme um sie.
,,Danke, danke", meinte ich und täschelte ihren Rücken.

,,Sydney!"

Bei der Stimme stockte ich und löste mich langsam von Bella.
Mein Blick fiel auf sie und sie kam eilig auf mich zugerannt.
Sofort kniete ich mich hin, um sie herzlich zu umarmen.
Sie legte ihre kleine Hände um mich und kicherte.
,,Alles Gute zum Geburtstag", sagte sie mit ihrer niedlichen Stimme.
,,Danke, Liebes", schmunzelte ich und brachte dann Abstand zwischen uns um sie zu betrachten.

,,Wie kommt es dazu, dass du hier erscheinst?", fragte ich neugierig.
,,Wenn du nur wüsstest", ertönte Liams Stimme und ich sah auf.
,,Sie wusste dass du Geburtstag hast und inzwischen ist sie sogar so klug, dass sie wusste dass Bella und ich zu dir gehen... sie hat ihre Eltern damit gedroht, dass sie nicht mehr essen wird, wenn sie nicht mit darf. Und sie hat es sogar einen Tag durchgezogen. Dann haben sie es ihr lustlos erlauben müssen", grinste mein bester Freund.

Ungläubig sah zu meiner kleinen Schwester, die mich angrinste.
,,Hast du das wirklich gemacht?"
Sie nickte stolz.
Lachend wuschelte ich ihr durch das Haar und stand auf, um meine besten Freunde in eine Umarmung zu ziehen.

Liam konnte es noch nicht wirklich verdauen, aber Bella kam schon damit klar, dass ich in der Mafia steckte, sozusagen.
Ja, ich hatte alles erzählt. Vor knapp drei Monaten.

Und am Anfang war keiner von ihnen klar gekommen damit und sie wollten auf mich einreden, dass ich Matteo verlassen sollte und ob ich nicht mehr ganz dicht da oben wäre. Sie hatten Angst um mich, auch wenn ich ihnen zig mal erklären musste, dass es mir gut ging.
Jetzt aber lief es schon gut.

Alex und Saovador kamen auf mich zu.
,,Mit deiner Erlaubnis", meinte Alex zu meinem Freund und hob ein Band hoch.
Dieser nickte grinsend.
Ich sah ihn verdutzt an.
,,Was ist das?", wollte ich wissen.
,,Wirst du gleich sehen", antwortete Matteo zurück und mein Bruder zwinkerte mir zu.

Dann legte Alex plötzlich das Band um meine Augen und knotete es hinten zusammen.
,,Hey, was wird das?", beschwerte ich mich.
Im nächsten Moment spürte ich Matteos Hand an meiner.
,,Alles gut.", sagte er bloß, dann deutete er mir, dass ich loslaufen sollte.

Als mir nach zwei Minuten die Augen wieder geöffnet wurden öffnete ich erstaunt den Mund.
Vor mir stand ein Sportwagen und es hatte eine Schlaufe, als wäre es ein Geschenkpapier.

Fassungslos sah ich mein Freund an.
,,Warst du das?"
Er schüttelte den Kopf.
,,Dein Bruder", sagte er dann, der sich daraufhin neben mich stellte.
,,Ich hatte von Matteo gehört, dass du dieses Auto wirklich bewundernswert findest."
,,Und du hast es gekauft?"
Er nickte.

,,Ich hab doch aber ein Auto", sprach ich aus.
Matteo zuckte mit den Schultern.
,,Ist doch egal. Ich hab doch auch drei."

,,Gefällt es dir?", fragte mich Ethan.
,,Ich habe mich verliebt", gab ich grinsend zu und entlockte jedem der hier war ein Lachen.
Sofort ging ich auf das Auto zu und betrachtete es.

Amelia kam auf mich zu.
,,Ich will da rein. Bitte, bitte", flehte sie mich an und nickend öffnete ich die Fahrertür um sie reinzulassen.
Stolz legte sie ihre Hände auf das Lenkrad, als wäre es ihr Wagen.

Aus der Villa erschien Olivia mit einer Box in der Hand, die sie mir jetzt in die Hand drückte. ,,Eine Kleinigkeit", meinte sie lächelnd. Ich wusste jetzt schon, dass es überhaupt keine Kleinigkeit war und das bestätigte sich auch, als ich die kleine Schachtel öffnete und eine zutiefst schöne und teure Kette mir entgegenblickte.

,,Ich... das... das ist echt schön, danke", hauchte ich. Eigentlich hätte ich gesagt, dass das gar nicht nötig gewesen war, aber Olivia würde mich dafür schlagen. 

Salvador wippte ungeduldig auf dem Fuß rum.
,,Was ist los?", fragte ihn mein bester Freund.
Er winkte jedoch ab. Dann aber schaute er mich ungeduldig an.
,,Können wir endlich den Kuchen essen? Ich hab Hunger."
Auf den Satz hin bekam er von Matteo einen Schlag auf den Hinterkopf.
Lachend nickte ich ihm zu.
,,Gerne können wir anfangen zu essen."

Ich war unglaublich froh, alle beisammen zu haben. Alle, die ich schätzte und die mich ebenfalls schätzen. Alle die in guten und schlechten Zeiten bei mir waren.

Yes, Leute.
Nur noch das Epilog fehlt.
Entweder wird das noch heute erscheinen, oder ich verschiebe es auf morgen.

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