Ich hatte einen ausdruckslosen Blick aufgesetzt und sah mir die Haustür an.
,,Wenn du sie nicht sehen willst können wir wieder gehen", sagte Matteo vorsichtig.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Ich hab was zu reden. Und außerdem will ich Amelia sehen", erklärte ich.
Matteo nickte verstehend.Mein Finger betätigte die Klingel.
Zugeben war ich schon nervös.
Matteo stellte sich neben mich und legte ein Arm um meine Hüfte.Die Tür ging auf.
Die Frau vor mir blickte mich Verdutzt an.
Dann hob sie verwundert die Augenbrauen.
,,Ach, Sydney, hast du auch mal dein Weg nach Hause gefunden?", fragte sie.
Ich sah sie sturr an.
Hinter ihr erschien noch die zweite Person die ich verabscheute.
,,Sydney? Könnte ich wissen wo du so lange gesteckt hast?", fuhr er mich an.
,,Deine Tochter findet es nicht mal für nötig zu antworten", ertönte es von Clarissa. Mom würde ich ihr ganz sicher nicht sagen.,,Ich bin nicht eure Tochter.", hörte ich mich sagen.
Jacob hob verwundert die Augenbrauen.
,,Wenn ich zwei Monate nicht nach Hause komme, würde ich mich auch nicht mehr so sehen", konterte er.
Ich atmete genervt aus.
,,Ihr wisst beide ganz genau was ich meine. Ich weiß ganz genau dass ihr nicht meine echten Eltern seid.", sagte ich.
Die beiden sahen sich an.,,Wer hat dir das gesagt?", fragte mich Jacob barsch.
,,Ich", kam es plötzlich desinteressiert von Matteo.
Jacob sah ihn an.
,,Und wer ist der?"
Provokant blickte ich beide an.
,,Ich weiß ja nicht was das euch zu interessieren hat, aber mein Freund", sagte ich schließlich.Clarissa sah zu ihrem Mann.
,,Hörst du das Jacob? Sie hat sich schon ein neues Leben gestaltet und wir machen uns hier Sorgen um sie.", sagte sie empört.
,,Als ob du dir Sorgen um mich gemacht hast. Viel mehr habt ihr euch wahrscheinlich gefreut dass ich weg bin.", fuhr ich sie an.Clarissa sah mich finster an.
,,Wenn das so ist, warum bist du dann hier? Verschwinde!", rief sie.
Ich verdrehte die Augen.
,,Ich bin auch nicht wegen euch da, sondern wegen Amelia", machte ich ihnen klar.
Jacob fing an zu lachen.
,,Wegen Amelia? Sie ist ja nicht mehr deine Schwester. Du wirst sie also nicht sehen.", sagte er.Kalt sah ich ihn an.
,,Das werden wir ja sehen", murmelte ich und schubste dann Clarissa zur Seite, um in das Haus einzutreten.
Jacob packte mich sofort am Arm und sah mich gehässig an.
,,Du kannst nicht einfach so in die Wohnung platzen!"
Ich sah ihn mit hochgehobenen Augenbrauen an.Matteo schlug plötzlich wütend seine Hand weg und packte ihn am Kragen.
,,Fass sie nicht an!", zischte er und ließ ihn dann los.
Er sah uns ungläubig an.
Spöttisch blickte ich zurück.
Dann lief ich die Treppen nach oben um in Amelias Zimmer zu gehen.
Matteo kam mir nach und hinter ihm kamen die zwei anderen hoch.Ich riss die Tür auf und trat in das Zimmer.
Sie saß auf dem Boden und spielte mit ihren Puppen.
Als sie mich sah ließ sie die Puppe in der Hand fallen und öffnete ihren Mund.
,,Sydney?", sagte sie mir ihrer niedlichen Stimme.
Meine Augen füllten sich.
,,Ja, ich bin's", hauchte ich.Ich kniete mich hin und öffnete meine Arme.
Sofort rannte sie auf mich zu und warf sich an meine Brust.
Ihre zierlichen Hände legte sie um mich.
Ich drückte sie fest an mich und schloss die Augen, aus denen sich Tränen lösten.
,,Ich habe gedacht ich werde dich nicht mehr sehen", säuselte sie.
Ich unterdrückte mir ein Schluchzer.Langsam löste ich mich von ihr.
Ich fuhr mir schnell über die Wangen und schniefte.
,,Ich bin wieder da.", flüsterte ich.
Sie lächelte mich freudig an.
,,Können wir dann wieder gemeinsam spielen?", fragte sie mich.
Ich sah sie planlos an.
Matteo kniete sich zu mir und sah die kleine an.
,,Ihr werdet natürlich spielen können, aber das wird nicht jeden Tag klappen", sagte er sanft zu ihr.
Sie sah ihn fragend an.
,,Warum?"
Dann wandte sie sich mir zu.
,,Bleibst du nicht hier?", fragte sie.
Ich zögerte kurz. Dann schüttelte ich langsam den Kopf.Amelia sah mich traurig an.
,,Wo dann?"
Ich zeigte auf Matteo.
,,Ich wohne jetzt bei ihm. Ich muss nämlich jetzt auf eine andere Schule gehen. Aber ich verspreche dir, dass ich dich immer wieder besuchen werde, Okay?"
,,Bist du weit weg?", fragte sie leise.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Nein. Ich bin in der Nähe", sagte ich ihr.
Matteos Kopf schoss zu mir.
Ungläubig starrte er mich an.
,,Findest du drei Stunden wenig?", fragte er mich leise.
Wegen seinem Blick musste ich schmunzeln.,,Wer bist du eigentlich? Ich hab dich noch nie gesehen", kam es von Amelia und sie sah Matteo dabei.
Dieser nahm ihre Hand in seine.
,,Ich bin Sydneys Freund", sagte er lächelnd und zwinkerte ihr zu.
Amelia sah mich mit großen Augen an.
,,So Liebe Freund?", fragte sie mich.
Ich lachte kurz.
,,Ja, so."
Sie fing an zu grinsen.
,,Das ist süß", sagte sie schließlich und legte dann ihre Hand vor den Mund um zu kichern.Matteo schmunzelte und wuschelte ihr durch das Haar.
,,Habt ihr's bald!", ertönte Jacobs Stimme hinter uns.
Ich verdrehte die Augen und stand auf.
,,Was interessiert dich das?", fuhr ich ihn an.
Clarissa verdrehte die Augen.
,,Du bist gerade in meinem Haus, du-"
Weiter kam er nicht, denn Matteo lief auf ihn zu.
Er wollte ihn am Kragen packen doch ich hielt ihn schnell am Arm zurück.
,,Nicht neben Amelia", bat ich ihn.
Dann sah ich Jacob hasserfüllt an.
,,Außerdem ist er es nicht wert", setzte ich hinzu.Ich drehte mich zu Amelia um und lächelte sie an.
,,Ich gehe jetzt. Aber ich werde wieder kommen, versprochen. Vielleicht wird das ein wenig länger dauern aber ich werde kommen.", sagte ich.
Amelias Augen wurde feucht.
Aber sie nickte mich an.
Dann umarmte sie mich.Ich stand auf und deutete Matteo dass wir gehen können.
Ohne das Paar anzusehen ging ich an ihnen vorbei die Treppen runter.
Ich lief aus dem Haus.
Direkt folgte mir Matteo.
,,So, und ich hoffe du kommst nicht mehr her", sagte Clarissa, die an der Tür stand.
Ich machte eine flüchtige Handbewegung.
,,Jaja, mach schon die Tür zu", forderte ich sie auf.Dann lief ich einfach weiter.
Matteo hielt mich am Arm auf.
Er sah zu mir runter.
Dann umarmte er mich aprubt.
Ich legte meine Arme um sein Nacken.
,,Die sind ja schrecklicher als ich sie mir vorgestellt habe", murmelte er in mein Haar.
Ich sagte nichts dazu.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...