,,So ein verdammtes Arschloch", fluchte ich leise vor mich hin.
,,Was denkt er bitte wer er ist!"
Ich fuhr mir durch die Haare.
,,Ach ja, sorry. Er ist ja der Boss."
Ich verzog das Gesicht.
Was machte ich hier überhaupt.
Wer war ich denn, dass ich mich so über Matteo aufregen durfte!Kopfschüttelnd setzte ich mich auf das Bett.
Jetzt war ich auch noch richtig verrückt geworden und führte Selbstgespräche und regte mich dabei um eine Person auf, der deutlich viel Macht über mich hatte.Trotzdem war ich immernoch sauer.
Und nach Stunden war ich immernoch sauer.Als sich die Tür öffnete blickte ich hin.
Einer der Männer kam rein.
,,Der Boss erwartet dich.", meinte er.
Ich rührte mich jedoch nicht von der Stelle.
Wenn er mich sehen wollte sollte er doch selber kommen.Woher kommt nur deine Dickköpfigkeit!
Der Mann sah mich auffordern an.
,,Ich werde nicht kommen", platzte es aus mir raus.
Sein Blick wurde düster.
,,Niemand hat das Recht, sich ihm zu widersetzen! Steh jetzt auf!"Mein Verstand sagte, dass ich gehorchen sollte.
Aber ich war zu dickköpfig dafür. Deswegen bewegte ich mich nicht.Ich glaube, ich will sterben.
Mit einem lauten Knall schloss der Mann die Tür.
Zufrieden seufzte ich auf.
Und keine 2 Minuten später wurde die Tür wieder aufgerissen.
Erschrocken setzte ich mich auf.Matteo schloss energisch die Tür ab.
Warte was! Er hatte abgeschlossen!?
Das tat er sonst nie!
Sollte ich jetzt Angst haben?Angespannt stand ich langsam vom Bett auf und schaute ihn an.
Er fuhr sich durch die Haare.Sein Blick huschte zu mir.
,,Behandel ich dich vielleicht zu gut?", fragte er aprubt.
Wie meinte er das jetzt?
,,Willst du wieder in irgendwelchen Zellen deine Zeit verbringen? Willst du unbedingt wieder leiden, damit du wieder auf mich hörst?", fragte er weiter. Gegen Ende wurde seine Stimme lauter.
Jetzt bekam ich doch ein wenig Angst.Was hast du gemacht, Sydney!
Ich konnte ihn nicht länger ansehen und senkte mein Blick.
Ich konnte jetzt nur hoffen, dass er mir nicht wehtat.
Eine Stille legte sich in den Raum.Ich hörte Matteo aufseufzen.
Er näherte sich mir.
Dann spürte ich aprubt seine Finger an meinem Kinn.
Er hob mein Kopf an, sodass ich ihn ansah.
,,Warum hast du nicht gegessen?", fragte er mich. Er hörte sich nicht mehr so hart und gefährlich an wie vorher.
,,Ich hab kein Hunger. Ich will gerade nicht", kam es leise aus mir.Nachdenklich sah er mich an.
Dann wanderte seine Hand zu meinen Haaren. Mit einer feinen Handbewegung legte er sie nach hinten.
Angespannt beobachtete ich ihn nur.
Er strich mir nachdenklich eine Strähne hinter mein Ohr.Warum machte er das andauernd?
Warum versuchte er mich andauernd irgendwie zu berühren?
Oder mir nahezutreten?,,Zwing mich nicht dazu, dir wehtutun", raunte er mir zu.
Er klang ruhig.
Ich hatte schon einen trockenen Hals.
Ich traute mich nicht zu ihm aufzuschauen.
Deshalb starrte ich einfach seine Brust auf meiner Augenhöhe an.
Bevor man es falsch verstand, er war angekleidet.,,Ich will dir nämlich nicht schlechtes anrichten.", war sein nächster Satz.
Schlagartig setzte er seine Hand an der Wand hinter mir ab und kam mir dadurch ein wenig näher.
Mit großen Augen trat ich ein bisschen nach hinten.
Er sah mir tief in die Augen.War er sich gerade bewusst, dass er mir den Atem raubte.
Also ich meine damit natürlich, dass er die Luft blockierte.Ich sah ihm dabei zu, wie er ganz langsam meinem Ohr näher kam.
,,Ich will dir ungern wehtun", hauchte er mir zu.
Seine Lippen berührten dabei sanft mein Ohr was mich erschauderte.Er nahm seine Hand von der Wand und verschränkten sie hinter seinem Rücken.
Ich versuchte wieder zu mir zu kommen.
Ich spürte deutlich die Wärme in meinem Gesicht.Matteo blickte mich mit einem undefinierbaren Blick an.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass seine Mundwinkel verräterisch zuckten.
Er hatte ganz sicher gemerkt, dass mir die ganze Nähe... den Verstand geraubt hatte.
Hatte er das mit Absicht gemacht?Ich räusperte mich schnell und setzte mich sofort wieder auf das Bett.
Es sah nicht danach aus, als ob Matteo das Zimmer verlassen wollte.
Denn er lief zum Fenster und zog die Vorhänge zu.Dann drehte er sich zu mir um und lehnte sich dabei an die Wand.
,,Dafür gibt es Vorhänge", sprach er aus.
Verständnislos blickte ich ihn an.
,,Damit man nicht reinsehen kann, wenn abends das Licht an ist.", sagte er auf mein Blick hin.
,,Ich weiß", meinte ich.
Ich war doch nicht dumm.,,Warum tust du es dann nicht?"
,,Was?"
Matteo verdrehte die Augen. ,,Die Vorhänge zuziehen. Ich frag mich echt, wo du mit deinem Kopf manchmal bist."
,,Woher weißt du das? Vielleicht ziehe ich sie zu.", gab ich zurück.
Er verdeutlichte ein Nein mit den Augenbrauen.
,,Sonst wären sie nachts zugezogen. Wenn du schläfst."Ich richtete mich auf und zog die Augenbrauen zusammen.
,,Nachts? Wenn... Ich schlafe?"
Jetzt stand ich eilig auf.
,,Beobschtest du mich?!", fragte ich hektisch.
,,Du bist in meinen Händen. Du gehörst mir. Da darf ich machen was ich will. Ich kontrolliere nur, ob du auch wirklich schläfst."Ungläubig starrte ich ihn an.
Er kam wirklich nachts in mein Zimmer!
Warte, ich war aber nur seit einer Nacht hier in diesem Zimmer.
Dann hatte er das in den letzten Tagen wohl auch gemacht.,,Und dann sagst du zu mir, dass du keine Zeit hast. Aber um mich zu stalken hast du wohl Zeit", bemerkte ich.
Matteo hob seine Augenbraue.
,,Werd nicht frech.", meinte er ernst.
Er stoß sich von der Wand ab und lief auf mich zu.Dicht vor mir blieb er stehen.
,,Du solltest dein Rücken besser zudecken beim schlafen", raunte er mir dann zu und lief dann an mir vorbei zur Tür.
Entsetzt sah ich ihm nach.
Auch wenn er es versuchte zu verstecken, Ich sah genau, dass er sein Grinsen verheimlichte.Irgendwie war es doch anders.
Eigentlich war er wahrscheinlich total nett und fürsorglich. Und nicht so kalt und desinteressiert.
Aber er zeigte sein wahres Gesicht irgendwie nicht gerne.,,Und denk nicht so viel.", hörte ich ihn noch sagen, ehe er die Tür zuzog.
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Gib mir deine Seele
ChickLitFlucht für ein besseres Leben? Ohne Eltern, die einen erniedrigen? Das ist Sydneys Ziel. Ein freies, sorgloses, elternloses Leben. Nur deswegen entscheidet sie sich sogar, ihre zwei besten Freunde loszulassen und ihre kleine Schwester zu verlassen. ...