Haunted Prince || Yoonmin

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Selbst ich erschrak bei einem besonders lauten Grollen. Ein wiehern aus weiter Ferne drang durch das prasseln des Regens zu meinen Ohren. Verwirrt blickte ich in die Ferne. Es waren doch alle Tiere hier untergestellt? Wo kam das wiehern her? Und dann sah ich es.

Ein Blitz erhellte den Himmel. Nur einen Augenblick lang konnte ich kaum etwas erkennen, dann wurde der Himmel wieder dunkel und ein einzelnes, weißes Pferd entwich dem Wald. Nein, es war nicht nur ein Pferd, es war ein Einhorn.
Die anderen Pferde machten wie vom selben Impuls getrieben Platz, damit sich die fremde Kreatur dazu gesellen konnte. Mit großen Augen beobachtete ich es, wie es sich zu uns stellte, als wäre es schon immer ein Teil dieser Herde gewesen. Die Farbe des Tieres war strahlend und seine Anmut spürbar, wenn es auch einen erschöpften Eindruck machte. Die Nüstern blähten sich auf und das Tier schnaufte. Erst dann sah ich ihm in die Augen, die mich unverwandt und sanft anblickten.

„Was dich wohl hier her treibt?", flüsterte ich und ging langsam auf den Hengst zu. Das Horn auf seiner Stirn schimmerte. Ich erinnerte mich an den Ausruf des Königs, dieses einzigartige Exemplar gehöre in einen Käfig.
„Du bist nicht gefährlich. Es ist nicht fair, dass du gejagt wirst.", erklärte ich dem Hengst meine Gedanken. Und genau so wie ich die Ruhe und Freundlichkeit des Tieres durch seinem sanften Blick spürte, so spürte auch der Hengst, dass er mir vertrauen konnte und ließ es zu, dass ich meine Hand vorsichtig an seinen Hals legte. Das Fell war weich und gepflegt, wie es ungewöhnlich bei einem wilden Tier war. Und doch war es nur genauso seltsam, wie die Tatsache, dass dieses einzigartige Geschöpf, ein Einhorn, zu meiner Herde kam und mir vertraute.

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