Kapitel 190 & 191

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Hyungjins Sicht:

Am Montag überwinde ich mich endlich wieder in die Schule zu gehen, nachdem ich fast eine ganze Woche zuhause geblieben bin. In den letzten drei Tagen habe ich nicht mehr geweint, da Yuna und Jaemin ständig um mich herumgetänzelt sind, damit ich nicht mal die Möglichkeit hatte, in ein tiefes Loch zu fallen. Ich war letzte Woche einfach nicht bereit dafür, ihn in der Schule zu sehen. Ich musste erst einen klaren Kopf kriegen, bevor ich irgendwas Dummes anstelle und es im Nachhinein wieder bereue.

Vom ganzen Denken kriege ich schon wieder Kopfschmerzen. Genervt massiere ich meine Schläfen, aber stehe schließlich von meinem Bett auf, da ich mich nochmal zurückgezogen habe, bevor Jaemin, Yuna und ich losgehen. Ich gehe zur Zimmertür und hebe meinen schwarzen Rucksack vom Boden auf, bevor ich das Zimmer verlasse. Jaemin kommt gleichzeitig aus seinem Zimmer, was sich genau neben meinem befindet und grinst mich breit an. Ich hätte beinahe die Augen verdreht, als er direkt auf mich zukommt und mein Gesicht zwischen seine Hände nimmt.

"Wenn wir noch länger warten, dann überlege ich mir nochmal, ob ich wirklich in die Schule gehen möchte", sage ich ihm und meine das eigentlich auch ernst, aber er belächelt meine Warnung bloß.

"Ja, wir gehen jetzt. Yuna wartet auch schon draußen auf uns. Aber Hyungjin. Egal, was kommen wird. Ich werde dich immer lieben", spricht er mir zu und bringt mich zum Lachen.

Er verpasst mir einen fetten Schmatzer auf der linken Wange und lässt danach von mir ab. Ich wische mir angeekelt über die Stelle, aber mir steigt trotzdem die Hitze ins Gesicht. Jaemin sieht mich etwas beleidigt an, da ich seine Liebe fortgestrichen habe und läuft dann vor. Ich puste die Luft aus meinen Lungen und trotte ihm hinterher.

Wir gehen die Treppen nach unten und ziehen uns vor der Haustür unsere Schuhe an. Nuri und Jongdae schlafen noch, weil wir heute etwas früher zur Schule gehen werden. Wir müssen uns im Sekretariat für den Gerichtstermin morgen freistellen lassen. Jaemin und ich haben die ganze Zeit auf die Briefe gewartet, die dann am Freitag bei uns angekommen sind.

Nach wenigen Minuten verlassen wir das Haus und sehen Yuna schon vor dem Hoftor stehen, die gerade auf ihr Handy schaut. Als wir vor ihr stehen, begrüßt Jaemin sie fröhlich und schnipst ihr gegen die Stirn. Sie presst die Augen zusammen und packt das Handy in ihre Hosentasche, bevor sie uns einen guten Morgen wünscht. Ich nicke ihr nur zu, was sie zum Schmunzeln bringt.

"Kopf hoch, Hyungjin. Es wird halb so schlimm werden", spricht sie mir Mut zu und haut mir leicht auf den rechten Oberarm.

"Wie gesagt, Teddy. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit du diesen Tag gut überstehst", verspricht mir Jae und zeigt beide seiner Daumen nach oben.

"Spielst du dann den Helden in der Not?", fragt ihn Yuna belustigt, während die Beiden mich in ihre Mitte nehmen und mitschleifen.

"I can be your hero, baby~", singt Jae schief los und streichelt mir sanft die Haare nach hinten.

Verstört sehe ich ihn an und bringe Yuna somit zum Lachen, die sich an meinen Arm klammert, damit ich keinen Rückzieher mache. Letzten Freitag wollte ich schon in die Schule und bin auf dem halben Weg wieder umgekehrt. Frustriert schnaufe ich und lege meinen Arm um Yunas Schulter, weil ich gerade etwas Nähe brauche, um nicht komplett auszuflippen. Sie quetscht ihren Arm in die Lücke zwischen meinem Rucksack und Rücken und lehnt sich an mich. Ich sehe kurz zu ihr runter und sie lächelt mich aufmunternd an. Jaemin singt gut gelaunt ein anderes Lied weiter und macht die komischsten Handbewegungen, die ich jemals gesehen habe. Yuna beobachtet ihn und kichert vor sich hin, während ich mir selbst das Grinsen nicht verkneifen kann.

Nach einer halben Stunde kommen wir endlich in der Schule an, aber keine Menschenseele befindet sich auf dem Pausenhof. Wir haben auch erst halb Acht. Kein Schüler kommt freiwillig eine halbe Stunde früher. Zu dritt betreten wir das Schulgebäude und laufen direkt zum Sekretariat, welches sich am Ende des Korridors befindet. Als wir ankommen, teilt uns Yuna mit, dass sie im Flur warten wird.

I fucking love you | Buch 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt