Kapitel 4

1.5K 139 24
                                    

Traurig sitze ich am Esstisch und habe niemanden zum Spielen, weil Yuna von ihrer Mama abgeholt wurde. Mein Bruder ist deswegen schlecht gelaunt und will nicht mit mir spielen. Aber das Gute ist, dass ich sie morgen im Kindergarten sehen werde. Warum muss sie aber immer mit ihrer Mama weg gehen? Das ist doof. Sie kann doch bei Guk leben und wir können jeden Tag zusammen spielen. Ich darf sie nie besuchen gehen, wenn sie bei ihrer Mama ist.

"Hey, Kleiner. Warum bist du so traurig?", setzt sich TaeTae irgendwann zu mir und streichelt über meinen Rücken.

"Ich vermisse Yuna. Wann kommt sie wieder zu euch?", schmolle ich und male nur Striche auf mein Blatt.

"Wenn wir euch morgen vom Kindergarten abholen, dann schläft sie wieder bei uns", meint er und lächelt mich warm an.

"Jaemin, du musst gleich schlafen gehen. Mal dein Bild zu Ende und komm dann zu mir", ruft Mama aus der Küche.

Oh, Mann! Ich will noch nicht schlafen gehen. Wieso dürfen die anderen immer so lange wach bleiben? Das ist gemein. Sie dürfen immer miteinander reden und ich muss schlafen gehen. TaeTae bemerkt, dass ich noch trauriger werde und wuschelt mir durch die Haare. 

"Möchtest du bei uns schlafen, Kleiner? Wir müssen dich morgen sowieso in den Kindergarten bringen", fragt er mich und ich nicke eifrig. 

"Oh, ja! Können wir dann zusammen Fernseher schauen?", flüstere ich ihm zu, da Mama nichts davon erfahren soll. 

"Natürlich. Dann räum deine Stifte mal weg und ich sag Jeongguk Bescheid, dass du mit uns kommst", flüstert er zurück und fängt an zu lachen. 

Danach steht er auf und geht zu meinem Bruder, der mit Appa im Wohnzimmer sitzt. Ich räume schnell meine Stifte in meine Kiste und bringe sie in den Flur, da sie immer im Wandschrank stehen. Dort stelle ich sie ab und renne dann zu den anderen ins Wohnzimmer. Gukkie und TaeTae stehen vor Appa, der vor sich hin schmollt und seine Arme vor der Brust verschränkt hat. Ich umklammere die Beine von meinem Bruder und grinse ihn an. 

"Kim Taehyung, du nimmst mir auch all meine Söhne weg!", ruft Appa beleidigt und sieht Tae böse an, der ihn nur auslacht. 

"Was kann ich denn dafür, wenn ich so toll bin?", erwidert Taehyung und zuckt mit seinen Schultern. 

Gukkie und ich sehen uns an und verziehen dann gleichzeitig das Gesicht. Mit sowas gibt man aber nicht an..

"Wenn du selber sagst, du bist toll, dann bist du überhaupt nicht toll", sage ich ihm und Tae schaut mich geschockt an. 

"Bei Gott, ich habe mir das gerade auch gedacht", gibt Jeongguk lachend von sich und streichelt über meinen Kopf. 

Grinsend kuschle ich mich noch mehr an ihn und er hebt mich dann hoch. Ich schlinge meine Arme und Beine um ihn und umarme ihn fest. Papa lacht Taehyung aus und der tut so, als würde er weinen. 

"Jaemin! Wie kannst du mir sowas antun? Ich habe gedacht, dass wir cool miteinander wären", schluchzt er und nimmt meine Hand in seine. 

"Hör auf zu weinen, Tae. Du bist selber Schuld, wenn du sowas sagst", meckere ich ihn an und ziehe meine Hand zurück. 

Sprachlos öffnet er seinen Mund und mein Bruder fängt an laut los zu lachen. Deswegen muss ich auch grinsen. Mama kommt auch in Wohnzimmer und fragt uns, warum wir alle lachen. 

"Nuri, du hast zweimal die gleiche Person auf die Welt gebracht. Beide haben das gleiche Aussehen und sie sind genauso fies!", jammert Taehyung herum und lässt mich und Gukkie die Augen verdrehen. 

"Siehst du!", schreit er noch dazu und zeigt mit seinen Finger auf uns. 

"Mit dem bloßen Finger zeigt man nicht auf andere!", ruft Jeongguk und ich stimme ihm zu. 

"Und wir sehen nicht gleich aus! Ich habe hellbraune Augen und Guk dunkelbraune!", füge ich noch hinzu. 

"Na und? Ihr habt das gleiche Gesicht", meint Tae und sieht uns irritiert an. 

"Jungs, hört auf zu streiten! Wolltet ihr nicht zusammen einen Film schauen? Dann könnt ihr ja jetzt gehen", unterbricht uns Mama und schiebt uns in Richtung Haustür.

"Woher weiß sie das?", frage ich und sehe Guk mit großen Augen an. 

"Mamas haben ein gutes Gehör, Jaemin. Sie hören alles", antwortet er und ich sehe ihn erstaunt an. 

Woah, dann ist Mama eine Superheldin! Sie war gar nicht im Raum, als ich das zu TaeTae gesagt habe und trotzdem hat sie es gehört. Eomma gibt uns noch einen Kuss auf die Wange, bevor wir dann unser Haus verlassen und rüber zu Gukkies Haus laufen.

I fucking love you | Buch 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt