I fucking love you | Buch 2

Kapitel 44

Am nächsten Morgen wache ich mit den größten Kopfschmerzen meines kompletten Lebens auf und stöhne schmerzerfüllt auf, als ich meine Augen öffne und die Sonne mir direkt in die Augen scheint. Ich kneife meine Augen zusammen und drehe mich um, aber spüre dann eine andere Person neben mir liegen. Ich öffne wieder meine Augen und sehe einen schnarchenden Mino vor mir. Wie sind wir gestern bitte nach Hause gekommen? Ich weiß nur noch, dass wir zusammen getanzt haben, sonst fehlt einfach alles. Ächzend setzt ich mich auf und schaue an mir herunter. Als ich sehe, dass ich noch meine Klamotten anhabe und wir in meinem Zimmer sind, atme ich erleichtert auf. Mino gibt ein genervtes Geräusch von sich und dreht sich murrend auf den Rücken. Dadurch sehe ich die Knutschflecken an seinem Hals und bin jetzt nicht wirklich sicher, ob ich das war oder jemand anderes. 

"Jaemin, kannst du aufhören zu starren?", fragt mich dieser Affe und öffnet seine Augen ein wenig. 

"Weißt du, was gestern passiert ist oder wie wir hier her gekommen sind?", stelle ich ihm eine andere Frage. 

"Woher soll ich das wissen? Ich kann mich an nichts erinnern", antwortet er angepisst.

Okay, bitch. Ich schlage ihm auf die Brust und er setzt sich ruckartig auf, um meinen Kragen zu packen. Lieb lächle ich ihn an und lege meine Hände auf seine. Mino lässt mich los und reibt sich dann stöhnend den Kopf. Er hat wohl auch einen üblen Kater. Ich gähne auf und ziehe mein Oberteil aus, aber sehe dann entsetzt auf meine Brust, auf der sich mehrere Knutschflecken befinden. Wer zum Teufel war das?! Der Zwerg schaut wieder zu mir und reißt ungläubig seine Augen auf. 

"Alter! Wen hast du denn bitte am Start gehabt?", möchte Mino wissen und starrt mich neugierig an. 

"Willst du mich verarschen? Ich weiß es nicht. Guck dir mal deinen Hals an, der sieht nicht besser aus", erwidere ich und er steht sofort auf, um zum Spiegel zu stolpern und die ganzen Flecken auf seinem Hals zu sehen. 

"Sag mir nicht, wir haben schon wieder miteinander rum gemacht", fleht Mino und reibt an seinem Hals herum. 

Warum fallen wir immer übereinander her, wenn wir betrunken sind? Das passiert fast jedes Mal und ich weiß einfach nicht wie! Ich gebe einen frustrierten Laut von mir und hoffe einfach nur, dass das niemand gesehen hat. Ich darf einfach nicht mehr mit Mino feiern gehen. Es endet nie gut für uns beide. Wir können uns an nichts erinnern, unser ganzer Körper tut weh und jetzt habe ich auch noch Knutschflecken von ihm.

"Ich hasse mein betrunkenes Ich. Ich flirte zwar mit dir, aber ich will doch nicht wirklich was von dir, obwohl du echt heiß bist", seufzt Mino und zwinkert mir grinsend zu. 

Ich schüttle entgeistert den Kopf und steige aus dem Bett. Etwas verstreut schaue ich mich in meinem Zimmer um und suche nach meinem Handy, das einfach unter meinem Schreibtisch liegt. Ich hole es von dort und gucke auf den Bildschirm, der aufleuchtet. Stirnrunzelnd reibe ich meine Augen, weil ich glaube, dass ich mich gerade verlesen habe. Ich habe einfach 300 Nachrichten bekommen und die meisten sind aus unserer Jahrgangsgruppe. Sogar Hyungjin und Ethan haben mir geschrieben. Mein Herz beginnt zu rasen und ich gehe schnell auf die Nachrichten. Ethan hat mir irgendein Video geschickt und sagt, dass Mino und ich am Arsch sind.

"Äh, Mino.. Ich glaube, wir haben ein Problem", sage ich ihm und höre ihn einen verwirrten Laut machen.

"Warum denn?", fragt er und kommt auf mich zu.

Er schaut ebenfalls auf mein Handy und sein Gesicht wird immer blasser, als er sieht, das Ethan mir ein Video geschickt hat. Mit zitternden Händen drücke ich auf dieses und mein Mund klappt schon bei den ersten Sekunden auf, da Mino vor mir steht und seine Hüften zum Takt der Musik bewegt, mir näher kommt und seine Hände unter mein T-Shirt fahren lässt. Ich grinse ihn an und ziehe ihn plötzlich an den Hüften an mich. Dann tanzen wir miteinander und ziehen uns plötzlich gegenseitig die Oberteile aus. Mino reißt mir das Handy aus der Hand, als wir uns plötzlich küssen.

"Ach, du Scheiße. JAEMIN! WIR FICKEN DA HALB MITEINANDER UND JEDER AUS DEM JAHRGANG HAT ES GESEHEN", brüllt Mino entsetzt und schlägt mehrmals auf den Bildschirm.

"OH. MEIN. GOTT. WIR KÜSSEN UNS!", schreie ich los, als ich sehe, wie sich unsere Lippen miteinander verbinden.

Mein Leben ist zu Ende. Wenn Yuna dieses beschissene Video sieht, dann bin ich erledigt. Ich reibe mich in diesem Video an den Typen, den sie seid ihrer Kindheit mag. Sie wird mich dafür hassen. Sie wird mich enterben. Ich, derjenige, der nicht will das sie verletzt wird, verletzt sie nun selbst! Was soll ich bloß machen? Mino setzt sich verzweifelt zurück auf mein Bett und versteckt sein Gesicht hinter seinen Händen.