I fucking love you | Buch 2

Kapitel 52

Jaemins Sicht:

Das war wohl die schlimmste Nacht meines Lebens. Jede halbe Stunde bin ich aufgewacht, weil mein Auge ununterbrochen pocht und eine brutale Schmerzwelle durch meinen Kopf schießt. Meinen Hals kann ich kaum bewegen oder anfassen und wenn ich es tue, dann könnte ich glatt losheulen. Durch mein ständiges Winseln bei jeder Bewegung, die ich gemacht habe, ist Hyungjin ebenfalls ständig aufgewacht und dementsprechend schlecht gelaunt. Er steht auf seinem Balkon und raucht eine Zigarette, während ich schweigend leide und auf seinem Bett sitze.

Nach einigen Minuten kommt Hyung wieder ins Zimmer und betrachtet mich mit einem undefinierbaren Blick. Ich runzle die Stirn und bereue verziehe das Gesicht bei seinem blöden Blick. Was schaut der mich auch so an?

"Mich hat Jeffrey eben angerufen", teilt er mir mit und lässt das Blut in meinen Adern gefrieren.

"Was? Wieso?", frage ich ihn und stehe von seinem Bett auf.

"Wir stecken in riesiger Scheiße, Jaemin. Er verlangt von uns, dass wir wieder seinem Club beitreten. Wir haben Hyesung und Eugene fertig gemacht und müssen für seinen Schaden aufkommen", sagt er viel zu ruhig und sieht mich ausdruckslos an.

"Was wenn wir nicht beitreten?", möchte ich wissen.

"Wenn wir nicht beitreten? Dann kannst du dich wortwörtlich durch dein Leben kämpfen, mein Lieber. Er wird seine Lackaffen auf uns hetzen, die uns Schritt und Tritt verfolgen werden, bis sie den perfekten Moment erwischt haben, um uns anzugreifen. Fassen wir doch mal zusammen, was für Probleme wir haben. Dieser Hyesung will uns an den Kragen und Jeffrey wrd unser Leben zur Hölle machen. Ich weiß nicht, was wir machen sollen, Jaemin. ÜBERHAUPT NICHT! WENN WIR DIESEM BESCHISSENEN CLUB WIEDER BEITRETEN, MACHEN WIR UNS STRAFBAR UND WENN WIR ES NICHT TUN, DANN KÖNNEN WIR IN EINE ANDERE STADT ZIEHEN!", rastet Hyung komplett aus und schlägt auf die Wand neben ihm ein, sodass ein riesen Loch in der Wand entsteht.

Verdammt, verdammt, verdammt! Mein Leben geht offiziell den Bach runter und das ist alles nur meine Schuld. Hyungjins Körper zittert vor Wut und nach seinem Blick zu urteilen, würde er gerne jemanden zusammenschlagen. Plötzlich kommt er auf mich zu und packt mich am Kragen. Verängstigt zucke ich zusammen und presse meine Augen zu. Doch es kommt kein Schlag und ich öffne zögerlich meine Augen wieder. Hyungjin atmet schwer und versucht sich zu beruhigen, während er mich mit einem richtig verzweifelten Blick anschaut.

"Was sollen wir tun?", haucht er leise und bricht damit mein Herz.

"Wir treten diesem Club nicht bei. Sollen diese Affen doch kommen", sage ich ohne darüber nachzudenken und Hyung nickt einfach nur, bevor er mich loslässt und sich langsam auf sein Bett setzt.

Ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung gewesen ist, aber die können es vergessen, dass wir ihnen wieder ihr Geld beschaffen. Wir machen sie schon irgendwie fertig und mit Hyesung kriege ich das auch schon irgendwie geregelt. Ich lasse mir irgendwas einfallen.

In der nächsten Sekunde klingelt mein Handy, das auf dem Nachttisch liegt und ein Bild von Jeongguk aufzeigt. Ich stolpere darauf zu und nehme den Anruf an, bevor mein Bruder wieder auflegt.

"Wo bist du, bitch? Deine Mutter kriegt schon die Krise, weil du dich noch nicht gemeldet hast und ich soll dich abholen", ertönt seine Stimme aus dem Hörer und ich gerate in Panik.

"Ich bin bei Hyungjin, aber wir wollen noch was zusammen machen, also brauchst du mich nicht abholen", erwidere ich nervös und beiße auf meine Unterlippe.

"Pech, ich sitze schon im Auto und biege gleich in seine Straße ein. Zieh dich an und komm runter", ist das letzte, was er sagt, bevor auflegt.

"Jeongguk, holt mich gleich ab! Es ist doch alles Scheiße!", schreie ich weinerlich und suche meine Schuhe, die irgendwo herumliegen.