Kapitel 62

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"Du wirst dich wohl nie an meine Küsse gewöhnen, hm?", fragt Ethan mich lachend, als wir zusammen in seinem Bett liegen und ich ihn als Kuscheltier benutze, dabei gibt er mir immer wieder kleine Küsse auf die Lippen oder auf die Wange, die mich rot werden lassen.

Ich habe schon vor einigen Jahren schon erkannt, dass ich Ethan mehr als nur mag und wollte es ihm nie sagen, weil er all die Jahre meinte, er wäre in Yuna verliebt. Deswegen hatte ich überhaupt keine Hoffnungen, dass er sich irgendwie in mich verlieben könnte. Aber vor einigen Monaten war er nicht mehr so auf Yuna fixiert, sondern hat viel mehr mit mir gemacht. Ich war wohl der glücklichste Mensch, da er mir Aufmerksamkeit gab und sich für mich interessierte. Irgendwann hat er mir auch gebeichtet, dass er Gefühle für mich entwickelt hat und mich danach geküsst. Das war vor einem Monat oder so. Ich bin so rot geworden und wusste nicht, was ich tun soll, sodass ich einfach weggerannt bin. Ethan war stinksauer und hat am nächsten Tag nicht mehr mit mir geredet. Ich war so gestresst und habe an einem Tag eineinhalb Schachteln Zigaretten geraucht, bis ich mich getraut habe, ihn wieder anzusprechen.

"Bei anderen Leuten hast du immer ein großes Maul und bist voll der taffe Kerl, aber wenn du bei mir bist, bist du mein kleines Baby und kannst nicht mal auf eine kleine simple Frage antworten", kommt es belustigt aus ihm und er hinterlässt einen Kuss auf meiner Wange.

"Du weißt, dass ich nicht damit umgehen kann, wenn du mir so viele Küsse gibst", murmle ich beschämt.

Ich habe noch nie so viel Liebe in meinen Leben bekommen und es überfordert mich ein wenig. Vor allem wenn Jaemin, Ethan und Juhee gleichzeitig sagen, dass ich so süß bin und sie mich dann zerdrücken oder mit mir kuscheln. Meine Eltern haben mir nur an den Kopf geworfen, dass ich ein dummer Nichtsnutz und eine Enttäuschung für die beiden bin. In ihren Augen hatte ich es nicht verdient, glücklich zu sein und wurde von ihnen so oft geschlagen, obwohl ich nur gelächelt hatte. Ich kann nicht mal mehr mit meinen Händen abzählen, wie häufig ich deswegen geschlagen wurde. Das erklärt, weshalb ich mich immer von Menschen wegdrehe, wenn ich lächeln muss.

Meine Freunde wissen das alles und freuen sich jedes Mal wie kleine Kinder, wenn ich lächle und sagen, dass ich sie doch anschauen soll. Ich habe sie wirklich lieb und sehe sie als meine Familie an, aber ich kann ihnen das nicht wirklich vermitteln, da es mir unbeschreiblich schwerfällt über meine Gefühle zu reden.

"Genau deswegen muss ich dir so viele Küsse geben, mein Süßer. Du musst ja irgendwann damit klar kommen. Vor allem wenn wir irgendwann den anderen erzählen, dass wir seit längerer Zeit miteinander ausgehen", grinst er mich an und schlingt seine Arme fest um meinen Oberkörper.

Eigentlich verheimlichen wir das nur wegen mir. So wie gestern bringe ich so merkwürdige Aktionen, weil ich so überfordert bin und verletze Ethan somit, obwohl ich das gar nicht will. Darum meinte Eth, dass wir wohl etwas mehr Zeit brauchen, bevor wir es den anderen erzählen, sonst mischen sie sich ein und das wollen wir nicht.

"Ich werde mich niemals daran gewöhnen", murre ich und gebe ihm zögerlich einen kleines Kuss auf die Wange.

"Wie kann man so unbeschreiblich süß sein? Traust du dich auch, mir einen Kuss auf die Lippen zu geben? Immer bin ich derjenige, der dir einen gibt", schmollt er und fährt mit seiner Hand über meine Brust.

Mein Herz klopft heftig in meiner Brust und Eth kann es wohl unter seiner Hand spüren, da er mich breit anlächelt und mit seinem Gesicht meinem näher kommt. Ich bekomme noch einen Herzinfarkt wegen ihm. Warum bin ich immer so aufgeregt? Unsicher lege ich meine Hand an seine Wange und verbinde einfach ohne darüber nachzudenken unsere Lippen miteinander. Ethan gibt ein zufriedenes Seufzen von sich und vertieft unseren Kuss. Ich sterbe wirklich wegen ihm, aber ich sterbe vor Glück. Er macht mich so glücklich.

Langsam löse ich mich von ihm und schaue in seine schönen hellblauen Augen, die mich anstrahlen. Ich bin froh, dass alleine meine Existenz seine Augen so zum Strahlen bringen kann. Er hat es sehr schwer mit mir. Das weiß ich. Darum bin ich erleichtert, dass er dennoch glücklich mit mir an seiner Seite ist.

"ETHAAAANN! DO YOU WANNA PLAY WITH ME? I'M BORED!", brüllt auf einmal sein kleiner Bruder Jake hinter der Tür und hämmert wie ein Verrückter gegen diese.

"No, i don't want to! You can play alone!", ruft Ethan zurück und verdreht die Augen wegen dem Zehnjährigen.

"Please, Eth! Ich will nicht alleine spielen!", jammert der Kleine herum.

"Frag Dad, ob er mit dir spielt. Ich habe gerade Besuch", entgegnet Ethan genervt.

"Huh? Who is it? Ist es Jaemin?", fragt der Kleine nun neugierig.

"Lass uns doch einfach mit ihm spielen", flüstere ich Ethan zu und dieser seufzt genervt.

Er steht widerwillig vom Boden auf und schließt die Tür auf, während ich mich aufsetze und ebenfalls aus dem Bett krabble. Jake kommt ins Zimmer gestürmt, nachdem Ethan die Tür aufgeschwungen hat, und knallt erstmal mit seinem Kopf gegen meinen Bauch. Perplex macht er einem Schritt zurück und schaut mit großen Augen zu mir nach oben. Im Gegensatz zu Ethan hat er schwarze Haare und dunkelblaue Augen.

"Woah, bist du groß! Du bist ja größer als Ethan und Dad! Ich bin Jake und du?", möchte der Kleine direkt wissen.

"Ich bin Hyungjin, ein Freund von deinem Bruder", antworte ich ihm und lächle etwas.

"Krass! You're handsome! Warum bist du mit meinem hässlichen Bruder befreundet?", grinst er fies los und wird sofort von seinem großen Bruder angemeckert.

I fucking love you | Buch 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt