Kapitel 34

1.1K 108 58
                                    

Nachdem Hyung gegangen ist, wollte Ethan auch nicht mehr in der Stadt bleiben und hat sich von uns verabschiedet. Hoffentlich geht er zu Hyungjin, weil das echt unschön werden kann, wenn die beiden sich streiten. Aber so wie ich Ethan kenne, hat er viel zu viel Angst zu Hyung zu gehen und verkriecht sich lieber in sein Bett. Die beiden machen mir einfach nur Kopfschmerzen.

"Ey, Jaemin. Macht es dir was aus, wenn ich auch abhaue?", fragt mich Mino, der schon den ganzen Weg lang auf sein Handy starrt.

Eigentlich wollten wir zu mir nach Hause und zocken, aber er entscheidet sich jede Sekunde um. Ich zucke mit dem Schultern und sage ihm, dass er tun kann, was er will. Wenn ich mich beschweren würde, dass er doch mit mir zocken wollte, dann bettelt er mich, ihn gehen zu lassen und das will ich mir nicht antun.

"Aw, du bist der Beste, mein sexy bester Freund", lacht Mino und springt an mir hoch, damit er mir einen kurzen Kuss auf die Wange geben kann.

"Ja Ja, hau endlich ab, du Spast", erwidere ich und wische mir angewidert seine Spucke von der Wange weg.

Zum Abschied umarmt er mich nochmal fest und springt dann davon. Irritiert sehe ich ihm nach und weiß einfach nicht, ob ich das goldig oder bescheuert finden soll. Bei Mino haben wir einfach alle gemischte Gefühle. Wir hassen ihn, aber lieben ihn gleichzeitig auch. Ganz merkwürdig.

Kopfschüttelnd setze ich meinen Weg fort und überlege nun, was ich Zuhause machen könnte. Ich könnte Yuna endlich mal wieder nerven. Sie wurde schon viel zu lange von mir verschont. Das Problem dabei ist, dass ich nicht weiß, ob Taehyung noch schläft. Ich würde ja ungerne aufwecken, weil er mich sonst umbringt. Mal gucken.

Plötzlich rast ein Auto an mir vorbei und bleibt ein paar Meter mit quietschenden Reifen stehen. Erschrocken zucke ich zusammen und verlangsame meine Schritte. Spinnt der Kerl eigentlich? Wo hat der seinen Führerschein gemacht? Ich komme dem Auto näher und sehe auf einmal diesen Hyesung aus dem Fahrersitz steigen, der mir direkt ins Gesicht schaut. Ah, fuck. Der hat mir ja auch noch gefehlt.

"Hallo, Jaemin", begrüßt er mich überfreundlich und läuft auf mich zu.

"Dein Ernst, jetzt? Kannst du mich bitte in Ruhe lassen? Ich habe keine Lust mit dir zu reden", gebe ich nur angepisst zurück und gehe einfach an ihm vorbei.

Natürlich gefällt ihm mein Verhalten nicht und er packt schon wieder nach meinem Arm. Er dreht mich zu sich um und ich grinse ihn belustigt an, bevor ich seine Hand mit meiner anderen Hand fest wegschlage und sogleich Abstand zu ihm halte. Hyesung zieht wütend seine Augenbrauen zusammen und hat einen richtig kranken Gesichtsausdruck drauf, dass er mir Angst machen könnte, doch der Kerl ist zehn Zentimeter kleiner als ich und steckt in seinen Dreißigern. Wenn ich wollen würde, dann könnte ich ihn hier und jetzt überwältigen.

"Ich würde mich nicht so behandeln, Jae", zischt er mich an.

"Halt die Fresse, Mann. DU bist ein scheiß alter Sack, der denkt, der kann mir Angst machen. Pass du lieber auf, dass ich dich nicht irgendwann zusammenschlage. Halt dich von mir, meinen Freunden und meiner Familie fern, sonst wirst du sehen, was du davon hast. Du konntest meinem Bruder vielleicht Angst machen, aber mir nicht. Mir ganz bestimmt nicht", fauche ich zurück und schubse ihn mit voller Wucht nach hinten, sodass er stolpert und auf den Boden fällt.

Belustigt fange ich an zu lachen, weil er jetzt schon auf den Boden liegt und mir auch noch versucht zu drohen. Hasserfüllt starrt er mich an und stützt sich mit seinen Ellbogen auf dem Asphalt ab. Ich hocke mich zu ihm und lächle ihn breit an.

"Du wirst es bereuen", knurrt er aggressiv, während ich nur auf sein Knie klopfe.

"Lustig, das wollte ich eben auch sagen. Zwar bin ich nett und lieb die meiste Zeit über, aber wenn mir jemand so wie dir auf die Nerven geht, ist der Spaß vorbei. Wag es dich irgendjemanden weh zu tun, dann lass ich dich bereuen", warne ich ihn mit finster Miene und wenn ich mich nicht täusche, dann sehe ich ihn hart schlucken.

Darauf erwidert er nichts mehr, was mich breit grinsen lässt. Ich stehe dann besser gelaunt auf und winke diesem erbärmlichen Opfer nochmal zu, bevor ich mich wieder auf den Weg nach Hause mache. Was soll ich sagen? Ich habe auch meine Macken.  

I fucking love you | Buch 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt