Kapitel 3

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Jaemins Sicht:

Ich weiß ganz genau, dass Eomma und Gukkie uns etwas verheimlichen. Als ich die Schreie gehört habe, habe ich gesehen, dass TaeTae Soras Freund mit Handschellen gefangen hat. Der war ein böser Mensch und wollte Yuna mitnehmen. Ich wollte Yuna keine Angst machen, also habe ich sie zu meiner Mama nach unten gebracht.

Gukkie steht immer noch vor dem Fenster und beobachtet den bösen Mann und TaeTae. Ich will auch gucken gehen, aber dann will Yuna auch. Hm.. was soll ich machen? Nachdenklich schaue ich den Teig vor mir an und habe dann die Idee.

"Guck mal, Yuna. Wenn du ein bisschen Teig nimmst und ihn dann zu einer Kugel rollst, kannst du einen Schneemann bauen", zeige ich ihr, rolle den Teig in meinen Händen zusammen und zeige ihr dann meine Kugel.

"Woah! Wie cool! Ich will auch einen machen", sagt sie erstaunt und nimmt sich ein Stück Teig.

Während sie abgelenkt ist und meine Mutter damit beschäftigt ist, den Teig glatt zu rollen, schmeiße ich meine Kugel von der Theke runter. Sie kullert in die Richtung vom Fenster und ich klettere sofort vom Stuhl. Ich laufe zu Gukkie hin und schaue unauffällig aus dem Fenster. Cool! Das stehen ja ganz viele Polizisten und ein Polizeiauto vor unserem Haus! Yunas Mama steht ein bisschen weiter weg und sieht überrascht aus. Warum kommt sie nicht rein und begrüßt Yuna? Das ist fies von ihr.

"Jae? Was machst du denn da?", fragt meine Mutter mich und lächelt mich lieb an.

"Meine Kugel ist runtergefallen. Ich wollte sie aufheben", antworte ich ihr und laufe zu ihr rüber.

"Achso, dann schmeiß sie in die graue Mülltonne", meint sie und zeigt auf die Mülltonne in der Ecke.

"Ich weiß das, Mama", schmolle ich, weil sie mir das immer wieder sagt.

"Ja, Eomma. Jaemin ist ein schlauer Fuchs", bestätigt mein großer Bruder lächelnd und wuschelt durch meine Haare.

Grinsend schaue ich zu ihm hoch. Mein Bruder ist voll cool. Ich will auch so wie er sein. Er ist immer lieb zu uns, hat ein cooles Haus und sein Freund ist Polizist. Manchmal fahren die beiden Yuna und mich in den Kindergarten mit dem Polizeiauto oder wir dürfen mit zu Jeongguks Arbeit und spielen dort mit den anderen Kindern.

"Heilige Kuh, was ist da draußen los?", höre ich Papa im Flur und stürme direkt zu ihm.

Schnell laufe auf ihn zu und er kniet sich auf den Boden, um mich dann in die Luft zu schmeißen und wieder aufzufangen. Ich umarme ihn fest, weil er so oft lange arbeiten muss.

"Uff, mein Schatz. Ich habe dich auch vermisst", sagt er in mein Ohr und küsst meine Wange.

Danach läuft er mit mir in die Küche und begrüßt die anderen, aber gibt nur Mama einen Kuss auf die Lippen. Jonghyun hat mir erklärt, dass das nur Menschen machen, die sich ganz, ganz, ganz doll lieben. Also so wie Mama und Papa oder wie Tae und Guk. Yuna würde ich aber nicht so küssen. Das ist meine kleine Schwester. Ich küss Gukkie auch nicht so.

"Das schwarze Schaf der Familie hat wieder Scheiße gebaut", antwortet mein Bruder Appa und guckt böse.

Bestimmt ist das schwarze Schaf Yunas Mama. Aber man sagt Scheiße nicht. Doofer Gukkie, der sagt immer böse Sachen und Eomma muss ihn deswegen anmeckern.

"Du hast ein böses Wort gesagt", erinnere ich ihn und zeige auf mein Sparschwein, dass ich dort aufgestellt habe.

"Das stimmt, Jeongguk. Also musst du jetzt Geld in das Schweinchen werfen", meint Eomma und stimmt mir zu.

"Oha, wollt ihr mich ver-veräppeln? Früher habt ihr auch in meiner Gegenwart so welche Wörter benutzt!", jammert er herum.

"Früher war früher. Jetzt ist jetzt", grinse ich und er schaut mich ungläubig an.

Eomma und Appa fangen an zu lachen und Yuna sieht verwirrt von ihrem Schneemann auf. Grummelnd holt er seine Brieftasche heraus und steckt einen Schein in mein Schweinchen.

"Ich kann es ja nicht glauben, dass ich von einem vier Jährigen abgezogen werde. Du wirst schon sehen, deine Nerfgun wird heute Abend nicht existent sein", schüttelt er den Kopf und sieht mich dann mit zusammengekniffenen Augen an.

"Eomma!", rufe ich weinerlich, weil er meine Nerfgun klauen wird.

"Jeongguk, hör auf so gemein zu sein", meckert sie ihn an und bringt mich zum Lächeln.

Ich gewinne immer bei einem Streit. Das ist lustig, weil Gukkie sich immer aufregt.

"Alter, was?! Ich musste ihm doch gerade Geld geben!", erwidert er entsetzt und fängt dann an zu schmollen.

"Willst du ein Glas Milch, damit du nicht mehr traurig bist?", fragt Yuna ihn lieb und schaut ihn besorgt an.

"Aw, meine kleine Prinzessin. Ich liebe dich. Du bist die einzge, die auf meiner Seite ist", freut sich Guk und läuft zu Yuna, um sie zu umarmen.

I fucking love you | Buch 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt