18. Krank?

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Avery P.O.V.

4 Tage später

Ich lehne mit dem Rücken an der kalten Steinwand und versuche, meine schmerzenden Beine auszustrecken. Die Kälte hat sich längst in meine Knochen gefressen, und mein Körper gibt langsam auf. Immer wieder überrollen mich diese Hitzewallungen, die mein Gesicht glühen lassen und mir den Schweiß auf die Stirn treiben. Ich bin mir sicher dass ich leichtes wenn nicht hohes Fieber habe.

Mein Mund ist ständig trocken, meine Lippen aufgesprungen. Ich weiß nicht, ob die Kälte oder die Einsamkeit schlimmer ist. Vier Tage ohne irgendjemanden. Carter hat sich nicht blicken lassen. Nicht ein einziges Mal. Ich weiß nicht, ob er mich einfach vergessen hat oder ob er mich bewusst ignoriert. Vielleicht will er, dass ich hier drin zerbreche.

Einmal habe ich Geräusche gehört, jemand muss hier gewesen sein, denn ich habe ein halbes Laib Brot in meiner Zelle vorgefunden.

Ansonsten versuche ich, mich abzulenken, indem ich die Steine zähle, die ich sehen kann, oder indem ich meinen Atem kontrolliere – ein, aus, ein, aus – aber es hilft nicht. Die Gedanken in meinem Kopf kreisen immer wieder um dasselbe. Wie lange noch? Wie lange kann ich das noch durchhalten? Was ist mit Chloe? Hat das Hotelpersonal durchblickt dass ich nicht zurückgekommen bin? Vielleicht die Polizei verständigt?

Ein Zittern erfasst mich, und ich ziehe die Knie an die Brust, als könnte ich mich irgendwie wärmen. Meine Augenlider werden schwerer, mein Kopf neigt sich zur Seite. Ich will schlafen, aber selbst das scheint ein Luxus zu sein, den ich mir nicht leisten kann.

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Weitere 2 Tage später

„Aufstehen, Hübsche," reißt Carters Stimme mich aus einem unruhigen Schlaf. Benommen richte ich mich von dem klapprigen Bettgestell auf, doch jede Bewegung schmerzt fürchterlich und mir wird sofort schwarz vor Augen. Ich muss mich an der Wand abstützen, um nicht wieder umzufallen. Mein Kopf pocht unaufhörlich, während mir der Schweiss über das Gesicht läuft.

„Oh wow, du siehst echt beschissen aus," sagt Carter mit einem belustigten Unterton. Ich sehe sein selbstgefälliges Grinsen und könnte schwören, dass er das hier genießt. „Komm schon, wir haben einen Termin. Und glaub mir, du willst ihn nicht verpassen."

Ich versuche, mich zu bewegen, aber meine Beine geben unter mir nach. Carter schüttelt nur den Kopf und greift grob nach meinem Arm, zieht mich hoch und hält mich aufrecht. „Na, komm schon. So viel Drama für ein bisschen Kälte?"

Sein Griff ist schmerzhaft fest, aber ohne ihn würde ich zusammenbrechen. Ich will etwas Erwiderndes sagen, aber ich bin zu schwach. Er lacht nur und beginnt, mich aus der Zelle zu schleifen. Der kalte Steinboden unter meinen bloßen Füßen verstärkt die Kälte, die mich ohnehin schon durchzieht. Jeder Schritt ist eine Qual, meine Muskeln brennen, und fühlen sich an als wären sie aus Blei.

„Beeil dich mal, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit" drängt Carter mich und stößt mich weiter. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis wir das Tageslicht erreichen, aber als wir draußen ankommen, ist der helle Himmel blendend. Carter führt mich zu einem schwarzen Auto und öffnet die Tür, bevor er mich hinein stößt. Ich falle mehr hinein, als dass ich einsteige, und lehne mich schwer gegen die Innenwand, während er die Tür zuschlägt.

Die Fahrt vergeht und ich kann kaum die Augen offen halten. Gütigerweise hat mir Carter wenigstens eine Hose gegeben welche ich anziehen konnte, doch aufwärmen tut sie mich kaum. Mein Kopf dröhnt, ich fühle mich komplett benommen, als wäre ich nichtmal ganz bei Bewusstsein und mir ist abwechselnd brennend heiß und dann eisig kalt. Mein Körper hat schon vor 2 Tagen zu zittern aufgehört und ich bezweifle, dass das ein gutes Zeichen ist. Carter summt irgendetwas leise vor sich hin, amüsiert über meinen erbärmlichen Zustand.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt