58. Verzweiflung

1.8K 75 62
                                    

Adrian P.O.V.

Ich sehe, wie Avery auf dem Boden liegt, ihr Gesicht verzerrt vor Schmerz und Panik. Ihre Lippen bewegen sich, aber ich kann nichts hören. Meine Brust zieht sich zusammen, als ich merke, dass sie keine Luft bekommt.
Ihre Hände greifen verzweifelt nach dem Boden, als ob sie Halt finden könnte, aber der Bastard drückt sein Knie weiter in ihren Rücken.

„Ella no puede respirar!", brülle ich, meine Stimme bricht fast vor Verzweiflung.

Der Mann sieht mich an, ein gehässiges Grinsen auf seinen Lippen. „No puede respirar?" sagt er, als wäre es ein Witz, und drückt noch fester zu. Avery wimmert und es fühlt sich an als würde man mir ein Messer ins Herz rammen. Mein ganzer Körper zittert von dem Geräusch.

„Qué quieres de nosotros? Dinero? Dime que quieres por favor.", frage ich verzweifelt.

Doch der Mann lacht nur, ein kaltes, hämisches Lachen, das durch die kühle Luft schneidet.

Ich sehe, wie Averys Körper unter dem Druck des Knies nachgibt, und mein Herz rast vor Angst. „Bitte..." flehe ich, meine Stimme bricht. „Déjenla en paz. Si quieres matar a alguien, tómame a mí."

Ich verstehe es nicht.

Ich verstehe einfach nicht was sie von uns wollen.

Mein Blick schweift zu Matteo, in der Hoffnung, dass er etwas unternehmen kann. Doch er und der Fahrer werden von dem Mann mit dem Gewehr in Schach gehalten.

Ich sehe, wie Averys Körper unter dem Druck nachgibt, ihre Bewegungen immer schwächer werden, bis sie schließlich ganz still liegt. Ihr Gesicht ist in den Dreck gedrückt, ihre Augen geschlossen. Sie ist bewusstlos.

Der Anblick, wie sie da liegt - hilflos, wehrlos - lässt einen physischen Schmerz durch meinen Körper fahren. Es fühlt sich an, als würde ich
innerlich auseinanderbrechen.

Der Mann, der sie mit dem Knie auf dem Boden festgehalten hat, nimmt es endlich weg. Für einen Moment hoffe ich, dass er sie in Ruhe lässt, aber dann dreht er sie grob auf den Rücken. Averys Arme fallen schlaff zur Seite, ihr Gesicht ist blass, ein leichter Schmutzfilm bedeckt ihre Wange.

Mein Herz rast, als ich sehe, wie er nach dem unteren Ende ihres Kleides greift und es langsam hochzieht.

„No! Deja de tocarla, cerdo!" schreie ich, meine Stimme heiser vor Angst und Wut.

Doch bevor ich auch nur einen Muskel bewegen kann, spüre ich den heftigen Schlag des Anführers gegen meinen Kopf. Ein stechender Schmerz explodiert in meinem Kopf, und ich taste benommen nach dem Boden, versuche, nicht das Bewusstsein zu verlieren.

Meine Sicht verschwimmt, aber ich sehe es trotzdem. Der Mann hat Averys Kleid so hochgezogen, dass ihr Bauch nackt und ungeschützt daliegt. Er umgreift das Messer fester, ein widerliches Grinsen auf seinem Gesicht, als er zu mir herüberblickt.

„Nein.... bitte...." Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, doch er ignoriert mich. Mit ruhiger, absurder Präzision setzt er die Klinge an und zieht sie einmal quer über ihren Bauch.

Der Schnitt ist nicht tief, aber das Blut beginnt sofort herauszutreten, eine schmale rote Linie, die sich über ihre blasse Haut zieht. Mein ganzer Körper verkrampft sich bei dem Anblick, und ich spüre, wie die Tränen in meinen Augen aufsteigen, brennend und unaufhaltsam.

Das ist zu viel. Zu sehen, wie sie verletzt wird und nichts tun zu können, bringt mich an den Rand der Verzweiflung.

„Matteo! Mach etwas verdammt! Die wurden doch bestochen! Jemand will uns tot sehen!", brülle ich ihn verzweifelt an und spucke einmal Blut aus dem Mund welches sich schon gesammelt hat. Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt