46. Ich kann nicht

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Avery P.O.V.

Adrians Gesicht hat sich plötzlich verhärtet. Er sieht wütend aus, seine Augen dunkel und kalt, als hätte ich ihn in irgendeiner Weise provoziert – aber ich habe keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe.

„Komm.", sagt er plötzlich. „Wir gehen zurück ins Hotel."

Ich sehe ihn überrascht an. „Was? Warum?"

„Weil ich genug habe", knurrt er, seine Augen fixieren mich einen Moment lang, bevor er sich abwendet und los geht. Seine Schritte sind, schnell und ich habe Mühe ihm zu folgen.

Ich beeile mich, hinter ihm herzueilen ohne dabei gegen die Menschen die uns auf dem Gehweg entgegenkommen zu laufen. Mein Kopf schwirrt vor Verwirrung. Was habe ich gesagt, dass er plötzlich so aufgewühlt ist?

„Adrian, was ist los?" frage ich, während ich versuche, mit seinem Tempo mitzuhalten. Er sagt nichts, seine Schritte werden nur schneller, als wolle er so weit weg wie möglich von mir kommen.

„Habe ich etwas Falsches gesagt?" frage ich vorsichtig, doch es kommt keine Antwort. Sein Schweigen macht mich noch nervöser, als ich ohnehin schon bin.

Er bleibt abrupt stehen und dreht sich zu mir um. „Wir reden nicht mehr darüber. Geh einfach weiter."

____________

Als wir 35 Minuten später das Hotelzimmer betreten, knallt Adrian die Tür hinter uns zu und geht wortlos zur Fensterfront. Seine Hände liegen auf der Fensterbank, und er starrt nach draußen, sein Rücken zu mir gewandt.

Ich stehe unsicher in der Mitte des Zimmers, mein Herz schlägt schneller vor Nervosität, aber ich weiß, dass ich es nicht länger ertragen kann, nichts zu sagen. Ich muss wissen, was ich falsch gemacht habe.

„Adrian", beginne ich vorsichtig, meine Stimme ist leise, fast zögernd. „Bitte rede mit mir. Warum bist du so wütend?"

Er antwortet nicht sofort, aber ich sehe, wie sich seine Schultern noch mehr anspannen. Die Stille ist drückend, und ich bereite mich schon darauf vor, dass er mich erneut ignoriert. Doch dann dreht er sich plötzlich um.

„Weil du mich wahnsinnig machst, Avery."

Die Worte treffen mich unerwartet „Was...?"

Er kommt auf mich zu, seine Schritte sind schnell und entschlossen, und ich kann die Anspannung in seinem Körper spüren, als er etwa zwei Meter vor mir zum Stehen kommt. Seine Augen fixieren meine, und ich sehe die Wut darin, aber auch etwas anderes – etwas, das ich nicht ganz deuten kann.

„Du", fährt er fort, seine Stimme ist heiser, „machst mich wahnsinnig."

Ich blinzle verwirrt, versuche die Bedeutung seiner Worte zu begreifen. „Ich... ich verstehe ja dass du mich hasst ab-"

„Ich hasse dich nicht verdammt!", platzt es aus ihm raus.

Adrian fährt sich mit einer Hand gestresst über den Kopf und wendet den Blick kurz ab, als müsste er sich sammeln.

„Das ist ja das Problem", fügt er etwas ruhiger hinzu und sieht mich wieder an.

Ich starre ihn an, meine Gedanken überschlagen sich. „Warum... warum ist das ein Problem?" frage ich leise, fast zaghaft, unsicher, ob ich die Antwort wirklich hören will.

Die Spannung in seinem Körper ist fast greifbar, und ich kann die Unsicherheit und die Wut in ihm spüren – aber nicht auf mich. Es ist, als ob er wütend auf sich selbst ist.

„Weil...", beginnt er, seine Stimme rau und brüchig, „..weil ich dich hassen sollte. Aber ich kann nicht."

Seine Augen fixieren meine und ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Mein Herz schlägt schneller und meine Atmung ist mittlerweile so schnell wie seine. Seine Augen wandern, fast unbewusst, immer wieder zu meinen Lippen, und mein Atem stockt, als ich realisiere, worauf er achtet.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt