109. Stolz & Zuneigung

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Adrian P.O.V.

„Gute Idee," sage ich mit einem Hauch von Strenge zu Hunter. Avery sieht zu Boden, entspannt sich etwas.

Ohne noch etwas zu sagen verschwindet Hunter schließlich um die Ecke und lässt uns in einer angenehmen Stille zurück.

Ich atme tief durch und richte mich auf, bevor ich zu Avery schaue, die mich mit einem leichten, unsicheren Lächeln ansieht, ihre Hände immer noch sanft auf dem Teig ruhend.

„Gut..jetzt müssen wir den Teig rausbraten..", sage ich um die Stimmung wieder aufzulockern. Sofort nickt sie zustimmend.

Ich wische meine Hände an einem Tuch ab und gehe zum Herd auf dem schon die Pfanne bereitsteht. Ich gebe ein wenig Öl hinein, lasse es heiß werden, bis es leicht zu rauchen beginnt.

Avery nimmt ein Stück Teig in ihre Hände, formt daraus vorsichtig eine Kugel, bevor sie die Teigkugel sanft flach drückt. Sie wirft mir einen kurzen Blick zu, als wolle sie sicherstellen, dass sie alles richtig macht. Ich nicke ihr ermutigend zu und sie legt den Maisfladen in die heiße Pfanne, wo das Öl sofort zu brutzeln beginnt. Sie legt noch drei weitere dazu. Dann beobachtet sie konzentriert wie sie braten.

„Jetzt kommt der Trick. Jetzt wenden wir sie.", sage ich und hebe die Pfanne leicht an. „Meine Großmutter hat mir das so beigebracht. Es geht nicht nur ums Timing, sondern auch um das richtige Gefühl." Mit einem schnellen, aber geschmeidigen Schwung der Hand lasse ich die Arepas einmal in der Luft drehen, bevor sie perfekt zurück in die Pfanne fallen,
genau auf der anderen Seite.

Avery lacht leise und schüttelt den Kopf. „Das sieht so einfach aus wenn du es machst, aber ich wette, das wird bei mir in einem einzigen Chaos enden."

Ich grinse sie an. „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden." Ich halte ihr die Pfanne hin und sehe, wie sie die Herausforderung mit einem unsicheren, aber entschlossenen Lächeln annimmt.

Sie wirkt konzentriert, als sie die Pfanne hält, aber ich kann das leichte Zögern in ihren Bewegungen erkennen – als wäre sie sich nicht ganz sicher, ob sie es richtig machen kann.

„Kannst du es mir nochmal zeigen?" fragt sie und wirft wir einen unsicheren Blick zu.

„Natürlich. Ich könnte dir die Bewegung direkt am Griff zeigen, wenn du magst."

Sie sieht mich kurz an, ihre Augen verraten ein winziges Stück Unsicherheit, doch dann nickt sie langsam. „Ja... ja, das wäre gut."

Ich stell mich vorsichtig hinter sie, spüre die Wärme ihres Körpers an meinem Oberkörper. „Ist das okay?", flüstere ich ruhig.

„Ja..alles gut.", antwortet sie leise und nickt.

„Darf ich meine Hand auf deine legen?", frage ich ruhig. Sofort nickt sie wieder.

Langsam und vorsichtig lege ich meine Hand auf ihre, lasse ihr Zeit, sich an meine Berührung zu gewöhnen. Ich spüre, wie ihre Finger sich etwas entspannen, und beginne dann, unsere Hände gemeinsam den Griff der Pfanne führen zu lassen.

„Es kommt alles aus dem Handgelenk," erkläre ich leise, damit sie jeden meiner Schritte nachvollziehen kann. „Ein sanfter Schwung nach oben und dann locker nach hinten. Keine Sorge, wir machen das zusammen."

Langsam mache ich die Bewegung mit ihr, führe ihre Hand mit meiner, und im nächsten Moment drehen sich die Arepas in einem perfekten Bogen und landen, genau wie sie sollen, wieder in der Pfanne.

Sie dreht sich zu mir um, sieht mich an, überrascht und irgendwie erleichtert. „Das... war leichter, als ich dachte."

Ich lächle sie an und lasse meine Hand vorsichtig los. „Versuchs nochmal."

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt