99. Panik

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Adrian P.O.V.

Averys Körper zittert, und ihr Blick ist so voller Panik, dass mein Herz schwer wird.

„Er wird mir wehtun," flüstert sie kaum hörbar, aber jede Silbe ist von Angst durchtränkt. Ihre Stimme ist brüchig und zitternd. „Matteo... jetzt, wo jeder es weiß... e-er wird...Adrian, er wird kommen und..." Ihre Stimme bricht ab, und sie umfasst sich selbst mit den Armen, geht nervös auf und ab.

„Avery..." beginne ich, so ruhig wie möglich. „Matteo ist eingesperrt. Er kann dir nichts mehr antun. Er ist da unten, weggesperrt, und er wird dort auch nicht herauskommen."

Doch sie reagiert nicht auf meine Worte, ihre Augen fliegen ruhelos durch den Raum, als würde sie jeden Moment erwarten, dass Matteo auftaucht, um sie zu holen. Ihr Atem geht stoßweise, ihre Brust hebt und senkt sich unregelmäßig, und ich sehe, wie sich ihre Finger immer fester in ihre Arme graben, bis ihre Knöchel weiß hervortreten. Sie wirkt als wäre sie in einem endlosen Albtraum gefangen, unfähig, sich selbst zu befreien.

„Avery...hey..sieh mich an." sage ich, leise aber ernst, doch sie scheint mich gar nicht zu hören. Ihre Angst ist so überwältigend, dass meine Worte an ihr abprallen. Ich sehe den tiefen Schrecken in ihren Augen und mir wird klar, dass sie immer noch unter so starkem Schock steht, dass sie nicht fähig ist, klar zu denken. Sie ist vollkommen in dieser Angst gefangen, als wäre die Bedrohung von Matteo noch direkt über ihr – als würde er jeden Moment durch die Tür stürmen und ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen.

Ich spüre eine Welle des Schmerzes in mir aufsteigen, während ich sie so sehe. Dass Matteo ihr das angetan hat, sie so zerbrochen zu sehen, ist kaum zu ertragen. Ich möchte sie in meinen Armen halten, sie an mich drücken, sie vor dem Albtraum schützen, aber ich weiß, dass ich das nicht kann.

Langsam gehe ich einen weiteren Schritt auf sie zu und rede weiter, meine Stimme so sanft wie möglich. „Du bist sicher. Matteo kann dir nichts mehr anhaben. Es ist vorbei."

Für einen kurzen Moment scheint sie innezuhalten, als ob sie meine Stimme endlich wahrnimmt. Doch die Panik und das Misstrauen in ihrem Blick bleibt. Und plötzlich verschlechtert sich ihr Zustand noch mehr.

Sie beginnt nach Luft zu ringen, ihre Brust hebt und senkt sich hektisch, als ob sie verzweifelt versuchen würde, den Sauerstoff einzufangen, der ihr entgleitet. Ihre Lippen zittern, und ihre Augen sind weit aufgerissen, voller Panik, die jede Sekunde schlimmer zu werden scheint.

„Adrian...", keucht sie, ihre Stimme bricht in einem panischen Flüstern ab. „Ich... ich kann nicht... ich bekomme keine Luft..." Ihre Worte sind abgehackt, jedes Wort ist ein verzweifelter Kampf gegen die Enge in ihrer Brust. „Ich...bekomme nicht...genug..Luft.", bringt sie hervor, bevor sie ihre Hand reflexartig an ihre Brust legt, als ob sie den Schmerz und die erdrückende Enge irgendwie lindern könnte.

Ich spüre, wie meine Kehle sich zuschnürt und der Schmerz in meiner Brust noch drückender wird.

„E-es ist alles gut..." sage ich, meine Stimme ist sanft, aber mit einem Zittern, das ich nicht ganz unterdrücken kann. „Du erstickst nicht, du bist sicher..sieh mich bitte an."

Es tut so weh, sie so zu sehen, hilflos, verloren, während ich hier stehe und nichts mache kann. Tränen steigen mir in die Augen, und es kostet mich alles, sie zurückzuhalten.

Ihre Atmung bleibt flach und unregelmäßig, als ob ihre Lungen sich weigern, den Sauerstoff aufzunehmen, den sie so dringend braucht. Der Schmerz und die Panik in ihrem Blick sind unerträglich, und es fühlt sich an, als würde man mir das Herz aus der Brust reissen. Sie kämpft, atmet stoßweise, ihre Lippen leicht bläulich und ihre Augen voller Tränen, die ihr Gesicht benetzen.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt