Adrian P.O.V.
Ich zünde mir die Zigarre an, die Sofia mir gereicht hat, und nehme einen tiefen Zug, versuche, das brennende Gefühl in meiner Brust zu beruhigen. Der Rauch kratzt in meinem Hals, und ich schließe die Augen für einen Moment, hoffe, dass es mich irgendwie aus diesem Chaos in meinem Kopf herausreißen kann. Doch egal, wie sehr ich es versuche, meine Gedanken kehren immer wieder zu Avery zurück.
Sofia steht neben mir, viel zu nah, und ich merke, wie sie sich langsam an mich lehnt, ihr Körper schmiegt sich an meinen. Ihre Finger gleiten über meinen Arm, fast zärtlich, als wollte sie mich an eine Zeit erinnern, die für mich längst vergangen ist. Ich spüre die Vertrautheit ihrer Berührung, aber da ist nichts. Kein Funken, kein Verlangen. Nur Leere.
„Hör auf", sage ich schroff und drücke sie von mir weg. Meine Stimme klingt rau und gereizt. Sofia sieht mich überrascht an. Ich halte den Blick stur auf den Boden gerichtet.
„Was ist los mit dir, Adrian?" Ihre Stimme ist ernst und ich höre die Frustration darin.
Früher. Wo mein einziges Ziel war, die Leere irgendwie zu füllen.
Doch jetzt ist alles in mir vereinnahmt von Avery. Jedes Mal, wenn ich an sie denke, zieht sich alles in mir zusammen. Ich weiß, dass ich mich von ihr distanzieren muss, dass es besser ist, wenn ich sie auf Abstand halte. Aber es macht mich wahnsinnig, diese innere Zerrissenheit, dieser Drang, ihr nahe zu sein. Ich will sie beschützen und gleichzeitig frage ich mich, ob ich nicht die größte Gefahr für sie bin.
Ich nehme einen weiteren Zug von der Zigarre, lasse den Rauch langsam durch meine Lippen entweichen und starre in die Ferne. „Sofia, es bringt nichts.", sage ich als ich wieder ihre Hand an meinem Arm spüre. „Das, was wir hatten... es war nichts. Nur Ablenkung."
Sofias Augen verengen sich, und ich sehe, wie sie die Zähne zusammenbeißt. Dann verdreht sie dramatisch die Augen und schnaubt. „Gegen ein bisschen Spaß hast du aber sicher nichts, oder? Was ist schon dabei, ein paar alte Erinnerungen aufzufrischen?" Sie legt den Kopf schief, ein verführerisches Lächeln spielt auf ihren Lippen.
Ich schweige, nehme noch einen Zug von der Zigarre. Sofia will nur Sex, nur Spaß. Aber sie versteht nicht, dass nichts jemals an das rankommen wird was ich empfunden habe wie ich Avery geküsst habe.
„Lass es einfach, Sofia", sage ich schließlich und dämpfe meine Zigarre an einem Mülleimer aus.
Sie schüttelt den Kopf, als könnte sie es nicht fassen, wirft ihre Zigarre in den Mülleimer und dreht sich abrupt um. Ihre Absätze klackern auf dem Pflaster, als sie zurück ins Restaurant geht. Ich sehe ihr nach, mein Herzschlag noch immer schneller als gewöhnlich, obwohl ich mir nicht sicher bin, warum. Ich lasse die Zigarrenstummel in den Mülleimer fallen und lehne mich für einen Moment gegen die kalte Wand des Gebäudes, schließe die Augen und versuche, meinen Kopf frei zu bekommen.
Plötzlich vibriert mein Handy in meiner Tasche. Ich ziehe es heraus und sehe Hunters Namen auf dem Display aufleuchten.
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Avery P.O.V.
Ich starre auf die halb leere Dessertschale vor mir, meine Gedanken kreisen unaufhörlich um Adrian. Plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung und blicke auf.
Sofia kommt zurück zum Tisch. Ihre Schritte sind schnell, fast wütend, und als sie sich setzt, lässt sie sich regelrecht auf den Stuhl fallen. Ihr Gesicht ist gezeichnet von Frustration. Sie sieht auf ihre halbvolles Weinglas und kippt den Rest mit einem schnellen, fast aggressiven Schluck herunter.
„Na hat dein Versuch dich an ihn ranzumachen doch nicht geklappt?", neckt Valentina sie grinsend.
„Halt deine Klappe, Valentina.", entgegnet Sofia mit einem bissigen Blick, woraufhin Valentina lächelt.
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Avery
RomanceAvery Nach außen hin scheint Avery alles zu haben: Geld, Luxus und ein Leben in der High Society. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine tiefe Einsamkeit. Sie ist reich an Besitz, aber arm an echten Verbindungen und glaubt trotzdem immer an d...