48. Schlaflos

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Avery P.O.V.

Die ganze Nacht liege ich wach. Mein Körper ist erschöpft, doch mein Kopf arbeitet unaufhörlich, immer wieder höre ich Adrians Worte.

Der Kuss war bedeutungslos. Ich soll mir nichts darauf einbilden.

Seine Worte hallen in meinem Kopf wider, während ich mich unruhig im Bett hin und her wälze, unfähig, in den Schlaf zu finden.

Er hat ja recht. Es hätte nicht passieren dürfen. Aber dass er so darauf beharrt dass ich es niemals jemanden erzähle, trifft mich trotzdem.

Adrian sitzt am kleinen Tisch gegenüber vom Bett, den Laptop vor sich, und tippt ununterbrochen. Hin und wieder spüre ich seinen Blick auf mir, doch jedes Mal, wenn ich ihn ansehe, fixiert er sich fast zwanghaft wieder auf den Bildschirm, als wollte er mich ignorieren oder sich von etwas ablenken, das er nicht zulassen kann.

Die Stunden vergehen qualvoll langsam und es fühlt sich an, als würde die Zeit sich endlos dehnen. Irgendwann schlafe ich ein. Der Schlaf ist leicht, nur minutenweise und bevor ich es richtig realisiere, bin ich wieder wach.

Ich öffne die Augen und sehe, dass Adrian immer noch am Laptop sitzt, die Nacht offensichtlich durchgearbeitet hat. Seine Haltung ist unverändert, doch als er bemerkt, dass ich wach bin, wirft er mir einen kühlen Blick zu.

„Wir müssen heute zum Flughafen," sagt er, seine Stimme gewohnt kalt und distanziert.

Ich setze mich langsam auf, mein Kopf pocht leicht.

Zum Flughafen?

„Fliegen wir zurück?" frage ich leise, während ich versuche, seinen Gesichtsausdruck zu deuten.

„Nein", sagt er knapp und schließt seinen Laptop mit einem schnellen Handgriff. „Wir holen jemanden ab."

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Wir sitzen hinten im Auto, die Atmosphäre ist drückend und angespannt. Adrian hat seit dem Hotel kaum ein Wort gesagt, und ich weiß nicht, ob es besser ist, ihn zu fragen wen wir abholen oder einfach schweigend abzuwarten.

Wir sind fast 1.5 h unterwegs, bis das Auto zum Stillstand kommt. Ich werfe einen Blick nach draußen. Wir stehen auf einer verlassenen Landebahn, auf der ein Privatjet steht.

Adrian wirft mir einen schnellen, kalten Blick zu. „Du kannst hier sitzen bleiben oder aussteigen. Mir egal."

Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnet er die Tür und steigt aus. Ich beschließe sitzen zu bleiben. Kann meine Neugierde aber nicht zurückhalten und werfe einen Blick aus dem Fenster.

Ich sehe wie die Tür des Jets aufgeht und 3 Personen die Treppe nach unten steigen.

Ich erkenne sie sofort. Valentina, Sofia und Matteo.

Matteo geht als Erster auf Adrian zu, und für einen kurzen Moment verändert sich Adrians Gesichtsausdruck komplett. Ein Lächeln, ehrlich und locker, zieht sich über sein Gesicht.

Ungewohnt.

Sie begrüßen sich mit einem kräftigen Handschlag. Matteo und Adrian scheinen wirklich gute Freunde zu sein.

Valentina folgt als Nächste, und Adrian reicht ihr die Hand zum Händeschütteln. Ihre Begrüßung ist höflich, fast distanziert im Vergleich zu Matteo, aber es liegt ein gewisser Respekt zwischen ihnen, den ich spüren kann.

Dann tritt Sofia aus dem Jet. Sie bewegt sich elegant, beinahe geschmeidig. Ihre Augen leuchten, als sie sich zu Adrian beugt und ihm links und rechts einen Kuss auf die Wange drückt. Ihr Körper schmiegt sich extra an seinen, als wolle sie ihm nahe sein.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt