97. Warum

1.6K 89 88
                                    

Adrian P.O.V.

Bevor ich noch einen klaren Gedanken fassen kann, erfüllt Zeus tiefes Knurren den Raum – ein bedrohliches, vibrierendes Grollen, das in meiner Brust widerhallt. Sein ganzer Körper spannt sich, und seine Augen Richtung Matteo und Hunter, als hätte er soeben die Quelle aller Gefahr erkannt.

Mein Herz setzt einen Schlag aus. Alles in mir gefriert, als mir klar wird, was das bedeutet.

Einer von ihnen. Einer von ihnen hat es getan.

Mein Blick zuckt zwischen Mattheo und Hunter hin und her, verzweifelt suchend nach einer Spur von Antwort in ihren Gesichtern. Es ergibt keinen Sinn. Mattheo? Er hat nichts mit dem Kartell zu tun. Aber Hunter...

Er ist der Einzige, der immer in meinem Büro sein darf, der in jedes Geschäft eingeweiht ist. Jeder Vertrag, jedes Detail. Er kennt meine Geheimnisse, meine Schwächen.

Aber....er hat mir auch geholfen, als der Schlüssel weg war. Hat die Clubs gesichert.

Ich hebe die Pistole. Meine Hand zittert, die Waffe wirkt schwer, viel schwerer als sonst, als ich sie auf Hunter richte. Der Mann, der mir näher steht als alle anderen. Er muss es sein. Alles andere macht keinen Sinn.

Zeus Knurren vibriert weiter durch den Raum, ein tiefes, bedrohliches Grollen, das meine Unsicherheit nur noch verstärkt. Er spürt es, ich sehe es in seinen Augen – er weiß, woher die Gefahr kommt, als hätte er die Wahrheit vor mir erkannt.

Mein Blick wandert zu Avery, meine Augen ruhen auf ihr, und ich spüre, dass ich die Wahrheit hören muss.

„Avery... war er es?" frage ich leise, meine Stimme ein kaum hörbares Beben.

Avery hebt den Blick nicht. Ihre Atmung ist kurz und flach, als kämpfe sie darum, nicht in der Erinnerung zu ersticken, die sie immer wieder zu überwältigen scheint. Ihre Brust hebt und senkt sich hektisch, und ihre Hände zittern leicht. Doch kein Wort verlässt ihre Lippen.

Ein tiefer Schmerz und eine unbeschreibliche Wut nisten sich in meinem Inneren ein, und ich spüre, wie mein ganzer Körper sich anspannt. Ein kalter, schneidender Schmerz durchdringt mich, und jede Vernunft, zerfällt zu Staub. Ohne darüber nachzudenken, packe ich die Waffe weg, stürze auf Hunter zu und packe ihn am Kragen. Hunter reißt die Augen auf, völlig überrascht von meinem Angriff.

„Was zur Hölle soll das?!", Hunters Stimme ist ein Mix aus Schock und Verwirrung, als hätte er keine Ahnung, was in mir tobt.

„Du... widerlicher Bastard! Du hast sie-" Die Worte reißen ab, meine Stimme bricht in der Hitze der Wut, und alles, was bleibt, ist das Bedürfnis, ihm wehzutun. „Du hast gesagt du hast auf sie aufgepasst!!" Mein Atem geht heftig, mein Blick ist verengt, und in mir gibt es nichts anderes als den unstillbaren Drang alles endlich zu beenden.

Meine Hand zittert als ich ihn loslasse. Ich gehe einen Schritt zurück, packe wieder meine Waffe und richte sie in Richtung seiner Brust, direkt über seinem Herz.

Ich drücke meine Finger um den Abzug, und es gibt nichts, was mich davon abhält, ihn dafür büsen zu lassen, für das was er ihr angetan hat.

Er starrt mich an, ungläubig, ohne auch nur zu begreifen, wie tief der Schmerz geht, den all das hinterlassen hat. „Adrian, was zum Teufel soll das?" Seine Stimme klingt panisch, aber das treibt meine Wut nur noch weiter an.

Gerade als ich den Druck am Abzug erhöhe, höre ich plötzlich Avery. „A-adrian nein..hör auf!", sagt sie zittrig. Mit einem schnellen Schritt stellt sie sich vor Hunter, ihr Körper direkt zwischen ihm und dem Lauf meiner Waffe.

Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, packe ich die Waffe weg. Ihr ganzer Körper zittert, und die Angst in ihren Augen trifft mich wie ein Messer. Ich sehe ihr Zittern, spüre ihre Verzweiflung, wie sie mich gleichzeitig anfleht und sich selbst zwingt, festzuhalten.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt