94. Jeder Einzelne

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Adrian P.O.V.

Ich eile die Treppe nach unten, durch den Eingangsbereich ins Wohnzimmer. Valentina die eben noch angespannt auf der Couch gesessen ist, steht sofort auf.

„Wie geht es ihr?", fragt sie. Ihre Augen voller Sorge. Doch ich ignoriere die Frage. Weil mein Kopf bereits voll ist, mit den nächsten Schritten.

„Ich brauche deine Hilfe.", sage ich daher ernst.

„Ja klar. Was soll ich machen?"

Ich streiche mir angespannt über den Hinterkopf. „Wir brauchen Matteo dafür. Sag ihm er soll sobald es möglich ist hier herkommen. Dann erkläre ich euch Beiden den Plan. Und ich muss jetzt erstmal Marta finden."

Ich warte Valentinas Antwort nicht ab, doch sehe im Augenwinkel bereits wie sie sich ihr Handy schnappt und Richtung Ausgang geht.

Und ich beginne Marta zu suchen.

Ich stürme Richtung Küche. Doch sie ist leer. Ich gehe nochmal in den Wohnbereich, als ich sie durchs Fenster auf der Terrasse sehe. Ich stürme quer durch den Wohnbereich zur großen Glastür, öffne sie mir einem solchen Schwung, dass Marta sofort irritiert in meine Richtung sieht.

„Mr. Sanchez, alles in Ordnung?", fragt sie und hält inne, der Besen mit dem sie eben noch die Terrasse gekehrt hat, verweilt in ihren Händen.

„Wann ist dir das erste Mal aufgefallen, dass Avery krank ist?", frage ich sie. Meine Stimme klingt wütender als beabsichtigt, aber ich habe meine Emotionen gerade nicht unter Kontrolle.

Martas Blick schweift ab, als würde sie versuchen sich daran zu erinnern. „Ich denke nach der Geburtstagsfeier. Als Sie noch in Bogota waren."

Die Worte hängen noch in der Luft, während ich Marta ansehe. Sie sieht mich irritiert an, als bräuchte sie eine Erklärung für diese Frage.

„Hol frische Blumen", sage ich schließlich, meine Stimme hart. „Und Obst. Frisches Obst."

Marta sieht mich stirnrunzelnd von meinen Forderungen an.

„Frag nicht, Marta", sage ich leise, aber bestimmt. „Tu es bitte einfach."

Sie zögert, aber dann nickt sie langsam. „Wie Sie wünschen, Mr. Sanchez."

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20 Minuten später

Ich sitze gerade nervös auf der Couch. Mein Fuß wippt unaufhörlich auf und ab während ich mich davon abhalten muss komplett auszurasten. Plötzlich höre ich wie die Eingangstür mit einem Schwung aufgerissen wird. Matteo kommt herein. Neben ihm Valentina.

Ich stehe sofort von der Couch auf und gehe auf die Beiden zu. Matteos Blick wandert sofort an mir vorbei, und ich sehe, wie seine Augen sich weiten. Er starrt auf die Wand neben mir, wo der Putz bröckelt, voller Blut und beschädigt. Das Blut, das an der Wand verschmiert ist, ist getrocknet, aber es reicht aus, um ihn in Schock zu versetzen.

„Was zur Hölle ist hier los?" Seine Stimme klingt rau, fast entsetzt. Ich schüttle den Kopf, gehe einen Schritt auf ihn zu, und die Worte brennen in meiner Kehle. „Keine Zeit, Matteo."

Mein Atem geht flach, und ich merke, wie die Wut, die Panik und die Verzweiflung in mir brodeln.

„Ich brauche eure Hilfe", sage ich und sehe ihm direkt in die Augen. „Du bist der Einzige, der nichts mit dem Kartell am Hut hat." Ich atme einmal scharf ein. „Avery wurde gezwungen den Schlüssel zu stehlen. Und ihr werdet mir helfen die Person zu finden die dafür verantwortlich ist.", sage ich kurz und knapp.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt