66. Nervosität

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Avery P.O.V.

Nächster Tag
09:04 Uhr

Ein seltsames Gefühl an meiner Wange lässt mich langsam wach werden. Es ist nass und kitzelt leicht. „Chloe, lass das" murmele ich schläfrig. „Ich will schlafen." Doch das Gefühl verschwindet nicht. Im Gegenteil, es wird intensiver. Ich runzle die Stirn, öffne die Augen und zucke heftig zusammen.

Direkt vor mir ist ein großes Gesicht – schwarz, mit braunen Augen und einer feuchten Nase.

Zeus.

Mein Herz setzt einen Schlag aus, und ich rutsche panisch nach hinten, falle dabei fast aus dem Bett. „Was... was machst du hier?" frage ich mit zittriger Stimme, als würde er mich verstehen. Zeus sieht mich nur an, ohne eine Miene zu verziehen, als hätte er genau darauf gewartet, dass ich aufwache.

Ich spüre, wie meine Hände leicht zittern. „Okay, Zeus... nimm es nicht persönlich, aber..." Ich schlucke, meine Kehle ist plötzlich trocken. „Ich habe ein bisschen Angst vor Hunden. Ich wurde mal gebissen. Das ist lange her, aber die Angst... na ja, die bleibt."

Zeus sitzt da, den Kopf leicht geneigt, als würde er mich verstehen wollen. Seine Augen sind ruhig, fast neugierig. Ich folge seinem Blick und sehe Chloe, die völlig entspannt neben mir liegt, als wäre nichts passiert. „Seid ihr beiden jetzt etwa Freunde?" frage ich und sehe abwechselnd Chloe und Zeus an. Zeus hebt den Kopf und bellt einmal kurz.

Ein unerwartetes Lachen entweicht mir. „Na schön," sage ich und lächle ihn an. „Dann..muss ich mich wohl an dich gewöhnen."

Langsam rutsche ich näher an Zeus heran, mein Herz schlägt dabei immer noch schneller als sonst. Ich strecke vorsichtig meine Hand aus, meine Finger zittern leicht. „Ganz ruhig, okay?" murmle ich, während ich die Hand vor Zeus am Bettrand ablege. Zeus senkt den Kopf und schnuppert neugierig an meiner Hand. Seine Nase ist kühl und feucht, und sein Atem kitzelt meine Haut.

Dann, ganz plötzlich, leckt er mir über die Finger. Ich zucke leicht zusammen, aber es ist nicht unangenehm. Seine Zunge ist warm und weich, und ich kann nicht anders, als leise zu lachen.

„Na, du bist ja doch ganz lieb. Obwohl du echt gefährlich aussiehst." sage ich leise, meine Stimme noch ein wenig angespannt, aber schon ruhiger. Ein Teil der Angst, die mich festgehalten hat, fällt langsam ab. Aber ich bin immer noch vorsichtig, bewege mich nicht zu schnell und halte die Hand ganz ruhig vor seinem Gesicht.

Zeus setzt sich hin, wedelt leicht mit dem Schwanz und sieht mich einfach an. „Okay, vielleicht können wir ja... Freunde werden", sage ich und traue mich, ihn leicht hinter dem Ohr zu kraulen. Seine Augen schließen sich kurz, und er scheint es zu genießen. Ich atme tief durch und versuche, die Angst loszulassen.

Plötzlich richtet Zeus seinen Blick zur Tür, als hätte er etwas gehört, was mir entgangen ist. Nur wenige Sekunden später steht Matteo im Türrahmen, ein amüsiertes Lächeln auf den Lippen. „Na, seid ihr beiden schon Freunde?" fragt er und nickt in unsere Richtung.

Ich setze mich auf und ziehe meine Hand zurück. „Na ja, sagen wir mal so...wir arbeiten dran," antworte ich mit einem Lächeln, während Zeus wieder an meiner Hand schnuppert, als wollte er das bestätigen.

Matteo lacht leise. „Das ist doch ein guter Anfang." Dann legt er den Kopf leicht schräg. „Ich hoffe, es stört dich nicht, aber heute Abend wird es hier in der Villa etwas lauter."

Ich runzle die Stirn. „Wieso, was ist los?"

Er grinst und zuckt mit den Schultern. „Es wird eine Party stattfinden. Ich habe heute Geburtstag."

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt