Adrian P.O.V.
Vor Averys Tür atme ich einmal tief durch, bevor ich anklopfe. Mein Herz schlägt schneller, und ich merke, wie sich meine Brust verengt. Ich will einfach wissen, wie es ihr geht, ihre Stimme hören, um sicherzugehen, dass sie okay ist, nachdem sie vorhin Mattheo gegenüber stand.
Nach einem Moment höre ich das leise Klicken des Schlosses. Sie öffnet den Tür einen kleinen Spalt, sieht mich unsicher an.
„Darf ich reinkommen?", frage ich ruhig. Sie nickt.
Ich gehe langsam durch die Tür, setze mich auf die Couch. Zeus hebt kurz den Kopf, beobachtet mich, bevor er sich wieder in die Bettdecke schmiegt. Avery setzt sich an die Bettkante neben ihn und ihre Augen sind auf mich gerichtet. Ich warte einen Moment, gebe ihr Raum, bevor ich vorsichtig zu sprechen beginne.
„Wie geht's dir?" frage ich leise. Ich lehne mich leicht vor, stütze die Unterarme auf meine Oberschenkel und sehe sie an.
Avery hebt den Kopf ein wenig, und für einen Moment scheint sie die Frage abzuwägen
„Ich... ich denke gut....ich weiß es nicht," sagt sie schließlich, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Ihn zu sehen war..ich weiß nicht."
Ich halte meinen Ton ruhig, dränge sie nicht. „Magst du darüber reden?"
Sie zögert, bevor sie weiterspricht. „Es war... schwer, ihn zu sehen. Schwerer, als ich gedacht hätte. Aber gleichzeitig..." Sie hebt ihren Blick zu mir, und ihre Augen wirken klarer, wenn auch immer noch müde. „Es hat auch gut getan. Zu sehen, dass er schwach ist. Dass er mir nicht wehtun kann.."
Ich nicke langsam. „Das verstehe ich," sage ich sanft. „Es tut mir leid, falls ich wütend reagiert habe...ich..war etwas überrascht. Ich kam zurück in die Villa und hörte den Schuss. Als ich dich unten bei ihm gesehen habe..ich habe mit einfach Sorgen gemacht"
Sie atmet einmal schwer durch. „Sofia wollte mir helfen. Bitte sei nicht wütend deswegen." sagt sie schließlich. „Ich glaube, sie hatte recht. Ich musste sehen, dass er mir nichts mehr anhaben kann."
Ich nicke langsam, lasse ihre Worte in mir sacken. Mein Blick bleibt weich, meine Hände ruhen ineinander, um die Spannung, die immer noch in mir brodelt, im Zaum zu halten. „Du bist stärker, als ich es jemals sein könnte," sage ich leise.
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Avery P.O.V.
„Du bist stärker, als ich es jemals sein könnte," sagt Adrian leise.
Ich spüre wie meine Herzgegend warm wird bei seinen Worten. Denkt er wirklich ich sei stark? Wieso fühle ich mich dann so schwach?
„Danke..", flüstere ich und schenke ihm ein Lächeln.
Zwischen uns bildet sich eine angenehme Stille und für einen Moment sehen wir uns einfach nur an. Doch plötzlich zerreisst das schrille Klingeln von Adrians Handy den Moment und ich zucke erschrocken zusammen. Er zieht sein Handy aus der Hosentasche und als er aufs Display sieht, verzieht sich sein Gesicht. Sofort verändert sich seine Haltung – die Entspannung, die gerade noch da war, ist wie weggewischt. Seine Schultern spannen sich an und ich sehe, wie er zögert.
„Ein Geschäftspartner...", murmelt er leise und sieht mich an.
„Du kannst ruhig rangehen," sage ich leise. Seine Augen treffen kurz meine, und ich spüre den inneren Konflikt in ihm.
Er seufzt leise und nimmt den Anruf schließlich widerwillig entgegen. „Ja? Was gibt es?" sagt er knapp und hält sich das Handy ans Ohr. Er klingt jetzt kühler, kontrollierter – ganz anders als wenn er mit mir spricht.
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Avery
RomanceAvery Nach außen hin scheint Avery alles zu haben: Geld, Luxus und ein Leben in der High Society. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine tiefe Einsamkeit. Sie ist reich an Besitz, aber arm an echten Verbindungen und glaubt trotzdem immer an d...