65. In der Villa

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Avery P.O.V.

23:45 Uhr

„Ist alles okay, Avery?" Matteos Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Ich zucke zusammen, lasse den Blick vom Flugzeugfenster los und wende mich ihm zu. Seine Augen sind voller Sorge auf mich gerichtet, aber ich zwinge mich zu einem Lächeln.

„Ja, alles gut," sage ich, doch die Worte fühlen sich falsch an. Nichts ist gut. Mein Körper brennt noch immer von der Erinnerung an Adrians Berührungen, die Art, wie er mich angesehen hat, wie er mich angefasst hat. Wie sanft er mich berührt hat.

Als ich wieder aus dem Fenster starre, sehe ich nur die Lichter der Stadt, die unter uns verblassen, aber in meinem Kopf bin ich immer noch in diesem Auto, eingehüllt in die Wärme seiner Haut. Die Wärme seines Körpers an meinem.

Ich schlucke schwer und versuche, mich auf die Stadtlichter zu konzentrieren, die im Dunkeln unter uns verschwimmen. Aber es ist unmöglich. Mein Körper erinnert sich an jede Berührung, jeden Kuss, wie seine Hände über meine Haut glitten, wie seine Lippen meine fanden, während wir alles um uns herum vergessen haben.

Matteo beobachtet mich weiterhin, ich spüre seine Neugier, aber auch seine Sorge. „Bist du sicher? Du wirkst... abwesend." Seine Stimme ist leise, vorsichtig, als wollte er mich nicht bedrängen. Ich zwinge mich zu einem weiteren Lächeln, aber mein Magen zieht sich zusammen.

„Ich bin nur müde," sage ich, obwohl das kaum die Wahrheit ist. „Es war ein langer Tag."

Instinktiv gleitet meine Hand zu meinem Handgelenk und berührt die goldene Armbandkette. Der kleine Sonnenanhänger dreht sich zwischen meinen Fingern.

„Ist die vom ihm?", fragt Matteo. Ich hebe meinen Blick und merke wie er die Armkette ansieht.

Ich schweige. Überlege ob ich überhaupt was sagen sollte. Doch schließlich nicke ich.

„Er wird bald zurück sein. Es ist nur eine Woche.", sagt Matteo sanft und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln.

Matteo lehnt sich zurück, gibt mir Raum, aber ich spüre seinen Blick immer noch alle paar Minuten auf mir. Ich schließe die Augen und versuche meine Gedanken wegzulenken.

Ich habe Adrian versprochen, dass ich es vergessen werde. Aber wie kann ich das, wenn jede Faser meines Körpers noch nach ihm schreit? Wie kann ich das vergessen, wenn ich noch seine Wärme auf meiner Haut spüre?

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10:35 Uhr

Das Auto kommt endlich vor der Villa zum Halt nach all den Stunden. Ich habe kein Auge zugemacht im Flieger. Ich frage mich wie es Adrian geht.

Ich frage mich ob er auch an mich denkt, so sehr wie ich an ihn.

Ich schnalle mich ab und steige aus dem Auto aus. Der Fahrer öffnet gerade den Kofferraum, für meinem Koffer als plötzlich Matteo neben mir steht.

„Ich nehm deinen Koffer schon. Du bist bestimmt müde. Abgesehen davon vermisst dich Chloe bestimmt schon, du solltest so schnell wie möglich zu ihr.", sagt er lächelnd.

Ich schenke ihm ein warmes Lächeln zurück.

„Danke Matteo.", sage ich. Dann zögere ich keine Sekunde mehr und gehe zügig die Steintreppen hoch bis zum Eingang der Villa. Ich gehe an den Bodyguards einfach vorbei, laufe die Treppen hoch und stürme förmlich ins Zimmer.

Als ich Chloe auf meinem Bett liegen sehe, bleibt mir fast das Herz stehen. Tränen schießen mir in die Augen, und ohne nachzudenken, laufe ich zu ihr, lasse mich aufs Bett fallen und vergrabe mein Gesicht in ihrem weichen, weißen Fell. Ich atme ihren vertrauten Duft ein und fühle die sanfte Wärme ihres Körpers unter meinen Fingern. „Chloe," flüstere ich, meine Stimme zittert. „Ich habe dich so vermisst."

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt