112. Deal

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Adrian P.O.V.

Ich hebe eine Augenbraue und frage schlicht. „Wie viel?"

Hunter sieht mich an. „6,2 Millionen Euro...Avery ist jetzt wohl Mulitmillionärin."

„Ich werde es ihr morgen sagen. Dann kann sie entscheiden wie sie das Geld anlegen möchte." Ein Teil von mir will diesen Moment nicht hinauszögern, aber nach dem, was heute passiert ist, weiß ich, dass sie Ruhe braucht.

Ich drehe mich um, als ich Hunters Stimme noch einmal höre. „Boss, warte.." Ich halte inne und drehe mich um, sehe ihn an. Er zögert kurz, als würde er überlegen, wie er seine Worte formulieren soll. „Wird Sofia wieder zurückkommen? Ich brauche sie. Sie war eine der Besten und du weißt es."

Ich spüre eine angespannte Wärme in mir aufsteigen, ein Hauch von Frustration, aber auch die Einsicht, dass er recht hat. Sofia war eine der Besten, jemand, auf den wir uns immer verlassen konnten.

Ich seufze schwer, fahre mir mit der Hand in den Nacken und spüre die Anspannung, die sich dort festgesetzt hat. „Ich werde mich morgen darum kümmern." sage ich, meine Stimme erschöpft. Ich weiß, dass es an der Zeit ist, den Stolz beiseitezuschieben und Sofia zurückzuholen.

Noch ein kurzer Blick zwischen uns, ein stummes Einverständnis, bevor ich mich abwende und nach oben gehe.

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Die Nacht vergeht langsam, während ich vor Averys Zimmer sitze, auf dem Boden, den Rücken an die kühle Wand gelehnt. Ich versuche, mich auf die Arbeit zu konzentrieren auch wenn der Druck von all dem was morgen auf mich wartet es mir schwer macht.

Zwischendurch sehe ich auf die Uhr.

03:15 Uhr

04:45 Uhr

Ich merke, wie sich die Nacht langsam dem Morgen nähert. Um 06:50 werfe ich einen letzten Blick auf die Uhr und schließe den Laptop. Langsam erhebe ich mich, spüre die Erschöpfung in meinen Schultern und in meinem Nacken. Ich trete leise ein paar Schritte vom Zimmer weg, genug, um Avery nicht zu stören, und ziehe mein Handy aus der Tasche.

Es klingelt mehrmals, bis Valentina endlich abhebt, ihre Stimme verschlafen und leicht verwirrt. „Jaa..? Was gibts?"

„Ich brauche dich in der Villa. Kannst du herkommen?", frage ich ernst.

Am anderen Ende höre ich, wie sie kurz durchatmet und offenbar versucht, die Schläfrigkeit abzuschütteln. „In Ordnung. Gib mir... fünfzehn Minuten."

„Danke," sage ich leise und lege auf.

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Ich gehe gerade im Wohnbereich auf und ab, als ich das leise Surren eines Motors höre und kurz darauf das sanfte Knarren der Tür. Valentina tritt herein, noch ein wenig verschlafen.

„Adrian," sagt sie mit einem leichten Stirnrunzeln. „Was gibts zu tun?"

Ich gehe einen Schritt auf sie zu. „Ich muss für ein bis zwei Stunden weg," sage ich ruhig, doch meine Stimme ist fest. „Ich muss mit Sofia reden."

Valentina hebt leicht eine Augenbraue, nickt jedoch verständnisvoll. „Und was soll ich hier machen?" fragt sie, ihre Neugier deutlich hörbar.

Ich atme tief durch. „Ich möchte, dass du hier die Stellung hältst. Und vor allem – niemanden in die Villa lässt. Keinen Mann genau genommen. Nicht mal den verdammten Postboten, verstanden?" Ich mache eine kurze Pause, um sicherzustellen, dass meine Worte ankommen. „Niemanden, Valentina."

Ihre Augen weiten sich für einen Moment, und ich sehe, wie der Ernst meiner Worte zu ihr durchdringt. Dann nickt sie sofort, ohne weitere Fragen zu stellen. „Verstanden. Wird erledigt." sagt sie entschlossen.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt