53. Einsam

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Avery P.O.V.

Es tut echt gut mal mit jemanden reden zu können.

„Wenn man vom Teufel spricht..", sagt Matteo grinsend als sein Handy läutet. Ich erkenne Adrians Name auf dem Bildschirm.

Matteo hebt ab. „Ja?"

Ich höre nur Adrians Stimme undeutlich, die Worte kann ich nicht verstehen. Matteos Blick fällt auf mich und ein Grinsen bildet sich auf seinen Lippen.

„Ja mach ich. Bis gleich.", sagt Matteo und legt auf.

Ich sehe ihn fragend an und ohne dass ich was sagen muss beginnt Matteo zu reden.

„Adrian sagt, er sei fertig mit Arbeiten und ich solle dich zurück zum Hotel begleiten."

„Ich finde selbst hin..", sage ich, genervter als beabsichtigt. „Er kann echt paranoid sein. Ich werde nicht mehr abhauen."

„Tut mir leid. Ich begleite dich. Anweisung vom Boss.", sagt Matteo und zwinkert mir zu.

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35 Minuten später

„Danke Matteo fürs hierher begleiten. Auch für das Gespräch. Auf die letzten Tequila hätte ich aber verzichten können.", sage ich als wir schließlich nach einem über 30 minütigen Fußmarsch beim Hotel ankommen.

„Ach..heute Abend gehts weiter..", sagt er motiviert aber mit einem Augenzwinkern.

Ich nicke ihm noch einmal verabschiedend zu bevor ich mich auf den Weg die Treppe hoch zum Hotel mache.

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Ich bleibe kurz vor der Zimmertür stehen und atme tief ein. Meine Hand zittert leicht, als ich sie auf die Klinke lege und die Tür langsam öffne. Das Licht im Zimmer ist gedimmt, und der einzige Klang, der den Raum füllt, ist das leise Summen von Adrians Laptop, der auf dem Tisch vor ihm steht. Als er mich sieht, klappt er den Laptop langsam zu. Kein Wort, keine Begrüßung, nicht einmal ein flüchtiger Blick.

Ich schlucke und schließe die Tür hinter mir.

Plötzlich sind Matteos Worte wieder präsent in meinem Kopf. Vielleicht kann er einfach nicht zulassen, dass der Kuss nicht so bedeutungslos war, wie er es sich eingeredet hat. Ich versuche, seine Miene zu deuten, aber da ist nichts – keine Regung, keine Emotion, die ich greifen könnte.

Ich weiß nicht, ob es der Alkohol ist, der in meinem Blut kribbelt der mir den Mut verleiht, der sich in mir breit macht, aber ich beschließe, etwas zu sagen.

„Adrian...", beginne ich, meine Stimme leiser, als ich es beabsichtigt hatte.

Adrian sieht mich an.

„Was?"

Er sieht mich an, als würde er ahnen, dass ich gleich ein Gespräch beginne, das er nicht führen will. Unsicher gehe ich näher zu ihm und bleibe wenige Schritte vor dem Tisch stehen.

„Du hast gesagt der Kuss war bedeutungslos..", beginne ich.

Seine Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen.

„Ja war er. Es hätte nicht passieren dürfen und war ein Fehler."

„Für mich war es nicht bedeutungslos.", sage ich schließlich, meine Stimme ist dabei kaum mehr als ein Flüstern.

Für einen Moment sieht mich Adrian einfach wortlos an. Dann erhebt er sich langsam vom dem Stuhl und kommt auf mich zu.

„Doch.", widerspricht er mir.

AveryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt