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Als es mir nicht gelang den Stuhl aufzustellen, begann ich gleich schon damit die Fesseln zu lösen.
Diese Knoten hat bestimmt Dallas gemacht. Die erkenne ich von weitem schon, so schwer wie die zu öffnen sind.
"Gehts?" fragte er. Ich zitterte weil ich ihm wieder so nah war. Ich würde lügen wenn ich sagen würde ich hätte keine Angst.
Die anderen denken bestimmt ich bin ein Volltrottel und Justin, Justin wird mich zusammenschrein. Aber ich kann nicht anderst. Ich will nicht zusehen wie sie meinen ehemaligen Freund umbringen. Ich halte das nicht aus. Dafür ist mein Herz noch zugroß.
Endlich konnte ich den letzten Knoten lösen.
"Fertig" sagte ich leise.
Er krabbelte einwenig vor und griff sich um die Gelenke. Es war bestimmt nicht fein in diesen Seilen gefesselt zu sein.
Ich versuchte mich wieder aufzurappeln. Doch plötzlich in genau diesem Moment sprang er auf, warf mich um, griff sich die Pistole auf dem Bett und rannte hinaus.
"Justin!!!!" rief ich.
Ein Schuss ertönte. Ein zweiter folgte.
Mein Herz war mir hinausgeflogen. Ich stand sofort wieder auf und lief nach draußen.
"Fuck Kendall!!!!" rief Justin sauer.
Nicks Leiche lag auf den Stiegen.
"Was hast du getan???!! Alter" er deutete auf ihn. "Wieso bindest du diesen Wixxer los?"
Ich stand einfach nur da und glotzte Nick an. Mein ganzer Körper war in eine Art Trans gefallen.
"Kendall!!!!" zischte er wieder. Er ging wütend hin und her. "Kann man dir auch eigentlich mal vertrauen!? Alter er ist gefährlich oder?"
Ich setzte mich auf die Stiege. Zwei Stufen von ihm entfernt.
"Würdest du einem Mörder im Gefängnis auch einfach so die Tür öffnen??!"
Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen.
"Er hat dich gestern fast vergewaltigt und du... du hilfst ihm einfach mal so?! Wow kranke Welt" murmelte er.
"Tut mir Leid aber vielleicht habe ich im Gegensatz zu dir auch noch ein Herz??? Und bitteschön was willst du mir von gefährlich erzählen? Ich glaube ich unterhalte mich hier gerade mit einem weitaus Verrückteren was dieses Thema betrifft!"
"Halt die Schnauze Kendall" spuckte er eiskalt.
"Du bist so widerlich. Mein Freund liegt hier. Tot! Und du musst wirklich noch mit mir so sprechen? Wow danke" ich lächelte ihn gefälscht an.
"Komm alter Kendall bitte"
Ich ging die Treppen runter "bitte versorg ihn dieses Mal nicht im Hafen. Meine letzte Bitte an dich" ich ging rüber zur Tür.
"Was machst du jetzt verdammt?!" er ging mir nach. Seine Adern stochen heraus als würde man meinen sie würden gleich alle platzen.
"Ich geh weg von hier. Ich hab keinen Bock mehr" ich spreizte meine Lippen.
Komischerweise folgte er mir nach draußen.
"Kendall er war eine Bedrohung. Er wollte dir was antun. Und du bist im Ernst sauer auf mich weil ich versucht habe mich zu wehren und ihm eine unter die Nase zu reiben?!" er fuhr sich durchs Haar.
"Unter die Nase zu reiben? Also ich glaube es sind zwei Paar Schuhe einem etwas unter die Nase zu reiben als wie jemanden umzubringen oder nicht???!"
"Wenn du ihn doch so gern hast dann bring dich doch bitte auch um. Dann bist du für immer mit ihm zusammen! Und dann könnt ihr ein süßes Pärchen sein" er faltete schwul seine Hände.
Ich schüttelte enttäuscht den Kopf "Du hast eine Macke!"
"Nein, aber irgendwas in deinem Kopf stimmt nicht ganz"
"Wow jetzt bin ich auch schon blöd weil ich mich um jemanden sorge? Es tut mir Leid dass er mein Freund war, dass ich ihm zumindestens ein bisschen noch vertraut hab. Ich weiß es war falsch. Jetzt. Und ich weiß das es jetzt zuspät ist. Aber ja. Ich bin ja e selber Schuld und jetzt ist er tot"
"Naja vertraue nie jemanden"
"Du hast Recht" sagte ich leise " und genau deshalb werde ich jetzt gehen!"
"Kendall bitte"
"Ich will einfach nicht mehr Justin. Bitte versteh das" ich drehte mich um und ging ein Stück.
"Übertreib nicht" er stand locker lässig hinter mir.
"Ich übertreibe nicht. Es ist mir einfach zuviel Stress in letzter Zeit. Ich mag das nicht und ich brauch das nicht. Ich will eine Pause"
"Eine Pause von was?"
"Von allem. Von uns" ich blickte durch seine Augen hindurch.
Er ging einen Schritt zurück und nickte "wenn du das so willst"
"Ja" antwortete ich schnell.
Ich versuchte mich zu beherrschen. Es tat so scheisse weh. Ich liebte ihn immer noch gleich wie am ersten Tag. Aber es war einfach zuviel in letzter Zeit. Ich brauchte Abstand.

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