17~ auf Egotrip

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"die Ausreißerin kommt also auch mal heim?" entgegnete mir Trevor. Er saß auf der Couch und Cindy kuschelte sich an ihn.
"Hey Kendall" meinte sie und lächelte mich süß an.
"Hi" sagte ich und warf Trevor einen bösen Blick zu.
"Wo warst du?" fragte er mich wieder während ich meine Sachen auszog.
"Bei einer Freundin"
"Wie heißt sie?"
"Nina" ich schaute ihm nicht in die Augen.
"Und du dachtest nicht daran uns bescheid zu sagen das du bei ihr schlafen willst?"
"Mein Akku war leer. Trevor sind wir hier im Verhör oderwie?" ich breitete meine Arme fragend aus.
"Nein, aber gestern haben wir alle ganz schön was durchgemacht!"
"Es tut mir ja Leid" ich verdrehte die Augen.
"Irgendwann wirst du dich nicht mehr entschuldigen können Kendall"
Was meint er damit? Ach egal. Ich ging in die Küche und begrüßte auch meine Eltern.
"Bin wieder da" sagte ich und lächelte die beiden an, während ich mir Cola rausschüttete.
"Wo warst du noch so lange?" fragte mich Dad mit einem ernsten Ton.
"Ja bei Nina, wir haben noch gelernt für die Schule"
Er nickte. "und kannst du mir sagen für was du ein Handy besitzt wenn du es nicht benützen kannst?!"
Gottseidank blieb er ruhig. Er ist die Ruhe in der Person und dafür bin ich dankbar. Mit Geschreie kommt man bei mir nämlich garnicht voran.
"Es tut mir Leid"
"Ja alles schön und gut, aber was wenn was passiert wär? Was wenn du entführt worden wärst und dir was zugestoßen wäre?"
Ich leckte über meine Lippen. Oh nein. Tränen bleibt zurück! Bleibt zurück!
"Bin ich ja nicht..."
"Aber was wäre wenn?" er hob eine Braue und sah mich fragend an.
"I-Ich weiß nicht" antwortete ich bedrückt.
"Mir gefällt es sowieso nicht das du die ganze Zeit nur noch am Handy hängst...!"
Ich nickte. Er sah berührt drein und wahrscheinlich dachte er gerade nach.
"Ich verstehe das Handy's nützlich sind und das man sie auch gebrauchen kann, aber sie verblöden die Menschheit nur noch mehr!"
Es stimmte was er sagte.
"Und deshalb lass ich dein Handy sperren und nur noch für Anrufe und SMS empfänglich. Internet ist für die nächsten 3 bis 5 Monate gestrichen, kommt drauf an wie du dich benimmst!"
Meine Kinnlade fiel nach unten. Sein Ernst? "Daaad?"
"Hast du dir selber zuzuschreiben Kendall, und ich hoffe du bist das nächste Mal erreichbar wenn man dich anruft, denn sonst nutzt dir dein Handy ja garnichts mehr"
"A-Aber i-ich brau--"
"Nein! Du brauchst es nicht! Du wirst wohl ohne Soziale Netzwerke auskommen können"
"Najaa, aber bitte..."
"Vergiss es"
"Aber es war doch nur mein Akku!" ich verschränkte die Arme.
"gib nicht deinem Akku die Schuld, du hättest es dir besser einteilen müssen"
"Das ist so unfair!" ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen und stampfte auf den Boden.
Er zuckte nur mit den Schultern und trank von seinem Kaffee. Ich war kurz vorm ausflippen.
Angepisst stampfte ich aus der Küche und fluchte irgendwelche unsinnigen Wörter vor mich hin.
Ich verkroch mich in mein Zimmer und schaltete laute Musik ein.
Immer wenn ich depressiv war hörte ich Rock Musik. Also war heute Nirvana auf dem Tagesplan.
Wenn ich glücklich wäre würde ich soetwas nie hören, diese Musikrichtung passt eigentlich auch garnicht zu mir. Ich liebe Ariana Grande oder Rap Songs, nicht Heavy Methal usw. aber es hilft einfach konstant zu bleiben und den Schmerz beiseite zu schieben.
"verdammt Kendall!" Trevor kam hinein und sah sauer aus.
"Hey lass es!" fauchte ich ihn an als er den Stecker zog und sämtliche Elektronischen Geräte in meinem Zimmer somit aus machte.
"Es stört ok? Man hört es bis nach unten!"
"Ja und ist ja mir egal?!" sagte ich und band meine Haare zu einem Zopf und stand dann kämpfermäßig auf, und gegenüber von ihn.
"Reiß dich mal zusammen und geh von deinem Egotrip runter, dieses Geschreie nervt uns alle also halt dein Maul und lass die Musik aus! Oder mach sie leiser was auch immer" er hielt mir einen Finger vors Gesicht.
Ich starrte ihn mit zusammengequetschten Augen an.

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