Kapitel 17

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Lucifer P.o.V
Ich spürte wie eine Flüssigkeit an meinem Oberkörper herablief.
Langsam öffnete ich meine Augen und wurde sofort von einem hellen Licht geblendet, sodass ich meinen Arm schützend vor meine Augen hob.
Ich lag teils auf einer weichen Oberfläche, teils auf meinen eingeklemmten Flügeln.
Vorsichtig faltete ich meine Flügel aus und flatterte kurz mit ihnen, sodass die losen Federn auf den Boden fielen. Endlich konnte ich meine Umgebung besser erkennen und setzte mich unter enormen Schmerzen auf, wobei ich vor Schmerz aufstöhnte. Doch plötzlich legte sich eine angenehm warme Hand auf meinen nackten Brustkorb, der unglaublich schmerzte und drückte mich sanft wieder runter. "Luci?" Ich konnte Finns Stimme in der Nähe hören, doch es war nicht seine Hand, die mich runtergedrückt hatte. Ich drehte meinen Kopf zur Seite um Finn zu sehen. Ich schluckte bedrückt. "E-es tut mir so leid Finn" meine Stimme war nur ein Krächzen. Auf Finns Lippen zeichnete sich ein kleines Lächeln "Luci ist schon ok. Er hat mir erzählt was passiert ist" ich zuckte ungewollt zusammen. Er? Plötzlich spürte ich, wie sich jemand neben mir erhob und sah schnell in seine Richtung.

Für diesen Moment wäre ich gerne vorbereitet gewesen. Warum konnte ich die Zeit nicht zurückspulen? Vor mir stand Michael. Sein schneeweißes Gewand war mit Blut getränkt. Ich schluckte und eine unangenehme Stille umgab uns. Unsere Blicke trafen sich und ließen sich nicht mehr los. Wir sahen beide in die Augen des anderen. Noch immer eine Stille, wie ich sie nur im Käfig erlebt hatte. Unsicher setzte ich mich auf und sah ihn weiter an.

"Hallo Lu" Michaels Stimme war leise und seine Mimik sah so aus, als würde er überlegen ob er lächeln sollte oder nicht. "M-Micha" Noch immer war meine Stimme nur ein leises Krächzen. Wieder brach die Stille ein. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Meine Flügel zitterten unsicher und auch die von Michael zuckten leicht. Ich hörte wie Finn aus seinem Wohnzimmer ging um uns alleine zu lassen. Unsicher erhob ich mich vom Sofa. Ich war etwas größer und stärker als Michael, doch er war eindeutig der schlauere von uns beiden. Michael wagte sich einen Schritt auf mich zu. Nun waren nur noch zwei Meter zwischen uns. Genau wie Finn es bei mir getan hatte ging ich auf Michael zu und umarmte ihn fest. Meine Flügel umhüllten den kleinen Engel und mich. Ich spürte sein Gesicht auf meinem nackten blutigen Brustkorb und seine Tränen, die sich mit meinem Blut vermischten. Unsicher strich ich ihm durchs Haar. Nun hatte ich den Mann in meine Arme geschlossen, den ich so sehr liebte. Doch die Tatsache, dass er mich verraten und fallen gelassen hat machte diese Umarmung anders. Mein Griff um ihn war eher freundschaftlich wenn überhaupt und hatte nichts mit der Umarmung, die ich ihm früher im Bett schenkte gemeinsam. Ich denke, dass er das begriffen hatte. Er wusste genau was er getan hatte und was er hier gerade tat. Ich verstand ihn nicht mehr. Warum hatte er mich fallen lassen und mir einen Flügel abgetrennt, wenn er sich jetzt doch selber gegen den Himmel stellte? Was ging in ihm vor?

Ich update das hier mal, bevor ich in die Schule gehe weil ich heute mega lange Unterricht hab. Hoffe es hat euch gefallen ;)

The Fallen| Boy x Boy [Lucifer x Michael]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt