Kapitel 77

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Finn P.o.V
Urplötzlich spürte ich ein merkwürdiges Gefühl und ein stechender Schmerz durchdrang mich, sodass ich auf die Knie fiel. Hinter mir hörte ich Klatschen und vorsichtig drehte ich meinen Kopf zu Lucifer, der lächelnd hinter mir stand.

Auf meinem Rücken thronten zwei gewaltige Schwingen. Die Federn schimmerten in einem hellen Grau und sahen irgendwie verklebt aus. Unkontrolliert zitterten die Flügel und Lucifer fasste eine der beiden behutsam an. "Sie sind schön Finn." Er lächelte und bewegte sie vorsichtig, sodass sie sich komplett entfaltete. Ich lächelte etwas ängstlich und erhob mich wackelig, musste mich jedoch schnell am Tisch stützen. "Ich komme mir vor wie im Himmel bei den Neugeborenen." Lucifer lachte und klopfte auf meinen Flügel, sodass sie kurz zuckten.

Ungläubig tastete ich vorsichtig meinen Rücken und die Ansätze der Flügel ab. Er jetzt realisierte ich was für ein tolles Gefühl es war und lächelte immer mehr. Vorsichtig und unsicher bewegte ich die Flügel. Es ging einfacher als gedacht und es fühlte sich nicht unangenehm an. Lucifer grinste und hockte sich auf den Tisch. "Ich freue mich schon auf deinen ersten Flug." Seine Finger strichen sanft über meine Federn und er grinste mich an. Ich zuckte zusammen und Angst vor dem Unbekannten machte sich in mir breit. Lucifer schien das zu bemerken und fing an zu lachen. "Ich spüre deine Angst Finn. Aber wenn man es einmal gelernt hat, vergisst man es nie wieder." Misstrauisch sah ich ihn an und wusste nicht wirklich ob ich mich darauf einlassen sollte. Aber anderseits musste ich das Fliegen umbedingt lernen. Was brachten mir Flügel wenn ich nicht fliegen konnte?

Nach einer Stunde stand ich also auf dem Dach meines Hauses und sah über die Stadt. Es waren nicht wirklich viele Menschen unterwegs, was meinen Flug etwas leichter machen würde. Trotzdem fürchtete ich mich noch immer.

Plötzlich erschien Lucifer neben mir und sah mich grinsend an. "Also gut Finn. Bist du bereit?" Ich sah mich kurz um und hob meinen Zeigefinger, da ich noch eine Minute brauchte.

Lucifer seufzte und verschränkte seine Arme. Was mir erst jetzt an ihm auffiel war, dass er fünf seiner Flügel bewegte. Die anderen hingen starr an seinem Rücken, als wären sie nicht echt. Mein Blick wanderte fragend über seine Flügel, bis er mit seiner Hand vor meinem Gesicht rumfuchtelte.

"Eine Minute ist schon lange vorbei." Mit diesen Worten verschwand er und meine Füße bewegten sich plötzlich wie von alleine auf den Rand des Daches zu. Vergeblich versuchte ich stehen zu bleiben, bis ich schließlich fiel und Lucifer wieder neben mir war.

Er stürzte ebenfalls, doch bei ihm sah es elegant aus. Wie ein Falke im Sturzflug. Mein Sturz dagegen, war eher wie ein Elefant auf einem Trampolin. Meine Flügel schlugen um sich und ich versuchte mit ihnen in der Luft zu bleiben. "Finn. Du solltest sie richtig ausbreiten und dann gleichmäßig schlagen." Lucifer breitete seine Flügel aus und stoppte somit seinen Sturz. Ich versuchte dies ebenfalls so schnell ich konnte, da der Boden nicht mehr weit entfernt war. Das einigste was ich schaffte, war eine Bruchlandung. Zum Glück hatte ich meine Flügel um mich gelegt. Ich spürte in ihnen keine wirklichen Schmerzen von dem Aufprall. Sie schienen ziemlich robust zu sein, was mich trotz des Misserfolges lächeln ließ.

Frohe Ostern an alle
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich muss mal sehen, ob ich es weiterhin schaffe täglich zu uploaden...naja
Am Dienstag werde ich mit einer Freundin, die gerade neu im SPN Fandom ist Staffel 3 am Stück sehen xD
Bis zum nächsten Kapitel

The Fallen| Boy x Boy [Lucifer x Michael]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt