Lucifer P.o.V
Ich saß auf meinem schwarzen Thron und musterte die gegenüberliegende Wand. Waren es jetzt schon fünf oder sechs Jahre, die vergangen waren? Ein leiser Seufzer glitt über meine Lippen und ich erhob mich langsam. Mein Körper war mit einem schwarzen Gewand bedeckt, in welches Gold eingebaut war. Auf meinem Rücken thronten mittlerweile sechs schwarze Schwingen und vier weiße. Also besaß ich nun zehn mächtige Schwingen.
Ich wusste selber nicht, wie es dazu kam.
Auf meinem Kopf thronten noch immer die Hörner. An ihnen waren kleine goldene Ringe als Verzierung angebracht und eine schwarze dünne Krone thronte ebenfalls auf meinem Haupt. Meine Haare waren noch immer schneeweißen und gingen mit bis zum Unterkiefer. An meinen Händen trug ich schwarze Ringe und meine Knöchel und Schienbeine waren mit schwarzen Stulpen versehen. An meinem Oberarm trug ich ein dünnes schwarzes Armband.Langsam trat ich aus dem Thronsaal und schlenderte durch die Gänge meines Schlosses. Nachdem ich vor mehreren Jahren wieder in der Hölle ankam musste ich mir die Krone zurückholen. Es gelang mir und nun war ich König über die Hölle.
Doch ich war nicht glücklich. Ich hatte Michael und auch Finn verloren. Azazel meinte er hätte versucht sie zu retten, doch beide wurden verschüttet. Azazel hatte es selbst einen Flügel gekostet.
Wie es heute wohl auf der Erde aussah... Mein Spaziergang führte mich immer tiefer in die Verließe, wo in manchen der Zellen Engel, Dämonen und auch Menschen saßen. Sie alle warteten nur darauf den Hunden zum Fraß geworfen zu werden.Mit einem Schnipsen rief ich meinen kleinen Liebling zu mir. Ein Höllenhund, dessen Kopf bis zu meiner Schulter ging. Ich kraulte ihn kurz hinterm Ohr. Dann ließ ich ihn an den Gitterstäben vorbeilaufen, sodass die Insassen erschrocken zusammenzuckten. Ein leichtes Grinsen schlich über meine Lippen, verschwand jedoch wieder. Meine Füße trugen mich immer tiefer in die Verließe, bis ich vor einer riesigen verschlossenen Tür stand. Ich fing an ein magisches Symbol an die Tür zu zeichnen und sie öffnete sich. Hinter ihr war ein heller Raum.
In der Mitte war ein Steintisch und auf ihm lag Michael. Ihn umgab noch immer die glasige Hülle. Ich stellte mich vor ihn und eine Träne lief meine Wange herab. Er hatte sich kein bisschen verändert. Sein Körper blieb erhalten und er wirkte, als würde er jeden Moment aufspringen und mich grinsend ansehen.
Doch das war dann wohl eher zu viel Phantasie. Meine Hand strich über das Glas und es löste sich langsam auf. Es wurde Zeit ihn wirklich gehen zu lassen. Vorsichtig strich ich durch sein Haar und verließ dann schweigend wieder den Raum.
Als ich wieder oben auf den Fluren war kam Azazel mir entgegen und ich lehnte mich gegen die Wand. Seine Haare waren nun grauschwarz und nur eine Art Pony war blond geblieben. Meine Träne hatte ich glücklicherweise schon weggewischt. "Wie geht es dir Lucifer?" Er sah mich besorgt an. Ich zuckte mit den Schultern und seufzte "Wie soll es mir schon gehen...Ich sollte eher fragen wie es dir geht" Azazels Wunde vom Flügel war noch immer nicht ganz geheilt. Das würde sie wohl nie sein. Azazel winkte ab und lächelte leicht. "Ach das wird schon gehen. Vielleicht würde es dir guttun wenn du nochmal die Erde besuchst Lucifer" Er musterte mich. Wenigstens machte er sich Sorgen um mich. "Die Erde...was soll ich da?!" Ich ging langsam den Gang weiter und Azazel folgte mir. "Mal etwas anderes...du sitzt nur auf deinem Thron oder schlachtest Seelen Lucifer. Denkst du nicht Abwechslung würde dir guttun?" Ich zuckte mit den Schultern "Wenn Gott nicht wäre, würde ich bestimmt den ganzen Tag auf der Erde sein Azazel. Aber die Erinnerungen quälen mich zu sehr. Ich bin es selber schuld " Meine Flügel bewegten sich unruhig und ich schielte über meine Schulter zu Azazel. Dieser schien anscheinend immer noch zu überlegen womit er mich beschäftigen könne. "Andrerseits könnte ich auf der Erde den Kirschen mal klar machen, wen sie da anbeten...mmm aber dann geht die Geschichte wieder von vorne los." Ich ging auf meinen Thron zu und setzte mich. Azazel stand vor mir und sah mich an. "Azazel...flieg du für mich auf die Erde und beschaff mir Weihwasser" Azazel sah mich verwirrt an, nickte aber. "Wie du willst Lucifer. Dürfte ich fragen wofür du Weihwasser brauchst? Es fügt uns doch Schaden zu" Ich nickte. "Genau deswegen." Azazel stellte besser keine weiteren Fragen und verschwand aus dem Saal. Nun war ich wieder ganz allein in diesem riesigen Raum. Manchmal stellte ich mir vor, wie Michael und ich glücklich auf der Erde hätten leben können. Das ließ die Schmerzen jedoch nur noch Schlimmer werden.
Ok erstes Kapitel für Teil 2
Hoffe es hat euch gefallen
Bis morgen;)
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The Fallen| Boy x Boy [Lucifer x Michael]
FantasyDer Teufel ist auf der Erde. Finn ist ein normaler Junge, dessen Familie verstorben ist. Nur noch er ist da. Eines Tages macht er Bekanntschaft mit dem Teufel und von diesem Tag an hat sich sein Leben verändert. Lucifer scheint im großen und ganzen...