Finn P.o.V
Für den ersten Moment hatte ich gehofft, dass es Lucifer sei, der seine Hand auf meine Schulter legte, doch es war Azazel. Er sah mit einem niedergeschlagenen und müden Gesichtsausdruck auf mich herab und bat mich aus der Tür zu treten, was ich auch tat. Nicht nur Azazel befand sich in meinem Gemach, sondern auch noch die vier anderen Könige der Hölle. Nun sollte also endgültig ein neuer Satan gewählt werden.Ich denke, dass jeder der Könige Trauer empfand. Schließlich war nun der Mann gestorben, der eine Rebellion gegen Gott angezettelt hatte. Der Mann, der mit ihnen in die Hölle gefallen war. Der Mann, den sie alle ihren Herrscher nennen konnten.
Ich ging langsam durch die Gänge meines Schlosses und schwamm in meinen Gedanken, sodass ich nicht merkte, wie Clay mir folgte.
"Hey Finn..." Clay legte seine Hand von hinten auf meine Schulter und drehte mich zu ihm. Ich zuckte erschrocken zusammen, beruhigte mich jedoch sofort wieder. "Mh?" Ich lächelte leicht und musterte ihn. Seine Haare waren ein ganzes Stück länger geworden, seine Hörner ebenfalls. Seine Haare gingen ihn schon bis zur Schulter. Wahrscheinlich konnte man ihm nun Zöpfe flechten. "Wir sollten nochmal trainieren ja? Ich vermisse die alten Zeiten mit dir." Ich lächelte und nickte. Ich wollte unbedingt weg von der Trauer um Lucifer.
Mit einem heftigen Schlag in den Magen landete ich auf dem Boden. Verwirrt und mit hektischen Atem sah ich zu Clay auf. "Du bist völlig eingerostet Finn." Er hielt mir seine Hand hin und ich zog mich hoch. "Bist du bescheuert? Doch nicht hier." Ich seufzte und drehte ihm den Rücken zu. Das half nicht wirklich. Es ließ die Gedanken um Lucifer nicht verschwinden. Ohne weitere Worte ging ich zurück in Richtung meines Gemaches. Jetzt war nicht der richtige Moment für einen Spaß.
"Finn." Clay kam mir hinterher gerannt und hielt mich fest. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn fragend an. "Tut mir leid." Er lächelte etwas und ließ mich dann weiter zu meinem Gemach gehen.
Als ich vor der großen Holztür stand, vernahm ich Stimmen aus dem dahinter liegenden Raum. Sie waren nicht deutlich zu erkennen. Kurz dachte ich nach, was die Könige der Hölle wohl vor dem Leichnam Lucifers redeten.
Ohne eine Ankündigung legte ich meine Hand auf die eiskalte Türklinke und drückte sie mit einem leisen Knacken nach unten. Langsam und so vorsichtig wie ich konnte, drückte ich die schwere Tür auf.
Wie erwartet war ich ziemlich auffällig gewesen, obwohl ich versucht hatte die Aufmerksamkeit nicht auf mich lenken zu lassen. Beelzebub, Leviathan, Belial und Azazel drehten sich zu mir und sahen mich schweigend an. Genau wie die schwarzen Schwingen von Azazel und Belial zuckten auch meine Schwingen angespannt und unruhig.
Die drei Könige und Azazel standen um das große Himmelbett herum, in dem Lucifer lag. Ich konnte ihn nicht sehen, da Beelzebubs insektenartige Flügel steif von seinem Körper abstanden und einem die Sicht versperrten. Sie wirkten wie die milchige Glasscheibe einer Dusche, hinter denen man nur die Umrisse einer Person erkennen konnte. Auch seine Flügel bewegten sich zitternd auf und ab. Hier war wirklich eine miese Stimmung. Nun ja. Ich war derjenige, der Lucifer im Stich gelassen hatte und nun standen die Könige der Hölle vor mir. Die gefährlichsten Teufel, die unter Lucifer herrschten. Standen wir noch immer auf einer Seite?
Hoffe dieses Kapitel hat euch auch gefallen ;)
Ich uploade morgen das nächste
Jetzt zocke ich erstmal noch ne Runde Final Fantasy XIV :3
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The Fallen| Boy x Boy [Lucifer x Michael]
FantasyDer Teufel ist auf der Erde. Finn ist ein normaler Junge, dessen Familie verstorben ist. Nur noch er ist da. Eines Tages macht er Bekanntschaft mit dem Teufel und von diesem Tag an hat sich sein Leben verändert. Lucifer scheint im großen und ganzen...