Kapitel 64

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Lucifer P.o.V
Meine Augen weiteten sich und die Engel nickten langsam. "Wir erwarten euch." Mit diesen Worten verließen sie die Halle. Wahrscheinlich verließen sie auch schon die Hölle.

Noch immer waren meine Augen geweitet und starrte Michael an. "Micha...?" Michael sah zu mir und lächelte leicht. "Lu ich verzeihe dir alles." Er kam auf mich zu und umarmte mich. Plötzlich fing meine Haut von der Umarmung an zu schmerzen. Jetzt war es also schon so weit, dass ich ihn nichtmal mehr berühren konnte. Ich erwiderte trotz Schmerzen die Umarmung und seine Hand fuhr durch mein Haar. "Lu ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben. Aber der Himmel ist mein Zuhause. Bitte vergib mir." Ich lächelte schmerzhaft und versuchte ein Nicken als Antwort zu geben. Vorsichtig ließ Micha mich los und unsere Lippen berührten sich. Eine Träne lief über meine Wange. Über Michaels Wangen lief ebenfalls eine. Ich nahm einen meiner kunstvollen Ringe ab und steckte ihn auf Michaels Finger.

Dann ging er von mir und auf Finn zu. "Finn du bist ein guter Mensch. Dies hier ist ein Geschenk. Ein langes Leben als Halbengel erwartet dich." Er leichte Finn einen Kreuzanhänger und Finn nahm ihn dankend an. "Lu ich erwarte von dir, dass du nach mir verlangst wenn du auf der Erde bist." Ich nickte schluckend und sah zu Boden.

Michael wurde von einem hellen Licht umgeben und sein Körper löste sich langsam auf. "Ich liebe dich Lu." Das waren seine letzten Worte bevor er vollkommen verschwand.

Eine Weile herrschte Stille und Azazel bat Leviathan und Belial zu gehen, was sie auch taten. Wieder vergingen Minuten. Bedrückt sah ich zu Finn und Azazel und umarmte beide. "Es tut mir so leid. Ich habe mich falsch benommen." Irgendwie fühlte ich mich stärker, nachdem ich dies gesagt hatte. Michael hatte mir diese Stärke geschenkt. "Schon gut Luci. Ich verzeihe dir. Du kannst Michael doch noch sehen! Und außerdem...wir sind doch noch bei dir! Ich verlasse die Hölle nicht so schnell." Azazel lächelte und nickte. "Ich verzeihe dir auch. Schließlich bist du mein Gebieter und bester Freund!" Erleichtert ließ ich sie los und musterte beide. "Aber Finn...ich habe doch Gott umgebracht..." Finn sah zu Boden. "Ja ich weiß. Aber ich verzeihe dir Luci." Er lächelte leicht, was ich bedrückt erwiderte. "Wenn Michael im Himmel herrscht gibt es doch keinen Grund, dass Himmel und Hölle Feinde sind oder?" Ich spürte Finns Blick auf mir. Nun sah auch Azazel interessiert und erwartungsvoll zu mir. Ich dachte kurz nach, dann nickte ich. "Nein es würde keinen Grund mehr geben für eine Feindschaft." Finn lächelte leicht und sprang kurz in die Luft. "Das wird ein neues Abenteuer. Himmel und Hölle schließen Frieden." Finn schien sich ziemlich zu freuen, was mich etwas aufmunterte. Auch Azazel sah Finn froh zu. Schon wieder hatte er diesen Vaterblick. Ich hoffte nur, dass er es nicht irgendwann bereuen würde. Menschen waren anders als wir.
Und auch Dämonen hatten viele Unterschiede mit Engeln.

Ich hatte Michael nicht wirklich verloren, doch es fühlte sich schwer an, sodass ich mir eins der Weingläser, die auf dem Tisch standen nahm und es mit einem Schluck austrank. "Ich ziehe mich zurück." Ich sah Finn und Azazel nach. Dann ging ich langsam aus der Halle in Richtung meines Gemachs. Bald würde ich Michael hoffentlich wieder sehen. Wenn der Frieden erstmal da war würde sowieso alles besser laufen.

Ich zog langsam mein Gewand und meine Handschuhe aus und musterte meinen Körper im zersprungenen Spiegel. Mit einem Tuch um der Hüfte setzte ich mich schließlich auf mein Bett und säuberte meine Flügel. Ich fing an sie mit einer Art Schere zu schneiden. Das gleiche tat ich mit meinen Haaren, die mir schon bis über die Schulter gingen. Ich schnitt einfach drauf los und dachte dabei einfach mal an gar nichts. Für diesen Moment ließ ich von allem los und fühlte mich frei.

Bin gerade raus aus der Schule
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen ;)

The Fallen| Boy x Boy [Lucifer x Michael]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt