Hicks rannte. Er musste es einfach tun. So schnell seine Beine ihn tragen konnten rannte er durch den dichten Wald Berks. Anders konnte er nicht. Der sonst so gut bewaffnete junge Meister konnte einfach sich nicht verteidigen. Er hatte nicht mal sein Messer bei sich, was er eigentlich in jeder Situation trug.
Sein Herz fing heftig an zu schlagen. Der Puls, schon jenseits der hundertachtzig, fing immer noch stärker an zu rasen. Immer schneller traf das Herz in einem von Angst erfüllten Takt die Brust Hicks. Und das schlimmste war, er konnte nicht aufhören. Aufhören zu laufen, damit sich dieser Herzschlag normalisieren konnte. Es ging nicht. Er musste weiter rennen, auch wenn ihn dadurch ein Infarkt gedroht hätte.
Hicks wurde verfolgt, aber nicht nur von irgend jemanden. Ein schneller schwarzer Schatten jagte ihm schon die ganze zeit über nach. Er ließ einfach nicht von ihm ab. Hicks spürte, dass dieses es etwas von ihm wollte und es waren sicher keine guten Absichten. Also weiter rennen und hoffen, dass vielleicht irgendwann Rettung in Sicht käme. Irgend etwas. Eine Insel des Trosts, der Hoffnung. Etwas wo diese Kreatur, welche Hicks nicht erkennen konnte einfach nicht weiter käme. Am besten seine Astrid. Ja, sie hätte ihm sicher geholfen, doch niemand war. Nicht sie, nicht sein Vater, niemand. Er war allein. Mutterseelenallein.
Wieder raschelte es im Gebüsch. Hicks machte kurz etwas langsamer, da er dachte, dass dieses Biest endlich von ihm ab gelassen hätte, doch täuschte sich der junge Wikinger da gewaltig. Er spürte wie es ihn beobachtete. Wie seine Augen ihn fixierten und darauf nur warteten, den Anblick zu sehen, wie die Leiche des toten Meisters zerfleischt werden würde. Die spitzen scharfen Zähne, die sich in sein Fleisch eingraben könnten und es vermochten, jeden einzelnen Knochen ohne Gegenwehr zu knacken. Hicks konnte es genau fühlten, dass es diesem Monster dazu gelüstete sein Blut zu schmecken, ihm die Haut vom Leibe zu ziehen und dem Häuptlingssohn den wohl schlimmsten Tod zu bescheren, den es überhaupt gab.
Hicks fürchtete sich. Als kleines Kind hatte schon mal Angst vor Drachen gehabt und ganz besonders vor dem Nachtschatten. Aber spätestens nach Mehltaus Training hatte sich das in Luft aufgelöst. Hicks konnte keine Angst mehr gegenüber abartigen Kreaturen empfinden. Aber irgendwie verriet die Situation ihm ,dies noch einmal zu überdenken. Er konnte es einfach nicht anders als der Angst zu ordnen. Und es kam noch schlimmer, denn Hicks Atem war schwer und hastig von der langen Flucht geprägt. Seine Lungen brannten, wie die Feuer auf der Haut eines Riesenhaften Albtraums. Jeder Atemzug war schwer und er konnte nichts weiter tun, als diese Schmerzen in seinen Organen zu ertragen.
Er rannte weiter. Schneller als er dachte. Schneller, als er überhaupt seinem sonst so durchtrainierten Körper zumuten würde. Immer weiter trieb ihn die Angst durchs Gebüsch vom Dorf weg. Er spürte, dass dieses Wesen, was immer es auch war ihn von genau da weg locken wollte, damit er ja nicht auf die Idee kam, dort hin zu laufen um Hilfe zu holen. Er sollte schön hier im Wals bleiben, wo ihn dieses Monster nach Lust und Laune zerfleischen konnte. Etwas tief in ihm, verriet, dass er eigentlich schon verloren hatte. Das er eigentlich nur in einem Spiel verwickelt war, das beinhaltete, dem Opfer so große Angst wie möglich zu bereiten, bevor es zerrissen wurde. Sicher würde die Leiche noch besser schmecken, wenn das Blut mit einem Hauch Adrenalin durchsetzt wäre. Und Hicks Kreislauf war voll davon.
Kurz versuchte er mit einem Blick nach hinten zu schauen, ob es ihn überhaupt noch verfolgte, oder besser gesagt. Er konnte bisher immer noch nicht herausfinden, wer sein Verfolger war. Doch der junge Wikinger wusste, das in diesem Biest, was ihn die ganze Zeit durch den Wald trieb, wie der Jäger den Fuchs sich an seiner Angst ergötzte. So als könnte dieses Wesen sich an seinem starken Herzschlag, ein seinem brennenden Atem befriedigen. Die Angst förmlich sehen, wie sie aus dem Körper des jungen Meisters heraus quoll und ihn umgab wie ein Leichentuch einen toten Körper. Hicks konnte nicht unternehmen. Nur weiterlaufen war die Devise, welcher er seit schon Stunden verfolgte.
Und diese Stunden waren lang. Jeder Sekunde kam ihm vor wie eine Ewigkeit, an der er an der Angst zu sterben drohte. Bei jedem Schlag seines Herzens, dachte er , dass es sein letzter sein könnte. Für immer und ewig.
Hicks konnte nicht anders. Er drehte sich ein zweites mal um und schaute nach seinem Verfolger. Und da kam endlich etwas zu Gesicht. Der Schock aber saß tief, als eine schwarze Gestalt erblickte mit einem großen Kiefer voller spitzer und weiß leuchtender Zähne und diesen großen katzenartigen gelbgrünen Augen die ihn fixierten. Doch das schlimmer war, dass der gesamte Körper aus Rauch zu bestehen schien. Grauschwarzer Rauch, der sich fast lautlos und nur mit einem kleinen Zischen schneller fort bewegte, als jedes andere Tier oder Wesen, was er kannte. Hicks kannte jeden Mythos über Dämonen und anderen Schreckgespenstern, doch das war ihm noch nie unter gekommen. Diese abstruse Gestalt, die ihn da verfolgte und danach dürstete sein Blut zu trinken und sein Fleisch zu verzehren. Hicks war sich ganz Sicher, nur solch ein Wesen, kann etwas so grauenhafte tun. Es will ihm Angst machen. Seine Bedürfnisse nach frischen Menschenfleisch befriedigen.
Hicks blickte weiter über seine Schulter. Er wollte diese Bestie, jetzt, da er sie sehen konnte, auf keinen Fall mehr aus den Augen lassen, denn er wollte sehen, wenn er angegriffen und in Stücke gerissen würde. Niemals hätte er danach gestrebt, sich von hinten oder der Seite überraschen zu lassen, nur um dann unerwartete zerfleischt zu werden. Nein. Lieber wollte er seinem Tod, seinem Henker in die Augen sehen, damit er wusste, dass es soweit war.
Unerwartet bleib das Schattenwesen aber stehen und fixierte Hicks nur weiter mit seinen Augen, welcher in diesem Moment aber immer weiter rannte. Kurz war der junge Meister verwundert. Hatte es etwa genug? Wollte es ihm doch nur Angst bereiten, oder gar nur einen dummen Streich spielen? Hatte Loki ihn etwa hinters Licht geführt, wie er es so soft in den Erzählungen der älteren tat?
Doch diese Fragen stellten für ihn keine Rolle mehr, als vor ihm sich ein Abgrund auftat. Den hatte er komplett übersehen und konnte sich nun denken, warum dieses Wesen auf eine urplötzliche Art stoppte. Bremsen konnte er nicht mehr, denn zu weit ragte sein Körper über die steile Felswand, die sich locker zehn Meter in die Tiefe auftat. Und wie es nicht anders kommen konnte, fiel er. Sekunden vergingen, als Hicks auf einmal urplötzlich hart aufschlug.
Schmerzen durchfuhren seinen Körper. Unendlich tief sitzende Schmerzen, als ob ein Gronckel sich auf ihn gesetzt hätte. Oder wie Speere, die jedes einzelne Organ in seinem Körper malträtierten und sich mit Freuden tiefer in des Fleisch des jungen Wikingers bohrten. Doch noch schlimmer, war der Schmerz, der von seinem linken Bein ausging. Nur unter großen Anstrengungen richtete er seinen Oberkörper auf und versuchte sich ein Bild über seinen desolaten Körper zu machen. Eindeutig hatte er etwas ab bekommen und das nicht zu leicht. Sicher waren einige Rippen gebrochen und Prellungen, sowie blaue Flecke würden auch nicht aus bleiben. Aber das schlimmste kam, noch als er geschockt auf sein Linkes Bein starrte. Es war gebrochen. Doch nicht irgendwie, sondern offen gebrochen. Scheinbein, als Auch Wadenbein ragten zertrümmert und mir großen Splittern aus dem heraus, was er einst seinen Unterschenkel nannte. Hicks konnte es im ersten Moment gar nicht fassen. Solch eine schwerwiegende Verletzung hätte in jedem falle zur einer Amputation des Beines geführt. Der Schick, über diese grausame Verletzung, aus der das Blut nur so in Strömen schoss saß tief, jedoch nur kurz, denn schon im nächsten Moment, flammte ein solch starker Schmerz auf, wie er ihn noch nie erlebt hatte. Als ob ihn jemand mit einem stumpfen, rostigen Messer genau da das Bein ab trennen wollte, wo sich dieser grausame Bruch befand.
Schreie durchzogen die Nacht. Hicks schrie aus Leibeskräften vor Schmerzen. Er konnte einfach nicht mehr. Jetzt schien wohl sein letzte Stündlein geschlagen zu haben. Niemand hörte ihn. Niemand, der da war, um ihn zu trösten, um ihn zu versprechen, dass alles wieder gut sein würde. Das alles wieder so werden würde, wie es einmal war.
Niemand war da. Niemand.
Nur Hicks Schreie, vor unendlich höllischen Qualen waren zu vernehmen und durchzogen sie Nacht wie ein unnatürliches Geräusch voller Schmerz und Wegklagen. Je weiter man sich davon entfernte, so zerrissener wurde dieser so von Panik und Schmerzen geprägte Laut, dass es einem die Knochen zum gefrieren brachte. Aber niemand, war da, der es hätte hören können. Hicks war allein. Allein auf sich gestellt. Keine Person, nicht einmal ein Tier konnte ihm helfen.
Doch dann rührte sich etwas. Hicks dachte schon, dass endlich Hilfe kommen würde, doch blieb er auch die ganze Zeit über skeptisch. Es könnte auch ein wildes Tier sein, dass ihn jetzt fressen würde. Denn so wie er sich jetzt hier befand konnte er auf keinen Fall mehr laufen, geschweige denn die Flucht ergreifen und weg rennen. Er hatte einen offenen Bruch und in solch einer Situation war dies das Todesurteil.
Hicks blickte nach oben. Dort kamen die Geräusche her. Er musste einfach wissen, was in den nächsten Sekunden auf ihn zu kommen würde. Hätte er Glück, wären es Wikinger mit sicherer Führung unter seiner geliebten Astrid, die ihn retten wollten und seinen Schrei mit Sicherheit gehört hatten. Oder es könnte auch das genaue Gegenteil sein, denn wie so oft, könnte sich jetzt in diesem Moment ein Drache an der Felskante zu erkennen geben und sich hungrig auf ihn stürzen. Aber waren das nicht die einzigen, die gerne mal ihren Speiseplan auf Menschenfleisch umstellten, wie es besonders Wechselflügler taten. Man hatte auch Geschichten von Wildschweinen gehört, die Menschen grundlos im Wal überfallen hatten und danach sich an den getöteten Körpern, aufgeschlitzt von ihren Stoßzähnen daran labten. Das wäre sicher noch schlimmer gewesen, als von einem Drachen gefressen zu werden.
Aber zu allen Erwartungen kam dieses Breites Grinsen der scharfen weißen Zähne auf Hicks zu. Diese hässliche Fratze aus Nebel, Zähnen und diesen gelbgrün leuchtenden Augen, welche einen schon auf den ersten Blick hin Angst einjagten. Hicks Atem wurde auf der Stelle rasanter. Er wusste, dass es jetzt mir ihm zu Ende gehen würde. Dieses Wesen, was immer es auch war, würde ihn packen, umher schleudern und schließlich unter großen Qualen zerfleischen, bis es sich die Zunge an seinen blank gefressenen Knochen polieren konnte.
Tränen liefen über das Gesicht des sonst so mutigen Wikingers. Tränen der Angst, der Verzweiflung. Tränen, die ihm sagten, dass er seine Astrid nie wieder sehen würde. Nie wieder, nachdem dieses Monster getötet hätte.
Ein wimmern durchzog ihn. Hicks konnte den Blick nicht mehr von seinem Peiniger zurück halten. Er starrte es an und es starrte ihn an. Die Augen musterten sich gegenseitig und Hicks konnte förmlich aus denen des anderen lesen, dass es nur schlimme und brutale taten vor hatte. Seine Überlegenheit gegenüber dem einstigen Schwarzen Tod, der jeden Drachen bezwingen konnte, sogar den Nachtschatten den er noch am Vortag ausgeweidet hatte. Hicks konnte einfach nicht mehr. Er war zu schwach, als dass er überhaupt hätte fliehen können. Und kriechen hätte eh nur eine Verzögerung der bevorstehenden Ereignisse gebracht. Also ließ er das Wesen näher kommen und hoffte, dass es doch lieber es schnell machen würde, damit er nicht so viel zu leiden hätte.
Es heulte und zischte, als sich dieses Monster aus Schattenstaub die Felsen, Etappe für Etappe, herunter Sprang und Meter um Meter dem jungen Wikinger näher kam. Hicks konnte nur darauf warten, wann endlich dieses Monster, oder was es auch in aller Welt war, vor ihm stand und ihm den Todesbiss geben würde.
Sein her fing wieder immer schneller an zu schlagen und sein Atem wurde hastig und ungleichmäßiger. Das Wesen war nur noch wenige Meter entfernt und bewegte sich mit langsamen eher schwebend anmutenden Bewegungen auf ihn zu. Es war nur noch einer Frage von Sekunden, bis es ihn erreichen und mit all seiner Gewalt zerreißen würde.
Hicks wusste nicht mehr weiter. Gelähmt starrte er auf die gelbgrünen Augen. Es war bewegungsunfähig, dass er nicht einmal seine Lider schließen konnte.
Aber auf einmal passierte etwas unerwartetes. Das Wesen aus Nebel schien, als es sich genau über Hicks befand und die Gesichter der beiden sich nur noch wenige Zentimeter entfernten, zu verändern. Seine nebelartige Form schien es auf zu geben und transformierte sich in etwas festes, greifbares. Hicks konnte fast nicht mehr. Lieber wäre er in Ohnmacht gefallen oder besser aufgewacht. Es musste sicher nur ein schlechter Traum gewesen sein, aber warum fühlte sich dann alles so real an. Die Schmerze, die Angst. So wie das konnte einfach kein Traum sein. Zu real schien ihm das alles einfach zu sein. Nein. Es konnte einfach kein Traum sein. Es war echt. Hicks war hier und wurde von einem Wesen bedroht und vielleicht in den nächsten Sekunden in Stücke gerissen. Anders konnte es sich der junge Meister einfach nicht erklären, denn nie hatte er solch einen Traum gehabt, geschweige denn Albträume.
Hicks jedoch starrte weiter auf das Wesen. Der Nebel verdichtete sich weiter und weiter. Bald waren schon erste Konturen sichtbar geworden, die schon erahnen ließen, um was es sich hierbei handeln sollte. Dieses Wesen schien etwas von einem Drachen zu haben, denn es bildeten sich aus der Masse gigantische Flügel und ein langer Schwanz, an dem sich noch einmal etwas kleinere zu bilden schienen.
Hicks konnte es einfach nicht fassen. Immer und immer weiter verformte sich diese Gestalt zu einer, die dem jungen Meister durchaus vertraut war. Der Nachtschatten, den er erlegt hatte. Einen Tag zuvor hatte er ihn aus der Luft ab geschossen und am darauf folgenden Morgen gesucht, gefunden und erlegt. Es konnte nur dieser sein, der schien die selben Augen zu haben, wie jenes Monster, was er Im Wald zur Strecke gebracht hatte. Nein, er war sich absolut sicher gewesen, dass es sich um ihn dabei handelte.
Weitere endlose Sekunden vergingen, bis die Gestalt vor ihm komplett ausgereift war. In voller und tödlicher Pracht stand der Nachtschatten genau über Hicks schwachen und wehrlosen Körper. Seine Schnauze nur einige Zentimeter von Hicks Gesicht entfernt. Die Augen fixierten wie die anderen male genau, doch konnte der junge Wikinger erst jetzt durch die Gesichtszüge erkennen, dass diese Sehorgane voller Wut, Trauer und Bosheit durchzogen waren. Es schien dem Drachen nach Rache für seinen eigenen Tod zu dürsten und das schien Hicks wirklich in die Klemme zu bringen, denn dann würde dieses riesige Reptil ihn malträtieren und auf die grausamste Weise umbringen, wie man es sich nur in seinen schlimmsten Albträumen ausmalen konnte.
Und intelligent schien dieser Drache auch zu sein. Hicks wusste das, denn noch nie hatte er bei einem dieser fliegenden und Feuer speienden Wesen solch ein großes Gehirn gesehen. Dreimal so groß wie das eines Riesenhaften Albtraums.
Aber der Horror hatte immer noch kein Ende genommen, denn nun erstarrte Hicks komplett vor Schreck, als der Drache anfing seine Lippen zu bewegen und in einer tiefen und Ehrfurcht erregenden Stimme anfing, Worte aus seinem Maul kommen zu lassen.
„Hicks Horrendous Haddock der dritte. Wikinger von Berk. Sohn des Haudrauf. Drachentöter und ganz besonders ein Schwarzer Tod. Die schlimmsten von euch." Die Stimme war von solch einer Mächtigkeit und gleichzeitig von Wut durchzogen, wie Hicks es bei keinem Menschen bisher erlebt hatte, nicht einmal bei seinem Vater, der das eigentlich gut drauf hatte.
Aus dem Mund des Wikingers kamen nur wimmernde Worte: „Ja...Ja der bin ich. W..was w...willst du von m..mir?" Noch nie hatte Hicks so verängstigt gesprochen. Er erkannte sich selber gar nicht mehr wieder, doch rechtfertigte es eigentlich die Situation, da er mit einem Drachen sprach, den er am tage zuvor erlegt hatte.
„Du bist derjenige, der mich vom Himmel geschossen hat. Du warst es gewesen, der mich daran gehindert hatte, diese armen Drachen vor euren Waffen zu schützen. Ihr habt sie doch sicher alle getötet? RICHTIG?" Hicks wollte auf diese wieder mit Zorn auf geladene Frage antworten, als der Nachtschatten fortfuhr: „Du hast mich gefunden und getötet. Dabei war ich es gewesen, der wehrlos am Boden lag. Gefesselt und dir vollkommen ausgesetzt. Einem Menschen. Wie ich euch alle hasse und ganz besonders schwarze Tode!"
„Ich...ich hatte mein ganzes Leben danach gegriffen, einen wie dich zu erlegen." Hicks versuchte ich zu rechtfertigen, doch der Nachtschatten empfand das als tiefste Beleidigung: „Das soll deine taten rechtfertigen. Ich habe in deinen Gedanken gelesen. Du willst nur Drachen abschlachten, wie das Vieh, was ihr züchtet. Ihr solltet euch alle etwas schämen."
Hatte Hicks da richtig gehört, konnte der Drache seine Gedanken lesen? Waren die Geschichten über die magischen Kräfte von Nachtschatten also doch wahr gewesen und kein Humbug?
„Du hast mich aus genommen wie ein Schaf, dass man zu einem Fest zu bereitet. Du hast meinen Körper entehrt. Du bist nichts weiter als Abschaum!" Die Anschuldigungen und Beleidigungen des Nachtschattens gingen Hicks tief unter die Haut. Der Drache lief in seiner Wut förmlich zu Hochtouren auf und Hicks konnte kein Argument dagegen setzen. Das einzige was er nur noch heraus brachte, nachdem der Nachtschatten fertig zu sein schien ihn, war eine einzige Frage: „Und, und...und w....willst du ...mich jetzt t...tö...töten?"
Die Antwort jedoch schien Hicks fürs erste eine Erleichterung zu sein, doch schon beim zweiten Satz musste er schlucken.
„Oh nein Hicks Horrendous Haddock. Du wirst ein viel schlimmeres Schicksal erfahren. Ich werde dich nicht töten, denn dann kann dir das Leid erspart bleiben, was mir all die Jahre über angetan wurde, nicht zuletzt du. Ich hatte die Drachen, die euer Dorf angegriffen haben nur versucht von einem Bann zu befreien, den eine Drachenkönigin, genannt der rote Tod auf sie gelegt hatte. Ich wurde gesandt, um die Königin zu töten, was ich auch getan habe und um die hypnotisierten Drachen zu befreien. Aber ausgerechnet bei der letzten Horde musstest du mich abschießen. Oh nein Hicks. Ich werde dich nicht töten. Dur wirst die Laster auf gelegt bekommen, wie es ist, von allen gehasst zu werden, da du nicht einer von ihnen bist. Du wirst es erfahren, wie man dich jagen würde. Wie man dich irgendwann töten würde."
Und jetzt kam eine Stelle, die Hicks gar nicht gefiel: „Ich verfluche dich hiermit, die Laster eines Nachtschattens zu tragen. Für immer und alle zeit. Sie werden dich hassen. Als Monster ansehen. Niemand würde dich mögen wollen, nicht einmal deine Astrid! Der Fluch des Nachtschattens soll jenen tragen, der sein Mal führt."
Und mit diesen Worten bohrte Der Nachtschatten in Hicks Hand eine Wunde. Schreien konnte der junge Wikinger nicht mehr. Es war einfach zu viel gewesen.
Die Wunde jedoch verschloss sich und zurück blieb eine schwarze Tätowierung, die die Form eines Nachtschattens hatte. Hicks konnte es nicht fassen, was gerade da ablief. Und schon im nächsten Moment verwandelte sich der Nachtschatten vor ihm komplett in Rauch. Hicks konnte es einfach nicht mehr fassen. Er konnte gar nicht mehr. Nicht einmal wehren, als sich der Rauch direkt auf ihn zu bewegte und ohne Gegenwehr des jungen Meisters in Alle Körperöffnungen in ihn eindrang. Als ob die Seele dieses Biestes sich in ihm einnisten wollte.
„Der Fluch gilt...", hörte Hicks die Stimme sagen. Das war dann doch zu viel für ihn und schließlich viel er in Ohnmacht.
Plötzlich wachte Hicks auf. Schnell schreckte er hoch und sah sich im dunklen Zimmer um. Es war sein Zimmer. Alles schien in Ordnung zu sein.
Immer noch schwer atmend schaute er zu seiner Astrid, die neben ihm im Bett lag. Doch sie öffnete die Augen und fragte ganz verschlafen: „Was ist denn los Hicks?" - „Ach nichts meine Süße. Nur ein Albtraum." Hicks kuschelte sich an sie und versuchte diesen Traum zu vergessen. Er wirkte ziemlich real. Aber war es wirklich ein Traum?
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Der Fluch des Nachtschattens
FanfictionHicks verfolgt nur ein Ziel: Der beste Drachentöter zu werden, den die Welt je gesehen hat. Als er jedoch bei Grobians Drachenunterricht nicht zugelassen wird und niemand sich für die Interessen des Häuptlingssohns einsezt, bekommt er eine Chance, e...