„Macht die Katapulte klar. Dieser Eispanzer muss fallen, wenn wir in die Festung eindringen wollen!" Drago hatte seine Geschütze in Stellung gebracht. Es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis der Eispanzer unter dem Beschuss seiner Katapulte bräche.
„Wir haben bisher aber noch keine Drachen gesehen, glauben sie Herr, dass wir hier richtig sind?", fragte ein Soldat ungewiss. „Sie müssen hier sein. Wenn dieser Drachenhort erst einmal genknackt ist, wird sich meine Drachenarmee vervielfachen und der Rest des Archipels wird sich mir beim Anblick der tausenden Drachen freiwillig anschließen wollen." Der Mann in einen schwarzen Umhang aus Drachenhaut gehüllt war sich sicher, bald die Herrschaft der Welt in seinen Händen zu haben. Entschlossen blickte er nach vorn. Die Katapulte beschossen den Eispanzer ununterbrochen und es würde nicht mehr lange dauern, dann würde jeder Drache darin ihm gehören.
„Mutter, was machen wir jetzt? Ich kann dich doch nicht allein da draußen schicken." Hicks hatte Angst. Er wollte seine Mutter nicht auch noch verlieren.
„Mache dir keine Sorgen. Bring die Drachen nur an einen sicheren Ort. Wir kümmern uns um die Drachenjäger." – „Gut."
In der Hektik sprang Valka auf ihren Drachen und flog zum großen Überwilden, während Hicks sich überlegte, wo man die Drachen am besten hinbringen könnte. „Ich habe eine Idee. Wir bringen sie auf die Insel, wo wir Berk neu gegründet haben." Doch Ohnezahn gefiel der Plan nicht ganz. „Bist du sicher, auf der Insel ist bei weitem nicht so viel Platz für all die Drachen." – „Hast du eine bessere Idee. Wir müssen Die Drachen schnell hier raus bringen, sonst sind sie bald alle in Gefangenschaft. Wir mit eingeschlossen." – „Gut. Dann bringen wir die Drachen zum Westausgang. Dort wurden bisher keine Jäger gesichtet."
Sofort wurde die Order durch den ganzen Hort gegeben. Drachen machten sich auf und flogen Richtung Westausgang. Es war die einzige Chance, den Drachenjägern zu entkommen.
Überall im Hort herrschte Chaos. Hicks und Ohnezahn hatte viel zu tun, die Drachen in die richtige Richtung zu leiten. Zirras und andere halfen ihnen dabei, so gut es ging, während Valka sich zum großen Überwilden begab.
„Wir werden angegriffen. Drago Blutfaust hat seine Armee im Süden des Hortes positioniert und sie werden bald durch den Eispanzer brechen." Der riesige Drache erhob sich aus seinem See und sprach zu Valka: „Dann werden wir ihnen einen freudigen Willkommensgruß senden!" Mit seinen gigantischen Beinen bewegte er sich in Richtung Süden. Bald schon würde die Wand aus Eis fallen und es würde von Drachenjägern nur so wimmeln. Doch nur über seine Leiche.
Sie würden kämpfen und sie so lange daran hindern, bis kein Drache mehr um Hort sein würde. Kein Drachenjäger sollte jemals einen seiner Drachen etwas antun.
„Hier lang. Folg der Sonne auf ihrem Weg in Richtung Südwesten. Dort werdet ihr auf eine Insel treffen, die von Wikingern besiedelt ist. Diese Insel ist meine Heimat und die Wikinger sind Freund der Drachen. Fliegt so schnell ihr könnt. Wir folgen euch dann!" Hicks gab das Kommando und tausende Drachen erhoben sich in die Lüfte. Es formierte sich ein gigantischer Schwarm, der in Richtung Südwesten flog. Es dauerte einige Minuten, bis sich die Drachen alle aus dem Hort begeben hatten. Nur noch wenige, die kämpfen wollten, blieben zurück.
„Zirras. Begleite die anderen Drachen. Du bist ein Skrill und falls etwas passiert, kannst du am schnellsten reagieren." – „Ich will hier bleiben und mit dir kämpfen!", gab der Skrill an Hicks zurück. Aber nun kam die Sturheit in dem jungen Wikinger zum Vorschein. „Keine Widerrede. Du fliegst jetzt mit den anderen. Sie brauchen dich." Mit diesen Worten schwang sich Hicks auf Ohnezahns Rücken und flog wieder zurück in den Drachenhort.
Zirras gefiel das gar nicht, aber Hicks hatte Recht. Er würde hier eine größere Hilfe sein, als im Kampf. Jemand musste auf die vielen Drachen aufpassen und die verteidigen, wenn etwas passierte. Der große Überwilde würde sie alle Im Kampf unterstützen.
„Nun macht schon. Nicht trödeln. Hicks hat gesagt, wo es lang geht!" Er spornte die Drachen an, weiter und schneller zu fliegen. Es dauerte nicht lang, da waren sie weit genug weg von Drachenhort. Zirras hoffte nur, dass diese Insel bald in Sicht kommen würde, denn einige Drachen waren krank und alt. Lange könnten sie nicht fliegen.
Es schepperte gewaltig. Die Geschütze von Drago Blutfaust hatten ihre Arbeit getan. Der Eispanzer bekam erst Risse, dann zersprang er wie ein Glas, das man zu Boden warf. Tausende Eistrümmer stürzten herab und gaben den Weg in den Drachenhort frei.
„Stürmt in den Hort. Fangt so viele Drachen, wie er kriegen könnt!" Der Befehl wurde weiter gegeben. Der Klang von Hörnern erfüllte die Luft und die Drachenjäger stürmten in das Innere der Drachenfestung. Drago freute sich sichtlich darüber. Es schien leichter zu sein, als er gedacht hatte. Bald schon würde er alle Drachen im Archipel kontrollieren und niemand würde sich ihm in den Weg stellen.
Dann auf einmal ein Brüllen. Die Erde bebte und für einen kurzen Moment stoppte der Sturm auf den Drachenhort. Soldaten schauten sich verwundert an. Schweigen erfüllte das Schlachtfeld, dann auf einmal brach der Eispanzer erneut auf. Das Eis flog durch die Luft und erschlug einige der Männer. Was sich dann aufbäumte, ließ einigen Drachenjägern das Blut in den Ader gefrieren.
„Ein Überwilder!" – „Rückzug!" Gerade eben stürmten die Drachenjäger noch vor, jetzt flohen sie um ihr Leben, denn der Überwilde fackelte nicht lange. Mit seinem eisigen Atem ließ er Dragos Männer zu Eis erstarren. Katapulte wurden unter den großen Pranken des Überwilden einfach zertrümmert. Panik griff um sich und die Soldaten rannten in alle Richtungen, um ihr Heil in der Flucht zu suchen.
„Seid doch nicht so feige. Wir haben schließlich einen würdigen Gegner." Und mit diesen Worten nahm Drago seinen Hakenstab und fing an, ihn in der Luft zu schwingen.
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Der Fluch des Nachtschattens
Fiksi PenggemarHicks verfolgt nur ein Ziel: Der beste Drachentöter zu werden, den die Welt je gesehen hat. Als er jedoch bei Grobians Drachenunterricht nicht zugelassen wird und niemand sich für die Interessen des Häuptlingssohns einsezt, bekommt er eine Chance, e...