Der Abend näherte sich wieder und die Sonne begann langsam den Horizont zu küssen. Hicks und Ohnezahn flogen weiter nach Neu Berk, um sich dort für einen Angriff auf Drago und seinen Überwilden vorzubereiten. Hicks hatte indes an Dagur gedacht und wie einfach es gewesen war, ihn zu töten. Er war einfach da. Betrunken und dem Rausch verfallen. Konnte es so leicht gewesen sein? Hicks verspürte immer noch eine Hauch von Wut in sich. Damals hätte er ihn auch besiegen können, wäre er nicht ein Nachtschatten gewesen.
Ohnezahn machte sich derweil keine weiteren Gedanken über diesen Berserker. Er kannte ihn nicht und ehrlich gesagt, war das eine Sache zwischen Hicks und ihm gewesen. Für ihn war wichtig, dass sie jetzt einen Plan gefunden hatten, den Überwilden besiegen zu können. Ob das Gift wirken würde, blieb fraglich, aber nachdem was Hicks ihm über diese Substanz erzählt hat, sollte sie selbst so einen großen Drachen in die andere Welt schicken können.
„Hicks?" – „Ja, Ohnezahn?" – „Habt ihr dieses Gift eigentlich jemals getestet?" Die Frage des Nachtschattens war berechtig. Was wenn es nicht funktionieren würde. Doch Hicks antwortete ihm schnell.
„Ich habe mal einen Holzklau damit erlegt. Ich habe nur einen Tropfen des Giftes an meinen Pfeil getan und ihn mit einem Streifschuss getötet. Das Gift hatte sich blitzschnell von seinem Flügel im Körper verteilt und hatte ihn schnell zur Strecke gebracht. Wenn ich so darüber nachdenke, keine schöne Sache, an die ich mich gerne zurück erinnere. Ich bin schließlich ein Freund der Drachen geworden und wenn ich es rückgängig machen könnte, würde..."
„Wenn man die Zeit zurück drehen könnte, würde ich auch vieles anders machen. Hicks die Dinge sind geschehen und man kann nichts mehr daran ändern. Die Schuld wird dich noch lange begleiten, aber Hicks, du musst dich damit abfinden. Man kann sich im Laufe seines Lebens ändern. Vor einem Jahr hast du noch jeden Drachen getötet, der dir vor die Augen kam. Und jetzt versuchst du sie, alle zu retten." Ohnezahn versuchte, seinen Freund zu beruhigen. Er kannte das Gefühl, Dinge getan zu haben, die man später in seinem Leben bereute. Aber was geschehen ist, ist geschehen. Man musste mit einigen Lastern des Lebens leben, die richtig verarbeiten, oder sie würden einen für immer heimsuche, bis sie einen innerlich zerfressen hätten.
„Du hast ja Recht Ohnezahn. Ich hoffe mit der Rettung aller Drachen vor den Göttern meine Schulden für meine Gräueltaten ein bisschen abzumildern.", antwortete Hicks darauf und ließ den Kopf hängen.
„Komm schon Hicks, du musst dich jetzt auf deine Mission konzentrieren. In der Nacht wird Neu Berk in Sicht kommen. Dann kannst du deine Astrid wieder als Mensch in die Arme schließen und wir können gemeinsam einen Plan gegen Drago zusammenstellen." Ohnezahn hatte Recht. Jetzt den Kopf hängen zu lassen, war keine Option. Sie mussten weiter und Drago besiegen. Dann konnte sich Hicks über die Laster seiner Vergangenheit den Kopf zerbrechen.
Sie folgen Weiter. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und das rote Licht am Horizont verriet nur noch die Anwesenheit der hellen Scheibe, die Licht und Wärme spendete. Hicks und Ohnezahn waren weit gekommen und es würde nicht mehr lange dauern, bis ihre neue Heimat in Sicht käme. Dort würde Hicks erst mal die Drachen sammeln, die gegen Drago mit kämpfen wollten. Dann einen guten Plan machen und Richtung Drachenhort fliegen.
Die Gedanken über Dagur und die anderen erlegten Drachen, verdrängte Hicks. Er musste sich überlegen, wie er am besten an den Überwilden herankäme. Er wollte nicht wissen, wie es wäre, in seinen Eisstrahl zu gelangen. Er wusste schließlich nicht, ob die Drachenmagie ihm dabei helfen würde. Vielleicht mir Ohnezahn auf seinen Rücken? Sein Freund würde ihn absetzen und Hicks könnte dem Überwilden mit einem gezielten Stick in seine dicke Haut das Gift injizieren. Dann nur einig Augenblicke warten und der Überwilde würde sterben. Drago hätte keine Macht mehr über die Drachenarmee und seine Sklaven wären frei. Drago persönlich zu erlegen wäre kein großes Problem für Hicks sein. Ein Pfeil zwischen die Auge, wie bei Dagur und der Schrecken wäre vorbei.
Es wurde Nacht. Sterne und Mond lösten die Sonne endgültig ab und erhellten den Himmel. Bald konnte Hicks in der Ferne eine Insel ausmachen.
„Ich sehe was. Das müsste Neu Berk sein." Auch Ohnezahn erfasste die Insel und flog noch ein Stück schneller, als er es schon tat. Doch als sie näherkamen, bot sich ein Anblick, den sie nicht erwartet hätten. Drago hatte Neu Berk eingenommen.
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Der Fluch des Nachtschattens
FanficHicks verfolgt nur ein Ziel: Der beste Drachentöter zu werden, den die Welt je gesehen hat. Als er jedoch bei Grobians Drachenunterricht nicht zugelassen wird und niemand sich für die Interessen des Häuptlingssohns einsezt, bekommt er eine Chance, e...