Ein neuer Tag brach in Berk an. Hicks war schon früh auf den Beinen gewesen und hatte schnell gefrühstückt. Sein Vater lag noch immer in den Federn und schnarchte mal wieder das halbe Dorf wach. Doch Hicks kümmerte das überhaupt nicht. Sein Vater war halt sehr lautstark, wenn es ums Schlafen ging. Bis in sein Zimmer oben rein hörte man es. Dort hatte der junge Meister gerade seinen grünen Pullover an gezogen und machte sich fertig, eine Runde ums Dorf zu gehen und vielleicht auch mal wieder der Schmiede einen Besuch ab zu statten. Mal schauen, wie er seine Netzkanone noch besser machen könnte, doch viel Zeit dafür blieb ihm heute nicht, denn es stand an diesem Tag die Prüfung der anderen bevor. Hicks wollte nur zu gerne wissen, wie sie sich anstellen würden und ob Grobians Unterricht an den von Mehltau reichen würde, was er aber bezweifelte.
Schnell befestigte er noch einen kleinen Dolch an seinem Gürtel und machte sich auf den Weg ins Dorf. Er schritt die Treppe hinunter und achtete dabei auf jene, die immer knarzten. Diese überschritt er einfach, bis er vor der Tür stand. Er drehte den Riegel um und ging schließlich aus dem Haus. Sobald die Tür ins Schloss viel wurde auch Haudraufs lautes Schnarchen gedämpft, doch es war immer noch zu hören gewesen. Hicks musste kurz darüber lächeln, wie sein Vater immer laut in der Nacht ganze Wälder ab holzte. Doch kümmerte er sich nicht weiter drum und schritt in das Zentrum Berks.
Auf dem Weg zum Dorfplatz war es noch ruhig. Nur manchmal begegnete er einem Wikinger. Höflich wie er war, grüßte er auch mit einem „Guten Morgen." Fröhlich und freundlich, wie er sich ausdrückte, verwunderte es viele, die ihm begegneten, da er doch immer so in sich gekehrt war. Hicks schien wie ausgewechselt zu sein. Doch er ignorierte die Blicke der Frühaufsteher.
Der junge Meister erreichte schließlich den Dorfplatz, wo er sich erst einmal einen Schluck kühlen Wassers aus dem Brunnen bediente. Der Eimer war schnell gefüllt und das kühle nass getrunken. Dabei schaute sich Hicks an, wie schön sein Dorf eigentlich doch war. Überall die verzierten Holzhäuser mit Drachenskulpturen. Und ganz besonders viel ihm der aus Holz gemachte Nadderkopf auf, der über Astrids Haus thronte. Kurz schaute er zu dem großen Gebäude, doch machte sich schnell weiter zur Schmiede. Er wollte die Ruhe da unten nutzen, damit er ungehindert an seiner Netzkanone basteln konnte. Damit würde er schon bald den unheiligen Emporkömmling aus Blitz und Tod höchst persönlich vom Himmel holen. Den Nachtschatten. Hicks hatte sich dieses Ziel schon seit Jahren eisern gesetzt. In seinem Training mit Mehltau sind viele Drachen ihm zum Opfer gefallen. Fast alle bekannten Arten, doch kein Nachtschatten. Es war eine der letzten Trophäen, die er sich noch holen wollte.
Endlich war an seinem Ziel an gekommen. Die Schmiede lag vor ihm. Schnell lief er hinein und suchte im Hinterzimmer aus den vielen Projekten sein aller neustes heraus. Doch das stellte sich schon als bald als die berühmte Sucher nach der Nadel im Heuhaufen heraus. Nirgends war sie zu finden. „Das auch Grobian immer alles weg räumen muss, wo man es nicht findet.", sagte er zu sich selbst. Doch endlich schien ein Schimmer auf zu gehen. Dort lag sie ja. Hicks hatte sich kurz umgedreht und sie hatte die ganze Zeit über im toten Winkel seines Blickes gelegen. Der junge Meister war sichtlich erleichtert, als er das Katapult in den Händen hielt und machte sich gleich daran, wieder es zu verbessern. Am Abzug sollte noch etwas verbessert werden und auch Die Spannkraft musste nachjustiert werden. Es würde den ganzen Vormittag in Anspruch nehmen, denn hinzu kam noch, dass das Visier noch nicht fertig war. Also ran an die Arbeit und los getüftelt.
Schnell waren die teile für das Visier zusammen gesucht. Ein Metallrohr, etwas Draht und einige Linsen aus Glas, die er bei Händler Johann gekauft hatte. Das schwierige war nur etwas gescheites daraus zu bauen, dich Hicks hatte wie immer einen Plan.
Doch gerade als er weiter machen wollte, unterbrach ihn eine alt zu wohl bekannte Stimme: „Morgen Hicks. Schon so früh auf den Beinen?" - „Dir auch einen guten Morgen Grobian. Nun ja. Ich wollte endlich mal wieder etwas Zeit mit meinen Sachen verbringen. Hatte in der letzten Zeit ja viel um die Ohren gehabt." Grobian schaute zwar etwas verwundert drein, doch er hatte schon lange aufgehört zu fragen, was er den ganzen Tag über so trieb. Manchmal ließ sich Hicks auch nicht für eine ganze Woche sehen. Aber ihn kümmerte es ja nicht und ging er wieder aus der Schmiede und sagte noch zu Hicks: „Heute sind die Prüfungen, bin gespannt, ob zu kommst. Dann kannst du Rotzbacke erleben, der ist richtig gut." - „Ja ich komme vielleicht." Der alte Schmied und Ausbilder für angehende Drachentöter schritt wieder aus der Schmiede und machte auf den Weg in die Arena, um alles vor zu bereiten. Es gab noch viel zu tun.
Hicks hingegen blieb in der Schmiede zurück und musste nur über das, was Grobian zu ihm gesagt hatte lächeln. Rotzbacke soll was drauf haben. Ja vielleicht so viel wie Hicks nach einer Woche von Mehltaus Training gelernt hatte. Und schließlich ging er bei dem alten Herrn schon fünf Jahre in die Lehre. Und jetzt war er selbst ein Meister des Drachentötens. Er würde sich eher kaputt lachen, wie Rotzbacke da unten mit den Schwert gegen einen Riesenhaften Albtraum kämpfen würde. Wenn er eine Stunde bräuchte, dann hatte bei Hicks der Drache höchstens nur ein paar Sekunden noch zu leben. Im Gegensatz zu vielen anderen Wikingern tötete Hicks präzise und mit hoher Geschwindigkeit. Kein anderer konnte dabei ihm das Wasser reichen.
Die Zeit verstrich und so langsam neigte sich sein Projekt dem Ende zu. Hicks hatte alles geschafft, was er vor gehabt hatte und war sogar eher fertig, als er dachte. Er stellte die Kanone wieder in eine Ecke und wollte gerade gehen, als Astrid plötzlich in der Tür stand.
„Na Hicks. Kommst du nun. In einer Stunde beginnt es." - „Hallo Astrid." Hicks wandte sich von seiner Kanone ab und schaute auf eine Astrid, die in voller Montur dort stand. Immer im Gepäck ihre Lieblingsaxt. „Na wenn sich da die Drachen mal nicht in acht nehmen müssen." sprach er heraus, als gleichzeitig ein leichtes Schmunzeln über seine Lippen kam. „Hoffe es mal. Habe auch lange und hart dafür trainiert. Für diesen einen großen Tag. Aber warum ich eigentlich gekommen bin, ist etwas anderes. Als ich dich gestern so gesehen habe...Was ist das für ein Mal auf deiner Brust?" Sofort musste sich Hicks eine Ausrede einfallen lassen. Noch sollte keiner wissen, dass er ein Drachentötermeister war. „Ähm ein altes Muttermal. Ist zwar ein bisschen dunkel, ist aber so." - „Ach so. Na dann habe ich keine Fragen mehr. Hoffe du kommst in einer Stunde." - „Mache ich."
Sie wandte sich wieder von ihm ab und ging ihres Weges, als wieder Grobian herein spazierte. „Tach Hicks. Schon fertig?" - „Ähm ja. Bin sogar etwas über dem Zeitplan gewesen."
Hicks wollte sich gerade von ihm verabschieden, als er noch entgegnete: „Du. Was meintest du vorhin mit Astrid, dass du ein Mal auf der Brust hättest? Du weist, dass ich dich gepflegt habe als Baby und ich konnte mich an so etwas nicht erinnern." Jetzt saß Hicks in der Patsche. Warum musste ausgerechnet Grobian Verdacht schöpfen? Doch Hicks blieb nicht weiter Zeit darüber nach zu denken, denn Grobian setzte schon zur nächsten Frage an: „Kann ich es mal sehen?" Na super, was sollte Hicks jetzt machen? Er schien zwei Möglichkeiten zu haben.
Erstens weg laufen und Grobian würde es Vater erzählen und der würde sicher sehr ungehalten darauf reagieren, dass sein Sohn heimlich eine Profilehre als Drachentöter bei Mehltau gemacht hatte.
Oder zweitens. Er würde es Grobian erzählen, der würde zwar für den ersten Moment gekränkt sein, doch würde er sich damit schon abfinden. Und irgendwie wollte er immer ja, dass Hicks auch mal ein richtiger Wikinger werden würde und dazu gehörte nun auch mal das Drachentöten.
Also stand für den Jungen Meister der Entschluss fest. Er würde es Grobian sagen, in der Hoffnung, dass er sein Geheimnis nicht weiter aus plaudern würde. Er zog sein Oberteil aus und drehte sich zu ihm um. Als er das Tattoo auf der linken Brustseite sah, erschrak er: „Da..Das ist die Tätowierung der Meister. Nur die besten unter den Drachentötern bekommen es. Aber Hicks wie...?" - „Ich war bei Mehltau in der Lehre. Er brachte mir alles bei und bin über ihn hinaus gewachsen. Erst gestern hatte er mich zum Meister ernannt." Grobian musste erst einmal nach Luft schnappen. Was hatte Hicks ihm da gerade erzählt? Er war ein Meister des Drachentötens? „H..Hicks, aber wie?" Der Junge Mann atmete tief ein und begann es ihm zu erklären: „Niemand wollte mich zum Training lassen. Also hat mir Mehltau das Angebot gemacht, mich zu trainieren. Fünf Jahre hat es gedauert, bis ich zum Meister wurde. Und nun kann ich einen Drachen innerhalb von Sekunden erlegen." - „Aber Hicks, wieso hast du denn nicht bei mir heimlich trainiert. Ich hätte dir doch auch Stunden gegeben. Ich ich..." Na klasse. Grobian war am Boden zerstört. Er dachte immer, dass er der sein würde, der doch Hicks mal etwas über die Drachen bei bringen würde, doch nun schien dieses Wunschdenken zerplatzt zu sein, wie eine Seifenblase im Wind. Jetzt kämpfte der sonst so harte Schmied mit den Tränen und war sicherlich traurig, dass Hicks nicht bei ihm die Lehre gemacht hatte. Der hatte geahnt, dass es vielleicht kommen würde, schritt ein wenig auf den Mann mit blonden Schnauzbart zu und klopfte ihm auf die Schulter. „Grobian. Es ist nun mal wie es ist. Und bitte sei mir nicht böse, aber die Dinge kann man nicht mehr ändern. Ich respektiere dich als Schmied, Drachentöter und als guten Freund. Und deswegen, hoffe ich, dass du mir verzeihen kannst."
Ein wenig schluchzte Grobian noch, doch er fing sich ein wenig, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schaute zu Hicks auf, der immer noch seine Hand auf der Schulter hatte. „Es ist schon gut Hicks. Ich verzeihe dir...aber....aber zu musst es irgendwann dem Dorf beichten, sonst plaudere ich es aus. Verstanden?" Hicks ließ sich kurz die Worte durch den Kopf gehen, nickte aber schon nach wenigen Sekunden sicher, als Grobian diese Worte von seinen Lippen ließ. „Das werde ich. Schon bald werden sie sehen, dass ich nicht der Schwächling bin, für den mich alle halten. Aber so lange musst du bitte still Schweigen über dieses Thema bewahren. Nicht einmal mein Vater weiß davon, also bitte ich dich." Grobian sah in die Augen des Jungen. Sein Blick flehte darum, es niemanden zu sagen. Kurz fasste er sich, wischte sich die letzten Tränen aus seinem Gesicht und sprach wieder zu ihm: „Ich verspreche es, nichts zu sagen, so lange du nicht binnen eines Monats dich selbst zu erkennen gibst. Abgemacht?" - „Abgemacht." Hicks nahm wieder die Hand von Grobians Schulter, zog sein Oberteil über und wollte gerade gehen, um Mehltau noch einen Besuch ab zu statten, als Grobian ihn noch einmal zurück rief: „Hicks ,ich vertraue auf dein Wort!" - „Und ich auf deines. Wir sehen uns heute bei der Prüfung."
Nachdem Hicks dies noch sagte, wandte er sich endgültig von der Schmiede ab und ging den kleinen schmalen Weg hoch zu Mehltaus Haus. Doch bevor er überhaupt das Dorf richtig verlassen konnte, wurde er von den Zwillingen überfallen. Raffnuss und Taffnuss hatten sich wieder einmal eine Drachenskulptur gebaut, um Leute zu erschrecken. Doch wussten sie nichts um Hicks Eigenschaften und so dachte der, dass wirklich ein Drache ihn angreifen wollte. Blitzschnell zuckte er zur Seite, sprang ab und stürzte sich auf den gefälschten Drachen. Den Dolch gezogen, malträtierte die Figur so lange, bis auf einmal Schreie aus dem Inneren dieser zu vernehmen waren. „Aua, du hast mich in die Hand geschnitten." Jetzt war Hicks klar, dass es sich nicht um einen richtigen Drachen handeln konnte, obwohl das ,um zu zu geben, die bisher beste Figur war, die die beiden Chaoten her gestellt hatte. Wirklich authentisch. Hicks ließ davon ab und stellte sich neben diese, wo all mälig die Zwillinge erschienen. Taffnus kam zu erst heraus, gefolgt von ihrer Schwester, deren Hand jedoch mit Blut überzogen war. Sofort starrte sie Hicks wütend an. „Verdammt nochmal Hicks. Das tut weh. Du hast mit einfach so in die Hand mit deinem Dolch geschnitten. Und zu allem Überfluss hast du zwei Monate Arbeit zu nichte gemacht!", voller Zorn fauchte sie den Jungen Mann an, der nur lächelnd da stand und sich, ohne weiter zu zu hören, es über sich ergehen ließ. Doch noch hatte er ein Ass im Ärmel, denn durch das ewige Gerede seines Vaters, wusste Hicks genau, dass die beiden blonden vor ihm eigentlich nicht mehr solche Figuren bauen durften, da sie immer echter aus sahen und schon mal mit einem richtigen Drachen verwechselt wurden. „Ich weiß, doch, dass ihr eigentlich das nicht dürft. Solche Figuren und Kostüme sind für euch verboten. Sie es als Lehre an Raffnuss. Und ach ja. Viel Glück bei der Prüfung heute. Du wirst es brauchen mit deiner Hand." Mit einem überlegen Lächeln ging Hicks wieder seines Weges und ließ zwei perplex drein starrende Zwillinge zurück. So selbstsicher, ja schon fast arrogant hatten sie Hicks noch nie erlebt. Und dann noch sein Kampfeinsatz gerade eben. Binnen von Sekunden lagen sie am Boden und Raffnus hatte eine auf geschlitzte Hand. Irgendwie passte das überhaupt nicht in das Bild, was sie eigentlich vom Sohn des Häuptlings hatten.
Hicks schritt in der Zeit weiter den Berg hinauf. Er hatte schon einen Großteil der Strecke zurück gelegt und konnte schon das Haus sehen, in dem der alte Mann lebte. Als er schließlich an die Tür klopfte, wurde er gleich warmen Herzens empfangen. „Ah Hicks, komm doch rein. Soll ich dir etwas anbieten?" - „Nein Danke Mehltau. Mir liegt noch das Frühstück im Magen." - „Trotzdem komm rein!" Hicks freute es immer wieder, wenn sie gemeinsam etwas unternahmen, trainierten oder einfach über Dinge plauderten. Dann war Mehltau der alten Mann, denn sonst keiner im Dorf kannte. Freundlich, höflich und sehr aufgeschlossen. Doch wenn er immer unten war, setzte er diese griesgrämige Maske auf sein Gesicht auf und wirkte eher wie ein alter Stinkstiefel.
Doch Hicks wusste nur zu gut, warum er es tat. Die Einwohner Berks mochten ihn nicht so. Dabei war es er gewesen, der fast alle Wikinger, die jetzt so in Haudraufs Alter waren, im Drachentraining unterwiesen hatte. Und als schließlich Grobian zum neuen Lehrer wurde, wobei Mehltau noch eigentlich top in Form war, wurde er wie altes Eisen behandelt. Nur aus diesem Grund mied er zum größten teil das Dorf und seine Einwohner. Aber heute würde er zu den Prüfungen kommen und mit Hicks über die anderen Jugendlichen sich schlapp lachen.
„Hicks, ich habe noch etwas für dich. Komm ich zeige dir etwas." Sofort war der junge Meister ganz Ohr gewesen und folgte dem alten Mann in eine andere ecke des Hauses. Dort kramte er eine Kiste heraus, öffnete sie und präsentierte Hicks einen schwarzen Umhang, der ganz aus Seide gewebt zu sein schien. Er war mit einer Kapuze aus gestattet und dazu befand sich auf dem Rücken, mit rotem Garn drauf gestickt, das Symbol der Meister. Hicks war überwältigt. Sollte das jetzt ihm gehören? „Hicks lege ihn gleich mal an." Sofort nahm er das edle, doch robuste Stück Stoff und machte es sich um. Er war wirklich angenehm zu tragen. Nicht so schwer, wie die aus Pelzen oder den schweren Stoffen. Wirklich elegant und trotzdem anmutig. „Er hatte mir immer Glück gebracht. Nun soll er dem nächsten Meister auch Glück bringen. Und weist du wie sie mich früher deswegen genannt haben? Den schwarzen Tod. Nur der beste Drachentöter darf sich so nennen. Er gehört nun dir, der Umhang und der Titel." Hicks wusste nicht, was er sagen sollte. Mehltau hatte ihm gerade seinen Umhang geschenkt und er passte wie angegossen. Noch dazu den Titel Schwarzer Tod tragen zu dürfen. Als bester Drachentöter unter allen. „D..danke Mehltau. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ich..." - „Ist schon gut. Zu sehen, dass es dich freut, ist mir Dank genug. Aber nun ab zu den Prüfungen. Wir wollen uns dieses spaßige Vergnügen nicht entgehen lassen. Oder besser. Mich würde es unheimlich interessieren, wenn du dich gerade dort als Drachentöter vorstellen würdest. Renne schnell zu deinem Haus, lege deine Lederrüstung an. Nimm den Umhang mit und lege ihn ebenfalls an. Ich will zu gerne die langen Gesichter von den anderen sehen, wenn sie erblicken, wer unter dem Helm und der Kapuze ist." Darauf fingen beide an zu lächeln und Hicks schien der Plan richtig zu gefallen. Die fette Show abziehen und sich als Drachentöter erkenne zu geben. Nein noch besser. Er durfte sich jetzt Schwarzer Tod nennen, was den OHO-Faktor noch steigern würde.
„Also gut wir sehen uns." Hicks rannte mit dem Umhang im Gepäck zu seinem Haus und wollte noch die Rüstung anlegen. Mehltau ging inzwischen schon langsam zum Dorf und freute sich schon auf Hicks großen Auftritt. Das würde ein Spektakel werden.
Unten in der Arena hatten sich alle fünf Kandidaten zur Prüfung fertig gemacht. Astrid war die erste gewesen, die sich in Schale geworfen hatte. Fischbein war der zweite gewesen und hatte sich nur mit einem kurzen Schwert bewaffnet. Rotzbacke hingegen wollte mit voller und schwerer Montur ins Feld ziehen. Er wollte zeigen, dass er es eigentlich sein würde, der das Dorf hätte anführen sollen. Sein Vater Kotzbacke hatte Haudrauf schon einige Angebote unterbreitet, dass doch lieber sein Sohn, anstatt Hicks das Dorf für die kommende Generation anführen sollte. Und um ehrlich zu sein spielte der Häuptling wirklich mit dem Gedanken Hicks zu enterben. Denn was hatte er denn vollbracht: NICHTS in seinen Augen.
Zum Schluss waren da auch noch die Zwillinge. Raffnuss und Taffnuss hatten sich ebenfalls bewaffnet. Doch die Schwester musste ein wenig einstecken. Noch immer schmerzte die Hand sehr, die Hicks mit seinem Dolch verletzt hatte. „Taffnuss, was ist denn mit deiner Hand los? Gehen dein Bruder du euch schon mit Schwertern duellieren?" Doch sie antwortete nur, als sich alle um sie versammelt hatten: „Nein, das war Hicks. Wir hatten uns mal wieder als Drache verkleidet und wollten ihn erschrecken. In Erwartung, dass er vor Angst weg laufen würde, griff er uns jedoch an. Malträtierte unser Kostüm bis in die Unkenntlichkeit und schnitt mit nebenbei noch in die Hand." Alle sahen Raffnus ungläubig an. Das war nie und nimmer Hicks. Der Schwächling, sollte nicht vor einem Drachenkostüm weg gerannt sein sondern ihn frontal angegriffen haben? Das klang so gar nicht nach Hicks und da mischte sich schon Rotzbacke ein: „Ach kommt schon Leute. Du tischst uns doch bloß wieder irgend welche Lügen auf. Halt die Klappe und konzentriere dich wieder auf den bevorstehenden Kampf."
Damit beendeten sie das Gespräch miteinander und warteten gespannt, bis sie auf gerufen werden würden, ihre Drachen zu erlegen.
Und dann ging es auch schon los. Zuerst war Astrid rann gewesen. Sie wurde von Grobian in die Arena geführt und das Tor hinter ihr verschlossen. Eisern fixiert starrte sie auf einem Käfig. Und sie da, er öffnete sich und ein Tödlicher Nadder stürmte wutentbrannt heraus. Sofort nutze Astrid das, was sie bei Grobian gelernt hatte. Schnell huschte sie unter den toten Winkel des Drachen, was jedoch unter Beschuss gar nicht so leicht fiel, setzte mit ihrer Axt an und schon nach zehn Minuten war der Kampf beendet gewesen. Tot kippte der Nadder zur Seite und blieb reglos liegen. Alle jubelten nur einer nicht. Hicks war nicht unter den vielen Zuschauern, obwohl er es doch ir versprochen hatte
Mehltau stand am Rande des Geschehens und sagte zu sich selbst leise: „Meine Güte. Der alte tote Winkel. So was von ineffektiv. Sie hätte doch einfach die Axt dem Drachen an die dritte Schuppe rechts neben dem linken Auge Schleudern sollen. Das hätte ihm den Schädel gebrochen. Der Kampf hätte nur Sekunden gedauert."
Doch weiter redete er nicht. Er wartete gespannt, was die nächsten bieten würden. Und es war eine Blamage. Die Zwillinge schafften es nur mit aller Mühe, den Zipper kalt zu machen und Fleischklops wurde von dem Gronckel fast tot gefurzt. Doch schaffte er es mit ach und Krach nach einer Stunde auch. Doch nun war Rotzbacke dran gewesen. Ganz nach seiner Methode, dass das beste zum Schluss kommen würde. Stellte er sich feierlich in die Mitte der Arena und präsentierte sich wie ein König.
Doch da wurden schon die Tore hoch gelassen und der gefährlichste Drache, den die Arena zu bieten hatte, trat ins Freie: Ein Riesenhafter Albtraum. Selbstbewusst stellte er sich frontal zum Kampf. Was jedoch ein großer Fehler war, denn so erwischte in und sein Schwert, die volle Wucht des Feuers, was der Drache in seine Richtung spie. Das Schwert wurde so heiß, dass er es nicht mehr in der Hand halten konnte. Das und der Rest der Waffen, welche an einfach Stoffbändern fest geschürt waren, welche durch brannten, fielen zu Boden. Jetzt stand der doch so stolze und angeblich beste Drachentöter von Berk ganz ohne Waffen da. Mit einem wütenden Drachen in einer Arena. Haudrauf wollte den Kampf abbrechen, da es keine Chance mehr gab, einen Sieg davon zu tragen, doch brauchte er dazu die Einwilligung des Vaters, der die nicht gab. Rotzbacke musste gewinnen, doch der selbst schien jetzt von der Angst gepackt zu sein und rannte davon. Mit schrecken mussten die Wikinger zu sehen, wie ihr Held feige vor dem Drachen weg lief, der ihn mit großer Sicherheit töten wollte. Haudrauf wollte abbrechen, doch Kotzbacke stachelte seinen Sohn immer weiter an: „Los kämpfe mein Sohn. Du Niete nun mach schon!!!" Doch der dachte nicht daran zu fliehen: Rotzbackes leben stand gerade auf dem Spiel und sein Vater war so ignorant, das nicht zu erkennen.
Aber auf einmal passierte etwas ungewöhnliches. Eine schlanke, dennoch gut gebaute Person in einem Schwarzen Umhang sprang in die Arena. Sofort waren alle hell wach und schauten, was da los war. Mehltau saß nur in einer Ecke, lächelte und schaute zu, was nun passieren würde. Der Mann in dem schwarzen Umhang und einer schwarzen Lederrüstung machte wieder einen großen Satz, zückte sein Schwert, ließ die Klinge aus dem Griff schießen und schlug mit einer Bewegung aus dem Handgelenk dem Albtraum den Kopf ab. Allen bleib der Mund offen stehen, als sie das sahen. Rotzbacke, kam kein Wort mehr heraus. Er hörte nur, wie es unter dem Helm vorkam, der noch zusätzlich von einer Kapuze überdeckt wurde: „Lass das lieber einen Profi machen, törichter Anfänger."
Jetzt ergriff Mehltau die Initiative. Ging ganz nah an die Kampffläche heran und versuchte überrascht und schauspielernd die Frage der Menge zu beantworten, wer diese Person sei. „Bei Thor, das ist ein schwarzer Tod. Der beste unter den Drachentötern!!!", schrie er raus.
Alle hielten den Atem an und starrten zu dem jungen Mann. Kotzbacke jedoch war zornig. Jemand anderes war besser als sein Sohn und das um Welten. Beunruhigt darüber ließ er seine Fäuste Knacken
Haudrauf hingegen hatte gerade ganz andere Pläne. Er stand von seinem Sitz auf und ging nahe an die Kampffläche heran. Laut, sodass es alle hören konnten, sagte er schließlich: „Schwarzer Tod. Gebt euch zu erkennen. Wir danken dir, dass du Rotzbacke hier vor dem Tod bewahrt hast."
Als Haudrauf das sagte, schien für Hicks der große Moment gekommen zu sein. Jetzt würde er sich zu erkennen geben. Als zog er langsam die Kapuze zurück und steckte erst einmal wieder sein Schwert weg. Aber als er das getan hatte, nahm er, im Gegensatz zur Kapuze den Helm ganz schnell vom Kopf.
Auf einmal war es ruhig in der Arena. Jeder schwieg. Wirklich jeder. Niemand traute sich auch nur ein Wort zu sagen, denn sie mussten gerade mit sich selbst zu tun haben, ihr ganzes Bild, was sie von Hicks dem Häuptlingssohn hatten, neu ordnen. Niemals hätten sie das von ihm erwartet. Niemals und schon gar nicht Rotzbacke, als er erkannte, wen er da vor sich hatte. Immer hatte er ihn aus gelacht, dass er niemals zu etwas bringen würde, doch hatte er ihm gerade hier und jetzt im Kampf das Leben gerettet. Und er war viel besser als er. Um Welten besser. Sie Technik, sein Bewegungsablauf schien so geschmeidig, aber dennoch kraftvoll und tödlich zu sein.
Auch Astrid stand wie angewurzelt da. Sie könnte es nicht begreifen, wer da Stand. Er als Schwarzer Tod? Er ein Drachentöter, der alle anderen in den Schatten stellte? Aber irgendwie gefiel ihr der Gedanke.
Haudrauf konnte es nicht glauben. Vor ihm stand eine Person, von der er nie erwartet hätte, dass er ein Drachentöter werden würde. Und schon gar nicht ein sagenumwobener Schwarzer Tod. Hicks...
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Der Fluch des Nachtschattens
FanficHicks verfolgt nur ein Ziel: Der beste Drachentöter zu werden, den die Welt je gesehen hat. Als er jedoch bei Grobians Drachenunterricht nicht zugelassen wird und niemand sich für die Interessen des Häuptlingssohns einsezt, bekommt er eine Chance, e...