31. Kapitel

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Kendra und das andere Mädchen entfernten sich ohne Ryan weiter zu beachten, aber das konnte ihm recht sein. Er musste jetzt Suárez finden und endlich dieses Gespräch hinter sich bringen.

Ryan musste nicht lange suchen, bis er an einem Tisch drei Männer fand, die eindeutig nicht hierher gehörten. Zwei von ihnen trugen Anzüge und derjenige, der zwischen ihnen saß, war Suárez Junior.

Es war vier Jahre her, dass Ryan ihn zuletzt gesehen hatte. Damals war er mit Lary und Ash bei einem Treffen mit ihm und seinem Vater gewesen, aber da er hauptsächlich zugesehen hatte, war er sich nicht sicher, ob Suárez sich an ihn erinnern würde.

Ryan bahnte sich einen Weg zu dem Tisch, an dem die drei Männer saßen. „Darf ich mich setzen?"

„Wenn du deine Aufgabe erfüllt hast", erwiderte einer der beiden Männer, der Suárez wohl bewachen sollte, wie seine Körperstatur und sein Verhalten verrieten.

„Der Kater ist gefüttert." Es war ein wenig kindisch, eine Parole zu verlangen, aber er verstand Suárez' Vorsicht.

Suárez selbst beugte sich vor, die Hände auf den Tisch gelegt. „Ryan Tucker. Wir sind wohl beide älter geworden und haben mehr Verantwortung übernommen, was?"

Ryan zuckte die Schultern. „Sieht so aus."

„Gut." Suárez stand auf und die beiden Männer zu seinen Seiten folgten seinem Vorbild. „Wir gehen nach oben, da sind wir ungestört."

Ryan nickte zustimmend. Auf dem Weg zur Treppe gesellte sich noch ein vierter Mann zu ihnen. Ryan vermutete, dass Suárez mit zwei Bodyguards und einem Berater seines Vaters hier war.

„Wie geht es Sam und Lary?", verfiel Suárez in einen Plauderton, während sie die Treppe hinauf in den ersten Stock stiegen.

Ryan zögerte. Wusste er noch nichts von der Verhaftung der Hoovers? Würde es ihm schaden, davon zu erzählen? Eigentlich nicht. „Es gibt Komplikationen."

„Inwiefern?"

Sie kamen im ersten Stock an und gingen an den geschlossenen Türen vorbei, wie Ryan es noch vor wenigen Minuten auf der Suche nach Kendra getan hatte. „Sie sind seit zwei Jahren im Gefängnis."

Suárez stieß einen Pfiff aus. „Deswegen haben wir solange nichts mehr von ihnen gehört. Das erklärt natürlich einiges."

Ryan antwortete nichts mehr, da sie in diesem Moment vor einer offenen Tür stehen blieben. Einer der Bodyguards ging rein und scheuchte das Mädchen aus dem Zimmer, das ihnen verstörte Blicke zuwarf und dann in Unterwäsche den Gang hinunter floh.

„Eigentlich hätte sie bleiben können", sinnierte Suárez und lachte rau, als sie den Raum betraten.

Ryan merkte, wie der Mann, dessen Vater er früher bewundert hatte, ihn immer mehr abzustoßen begann. Die nächsten zwei oder drei Stunden durfte er sich das allerdings nicht anmerken lassen, sonst könnte er gleich zurück nach Whitingham reisen.

Das Zimmer bestand im Wesentlichen aus einem großen Bett und zwei Stühlen, die alibimäßig am Rand standen.

„Thilo, geh in den anderen Räumen nach zwei weiteren Stühlen suchen", befahl Suárez, setzte sich und bedeutete auch Ryan, sich zu setzen.

Der zweite Bodyguard verließ das Zimmer und stellte sich vor die Tür, während Suárez' Berater neben ihnen stehen blieb.

„Wir wurden sie geschnappt? Lary und Sam?"

Das war dünnes Eis. Jetzt durfte er nichts Falsches sagen, vor allem gesetzt den Fall, dass Suárez längst von der Inhaftierung der Hoovers wusste und nur so tat, als hätte er das nicht mitbekommen.

Never Too FarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt