92. Kapitel

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Kendras Lippen kribbelten vor vorfreudiger Aufregung, als sie in dieser Nacht wegen der Kälte draußen in ihrem Zimmer auf Ryans Rückkehr wartete. Sie hatten beschlossen, ihre Beziehung vor Chris und Luke geheim zu halten, um keine unerwarteten Ereignisse heraufzubeschwören. Wer wusste schon, wie die beiden auf diese Nachricht reagieren würden?

Aus diesem Grund war es bei dem einzigen Kuss geblieben. Aber der... Kendra lächelte in sich hinein. Es war unbeschreiblich gewesen. Und wenn sie ehrlich war, konnte sie seit dem an nichts anderes mehr denken, als daran, ihn erneut zu küssen.

Sie legte die Bibel zur Seite, in der sie ein wenig gelesen hatte. Konzentrieren konnte sie sich jetzt aber nicht mehr, wo sie wusste, dass Ryan jeden Moment zurückkehren konnte.

In diesem Moment ging auch schon die Tür auf und Ryan betrat das Zimmer. Kendra hatte geglaubt, sich langsam an den Anblick gewöhnt zu haben, ihn im Anzug zu sehen, aber dass das nicht der Fall war, merkte sie, als ihr Herz bei seinem Anblick zu rasen begann. Auch wenn er sichtlich erschöpft von dem langen Tag war, sah er unglaublich gut aus.

Mit einem erwartungsvollen Lächeln auf den Lippen stand sie aus ihrem Stuhl auf und trat zu ihm. „Willkommen zurück." Sie legte ihre Hände auf seinen Brustkorb und sah zu ihm auf.

Mit seinem Fuß schloss er die Tür hinter sich und legte seine Arme um sie. „Hi." Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und brachte seine Augen zum Leuchten. „Warst du die ganze Zeit wach?"

„Du denkst, ich hätte einschlafen können?"

Er lachte leise. „Ich hab es für dich gehofft."

Die letzten Nächte nur fünf bis sechs Stunden zu schlafen, hatte sie wohl beide mitgenommen. „Ich wollte nur sichergehen, dass ich wach bin, wenn du kommst."

„Das ist unfassbar süß von dir."

„Mhm. Weil ich darauf warte, dass diesmal du anfängst." Herausfordernd sah sie ihn an.

„Womit denn bloß?", tat er, als würde er nicht wissen, was sie meinte.

„Ich sollte dir auf die Sprünge helfen." Sie lehnte ihren Körper gegen sein und hielt mit ihren Lippen kurz vor seinem Mund inne. „Ich warte."

Mit Genugtuung spürte sie, wie ein leichtes Zittern durch seinen Körper ging. „Ist dir in Ansätzen bewusst, was du gerade mit mir machst?", fragte er mit vor Leidenschaft rauer Stimme.

Kendra bekam eine Gänsehaut. „Ich schätze, mir geht es bei dir ähnlich, also ja, antwortete sie leise.

Ryan antwortete nicht mehr, sondern überbrückte den letzten Abstand küsste sie. Seine Arme zogen sie fest an sich, während ihre Hände durch seine Haare fuhren. Seine Lippen sandten Stromstöße durch ihren ganzen Körper, waren wie ein Magnet, von dem sie sich weder trennen konnte noch wollte. Ihr Herz raste und ihr Atem ging schnell, als Ryan sie ein Stück rückwärts gegen die Wand drängte und den Kuss weiter intensivierte.

Sie wollte ihn noch näher spüren, auch wenn ihr bewusst war, dass das kaum gehen würde. Es sei denn... Sie löste eine Hand aus seinem Haar und begann stattdessen, an seinem T-Shirt zu zupfen, in der Hoffnung, er würde den Hinweis verstehen. Das tat er, doch er reagierte nicht so, wie sie es erhofft hatte, sondern legte eine Hand auf ihre und löste seine Lippen von ihren.

„Kendra", keuchte er, ebenso außer Atem wie sie. „Das geht nicht."

Sie fuhr mit ihren Händen unter sein T-Shirt und seinen Rücken hinauf. „Wieso nicht?"

Ryan stöhnte auf. „Wenn du das machst, kann ich für nichts garantieren."

„Vielleicht will ich keine Garantie." Ihr Blick suchte seinen.

Never Too FarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt