„Harry, Harry wir müssen aufstehen", flüsterte Ginny neben mir. Ich drehte mich auf die andere Seite und stöhnte.
„HARRY POTTER!", sagte sie lauter und jetzt war ich wirklich wach. Ich rieb mir die Augen, griff blind nach meiner Brille und sah auf die Uhr. Es war schon Viertel nach neun. Dann sah ich zu Ginny, die im Gegensatz zu mir hellwach auf ihrem Bett saß.
„Wann kommen die Kinder?"
„Erst heute Abend"
„Okay, ich mach Frühstück", sagte ich schnell und gab meiner Frau einen Kuss auf die Stirn.
Ich ging runter in die Küche und machte uns Frühstück. Wir waren etwas im Stress, denn heute Abend würden wir zum Bahnhof fahren und James, Albus und Lily abholen, denn jetzt hatten sie zwei Wochen Weihnachtsferien, heißt, dass das Haus Potter mal wieder so richtig ins Leben kommen würde, denn mit drei Kindern wird es ja schließlich nie langweilig, dazu sind alle noch im Teenager Alter und es ist jetzt sowieso nicht alles so einfach, gerade mit Albus. Unsere Beziehung zueinander wird mit der Zeit besser, aber ich glaube, dass er mich immer noch nicht so richtig mag, wie vorher.
Deshalb war ich umso glücklicher darüber, als er uns schrieb, dass er die Weihnachtsferien bei uns Zuhause verbringen wollte.„Iss doch was", bat Ginny und riss mich sofort aus meinen Gedanken.
„Ich habe aber keinen Hunger", sagte ich missmutig und schob den Teller weg.
„Und warum willst du nichts essen? Freust du dich nicht auf deine Kinder?"
„Doch natürlich!", sagte ich und sah zu ihr auf. „Aber Al wird sich nicht auf mich freuen"
„Er hat mir erst letzte Woche geschrieben und darin stand, dass er sich freut, dich wieder zu sehen", versuchte sie mich aufzumuntern.
„Ach tatsächlich? Und warum schreibt er mir nicht einfach-"
Ehe ich meinen Satz beenden konnte, flog eine Eule durch das Fenster. Sie hielt einen Brief im Schnabel und warf ihn ab. Ginny fing ihn auf und die Eule verschwand wieder. Ich beobachtete, wie sie sich den Brief geschockt durchlas.
„Was ist?"
„McGonagall schreibt. Sie kommen früher, schon nach dem Mittagessen!", sagte sie und sprang auf.
„Hey, bleib ganz ruhig", sagte ich zu ihr und packte sie am Arm. Zum Glück setzte sie sich wieder und wir konnten noch in Ruhe zu Ende frühstücken und sie konnte mich doch noch überzeugen was zu essen.
Nachdem wir noch ein paar Sachen erledigt hatten, war es schon soweit und in wenigen Minuten würde der Hogwarts Express in London einfahren. Wir setzten uns ins Auto und fuhren zum Bahnhof Kings Cross. Wir waren etwas spät dran, weshalb ich umso schneller fuhr. Dazu war ich noch sehr aufregt, ich freute mich riesig darüber meine Kinder endlich wieder zu sehen. Seit dem letzten Sommer hab ich James und Lily nicht mehr gesehen, Al ab und zu wegen dieser ganzen Geschichte mit dem Zeitumkehrer, was jetzt aber schon über zwei Monate her war.
Als wir angekommen waren, liefen wir auf die Absperrung zwischen dem Gleis neun und zehn zu und rannten durch. Wir kamen auf dem Gleis neundreiviertel wieder raus. Im nächsten Moment konnte man schon ein Zischen hören und wir sahen den Hogwarts Express.
„Sie kommen!", sagte Ginny aufregt und sah mich an. Sie zupfte sich an ihren Haaren und ihr Gesicht glühte mal wieder und ich lächelte nur zurück, jedoch war ich immer noch sehr verunsichert wegen Albus. Sie merkte, dass ich sehr nervös war.
„Bleib einfach locker", flüsterte sie mir zu und nahm meine Hand.
Als der Zug hielt, strömten sofort alle Kinder heraus, um ihre Eltern zu suchen und Ginny und ich suchten nach unseren Kindern.
„Da sind James und Lily", sagte Ginny und winkte ihnen zu. Sie bemerkten es sofort und kamen uns entgegen. Ich breitete meine Arme aus und Lily rannte mich fast um. Wir umarmten uns immer so innig.
Mit Lily habe ich die beste Beziehung, was meine Kinder angeht. Wir können immer zusammen über alles reden und sie vertraut mir immer ihre ganzen Sorgen an. Da sie meine jüngste und einzigste Tochter ist, ist sie was ganz besonderes für mich, zumal sie auch Ginny so ähnlich sieht, was mich sehr stolz macht. Ich liebe sie so sehr und würde sie immer beschützen, egal was passiert.
„Ich hab euch so vermisst", sagte sie und schmiegte sich an mich. Ich strich ihr über den Rücken.
„Wir dich auch, Maus", sagte Ginny und umarmte sie nun auch. Dann kam James auf mich zugelaufen und ich war ziemlich überrascht, dass er sich auch von mir umarmen ließ.
„Na Großer", sagte ich und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. „Wie geht es dir?"
„Gut und dir? Du hast Augenringe, sieht ziemlich übel aus. Mal wieder zu viel gearbeitet, oder?", fragte er mich belustigt und ich grinste ihn nur an.
„Oder die Nächte waren einfach zu lang", und James zwinkerte mir zu. Ich wusste genau, was er meinte und schüttelte nur den Kopf.„Weißt du zufällig wo dein Bruder steckt?", fragte ich, um das Thema zu wechseln.
„Nein, ich hab ihn heute nur beim Frühstück gesehen", sagte James und umarmte seine Mutter.
„Er müsste gleich kommen", meinte Lily und suchte den Zug ab. „Ich hab ihn vorhin mit Scorpius gesehen"
Und dann sah ich ihn auch. Er kam auf mich zu, mit einem schwarzen Pullover und seinem Slytherin Schal. Er blieb vor mir stehen, lief rot an und umarmte Ginny.
„Wie geht es dir?", fragte sie und strich ihm durchs Haar. „Du hast deine Jacke nicht an, du wirst noch krank werden", sagte sie zu ihm in einem leicht vorwurfsvollem Ton. Sie musterte ihn von oben bis unten und auch mir fiel es jetzt auf. Er sah sehr abgemagert aus.
„Haben sie euch in Hogwarts nichts zu essen gegeben? Du bist sehr dünn geworden, Schatz"
Sie sah ihn besorgt an und er sagte nichts. James und Lily waren währenddessen kurz weg, um ihre Koffer zu holen und Ginny ging hinterher. Nun stand ich mit ihm allein da und es herrschte eine peinliche Stille zwischen uns. Am liebsten hätte ich ihn auch umarmt, aber das traute ich mich nicht, weil ich wusste, dass er es mir verübeln würde.
„Ich freu mich, dass du da bist", sagte ich schließlich um die Stille zu brechen und zog meine Jacke aus, damit ich sie Albus umlegen konnte.
„Ich freu mich auch, dass ich wieder Zuhause bin", sagte er und erwiderte kurz mein Lächeln. Schnell drehte er sich um und holte sein Gepäck, dann machten wir uns alle auf den Weg zum Auto.
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Being a father
Fanfiction„Ihre Stimme wirkte beruhigend auf mich. Zu wissen, dass sie da war, mich festhielt und nicht loslassen würde, ließ meine Angst verschwinden. Bei ihr fühlte ich mich am Sichersten. Bei meiner Frau, dem Menschen, den ich über alles liebte." „Ich drüc...