Glaubst du an für immer? (Max Verstappen FF)

Prolog

"Das war's mit dem heutigen Spiel live aus der SWISS Arena hier in Kloten. Danke fürs zuhören und bis zum nächsten Heimspiel. Noch eine schöne Nacht", müde zog ich die Kopfhörer aus. Die Lampe war erloschen und ich somit nicht mehr auf Sendung. Mit einem Schluck leerte ich noch mein Glas und packte meine Notizen und Statistiken zusammen. Es war vielleicht nur ein Fanlivestream, doch für mich war es viel mehr. Es war meine Chance Erfahrung zu sammeln.

Seit ich denken konnte, wollte ich schon immer Kommentatorin im Sport werden. Gerade Eishockey hatte es mir angetan, nicht zuletzt, weil mein Onkel einem Eishockey Spieler war und heute als Sportchef in dem Club fungierte. Mein Cousin, sein Sohn, hatte lange auch für diesen Club gespielt, bevor er zum Ligakonkurrenten ZSC Lions gewechselt hatte.

Mit gepackter Tasche wollte ich meine Kommentatorenkabine verlassen und mich auf den Heimweg machen. Nur kam ich nicht so weit, da mein Onkel draussen auf mich wartete.

"Noch ein Getränk auf den Erfolg, schliesslich sind wir kurz vor dem Wiederaufstieg", abwartend sah er mich an. Eigentlich wollte ich nein sagen, doch meinem Lieblingsonkel konnte ich nichts abschlagen. So nickte ich nur und liess von meinem Fahrrad ab, welches ich eigentlich gerade aufschliessen wollte.

So gingen wir wieder ins Innere des Stadions, wo auch noch die Spieler waren und etwas feiern durften, auch wenn es nur mit Cola und Wasser war. Da ich mit und in dem Club aufgewachsen bin, kannte ich auch alle. Nicht zuletzt wegen dem hatte ich überhaupt die Stelle bekommen. Zwar verdiente ich finanziell leider nichts daran, doch ich sah es als Chance für eine Zukunft in dem Bereich. Auch wenn mir immer wieder vor Augen geführt wurde, dass es als Frau noch schwerer war, aber ich liebte diesen Beruf. So verbrachte ich meine Freizeit mit analysieren von Daten und Kadern auswendig lernen.

"Samstagabend und du bist freiwillig noch hier, solltest du dich nicht wie andere in deinem Alter besaufen?", wollte Dominic amüsiert von mir wissen. Er war der Älteste im Team und zog uns Jungen gerne damit auf, natürlich bekam er auch immer einen Konter.

Breit grinsend sah ich zum kanadischen Angriffsspieler: "Und sollten so alte Leute nicht schon im Bett sein?" Lachend nahm er mich einfach in den Arm, was wohl lustig aussah. Dominic war gut doppelt so breit wie ich und einen Kopf grösser, so ging es mir eigentlich mit fast allen. Meine Mama hatte darum auch immer Angst, dass mich die Spieler erdrücken könnten.

Mein Onkel hatte in der zwischen Zeit schon mal ein Bier für sich und mich geholt. Anders als die Spieler durften wir uns auch mal ein Schluck oder gar eine Flasche gönnen. Darauf waren gerade die jungen Spieler immer sehr eifersüchtig, was für mich immer ein gefundenes Fressen war.

Da sich grosse Teil vom Trainerstab zu meinem Onkel gesellte, schlich ich mich zu meinen Freunden: "Dürfen die kleinen Jungs noch nicht trinken." Greg sah mich sauer an, da ich ihm in die Wange gekniffen hatte. Laurent hatte nur lachen können und Gian sah leicht beleidigt zu mir. Wir waren alle gemeinsam in der Schule und hatten uns wegen dem Eishockey immer super verstanden.

"Tja einige haben halt einen richtigen Job, den sie erledigen müssen", mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu Gian. Siegessicher sah er zu mir, während Laurent neben ihm nur noch mehr lachen musste, was auch mich zum Schmunzeln brachte.

Frech sah ich nun zu dem Spieler: "Du nennst hinter einer Scheibe herfahren einen richtigen Job?" Schulterzuckend sah er mich an und nahm ein Schluck von seiner Cola. Damit hatten wir wohl dieses Thema für den heutigen Abend wieder erledigt.

Lachend standen wir vier zusammen und unterhielten uns über das Spiel und alle möglichen Dingen, dabei hatte Greg seinen Arm auf meine Schulter gelegt. Mich störte es kein Stück, ich kuschelte mich eher noch näher an den kleinsten Spieler des Kaders. Bevor jemand nun etwas Falsches dachte, wir kannten uns schon bevor wir gehen konnten, somit war er schon mein Bruder.