Liam P.o.v.
"Können wir nach der Vorlesung reden?" las sich die Nachricht meines besten Freundes Niall. Ich konzentrierte mich gar nicht mehr wirklich auf die Vorlesungen, an denen ich teilnahm, denn in nicht mal einer Woche war das Schuljahr so oder so zu ende und ich war diese Uni endlich los. Nicht falsch verstehn, ich mochte die Uni, aber nach 4 Jahren jeden Tag das selbe wird das langweilig.
"Klar, was ist denn los?" schrieb ich zurück.
"Nach der Vorlesung..." war nur die Antwort von Niall. Ich machte mir um ehrlich zu sein etwas Sorgen um den Kleinen. In letzter Zeit war er immer so ruhig und schien traurig, jedoch blockte er immer ab, wenn ich ihn fragte was los war. Ob er mir heute wohl endlich sagen würde, was ihn so bedrückte? Seufzend steckte ich mein Handy weg und passte die letzten Paar Minuten der Vorlesung doch noch auf. Als diese dann endlich vorbei war, packte ich meine Sachen zusammen und verliess den Hörsaal. Als ich auf mein Handy sah, hatte ich wieder eine Nachricht.
"Wir treffen uns im Zimmer. Bin aber noch schnell duschen, also musst du noch kurz warten." Ich machte mich also auf den Weg in unser gemeinsames Zimmer im Wohnheim. Niall und ich teilten uns das Zimmer schon seit dem ersten Tag an der Uni. Wir beide kannten damals noch niemanden. Er war gerade erst aus Irland her gezogen und ich war auch nicht gerade aus der Nähe. Deshalb waren wir um so glücklicher einander zu haben und freundeten uns auch sehr schnell an. Aus einer Bekanntschaft wurde Freundschaft, aus einer Freundschaft wurden zwei Brüder. Ja, er war für mich wie ein kleiner Bruder, aber nicht nur das. Ich liebte ihn. Und zwar nicht so, wie man seinen Bruder eben liebt, nein. Ich liebte ihn, wie man jemanden eben liebt, mit dem man eine Beziehung führen möchte. Mit dem man sein Leben verbringen will, und nie verlassen will. Natürlich wusste Niall das nicht, ich wollte damit nicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen. Also frass ich die Gefühle in mich hinein, was jedoch oft zur Folge hatte, dass ich mich in den Schlaf weinte oder auch stundenlang unter der Dusche weinte. Ich hatte sogar mal daran gedacht, mit dem Ritzen anzufangen, aber diesen Gedanken habe ich sofort verworfen, weil ich dennoch stark bleiben wollte und mich nicht verletzen wollte. Lieber eine Heulsuse als ein Haufen voll Narben.
Im Zimmer angekommen legte ich meine Tasche neben mein Bett und schmiss mich darauf. Ich konnte aus dem Badezimmer Nialls pfeifen hören und hörte ab und zu wie er den Spiegelschrank öffnete und schloss. Nach etwa fünf Minuten kam er dann schliesslich frisch geduscht aus dem Bad und lächelte mich an als er mich sah.
"Hey Li"
"Hey, also schiess los."
"Du hasts aber eilig."
"Ich mach mir Sorgen Niall, das weisst du" Vielleicht klang meine Tonlage etwas zu vorwurfsvoll, denn ich konnte Niall ansehn, dass er sich schuldig fühlte.
"Du musst dir keine Sorgen machen Li, es ist alles in ordnung..."
"Kommt mir aber nicht so vor. Warum bist du in letzter Zeit bloss immer so ruhig und traurig?" Niall sah auf seine Füsse, schien einen Moment zu überlegen, bevor er sich zu mir auf mein Bett setzte.
"Deshalb wollte ich mit dir reden..." Ich nickte und sah ihn abwartend an.
"Liam... Ich- Ich werde wieder nach Irland gehn" Für einen Moment blieb mein Herz stehn. Er würde gehn. Mich verlassen. Ein ekelhaftes Gefühl machte sich in meinem Körper breit und ich spürte wie die Tränen in meine Augen stiegen.
"Du- du verlässt mich?" meine Stimme war nur noch ein Flüstern, ich brachte keinen Ton mehr heraus.
"Liam, bitte du musst mich verstehn." sagte Niall und legte seine Hand auf mein Knie. "Ich habe ein Jobangebot bekommen. Als Lehrer an einer Musikschule in Irland. Da wollte ich schon immer hin Liam! Das war immer mein Traum, ich kann das Angebot nicht einfach ausschlagen!" Niall sah mich mit seinen wunderschönen blauen Augen an und liess die Tränen nur noch mehr in mir hoch steigen. Mir wurde klar, dass wenn Niall nach Irland ging, ich eben diese blauen Augen nie wieder sehn würde. Und ich hätte nie die Chance, ihm zu sagen wie sehr ich ihn doch liebte.
"Das versteh ich Niall. Ich freu mich für dich ,wirklich" ich versuchte überzeugend rüber zu kommen, aber es tat einfach zu sehr weh. Ich wollte ihn nicht verlieren. Er war die Liebe meines Lebens!
"Danke Liam. Es bedeutet mir wirklich viel, dass du verstehst, wie wichtig das für mich ist." Ich nickte und biss mir auf die Lippen. Die Tränen wollten immer mehr raus, ich konnte sie kaum mehr zurück halten. Ich konnte einfach nicht. Und schon brach ich in Tränen aus und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"Nein Liam, wein nicht bitte!" sagte Niall sofort und nahm mich in den Arm, was aber nicht helfen würde, da ich nur daran dachte, nie wieder einen seiner berühmen 'Horan Hugs' zu kriegen. Nie wieder würde ich seine Wärme spüren und seinen wunderbaren Duft riechen.
"Und wa-wann gehst du?" fragte ich immer noch in seinen Armen liegend.
"Am Samstag.." Sofort schreckte ich aus seinen Armen hoch.
"Am Samstag schon? Niall das ist in drei Tagen!"
"Ich weiss! Liam, es tut mir so leid, ich weiss dass ich dich total im Stich lasse. Aber es geht nicht anders."
-Samstag-
Die letzten drei Tage vergingen viel zu schnell. Niall und ich hatten einige Vorlesungen ausgelassen um möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen. Nachts schlief Niall in meinem Bett und kuschelte sich fest an mich. Wir versuchten so gut es ging, jede freie Minute auszunutzen und zusammen zu verbringen. Aber jetzt war es so weit. Wir beide standen am Flughafen. Sein Gepäck hatte er bereits eingecheckt und wir standen vor seinem Gate. Sein Flug war schon bereit und wir wussten, dass es jetzt 'Abschied nehmen' hiess. Unschlüssig standen wir einander gegenüber und sahen uns mit Tränengefüllten Augen an.
"Flug 205 nach Dublin ready for boarding" kam es bereits zum zweiten Mal aus den Lautsprechern.
"Tja.. Ich schätze ich sollte dann auch mal los..." sagte Niall. Ich nickte und breitete meine Arme aus. Sofort liess Niall sich hinein fallen und umklammerte meinen Oberkörper fest.
"Du wirst mir so sehr fehlen Li" murmelte er in mein Shirt und ich konnte spürten, wie sein Körper bebte. Er weinte.
"Du mir auch Ni" flüsterte ich und vergrub mein Gesicht in seinen Haaren.
"Es tut mir so leid"
"Es muss dich nicht leid tun Niall. Das ist dein Traum, und ich bin Happy wenn du Happy bist." Langsam löste Niall sich von mir und sah zu mir hoch. Er nickte leicht und wischte ein paar Tränen weg, was nicht viel brachte, da sowieso gleich weitere über seine Wangen kullerten.
"Machs gut Li" flüsterte er.
"Bis dann.." sagte ich. Niall schulterte seinen Rucksack und drehte sich um. Er ging zum Gate rüber und wollte sich gerade in die Schlange stellen als ich nochmal "Niall!" rief. Sofort drehte er sich zu mir und sah mich fragend an.
"Ich liebe dich!" rief ich. Einige Leute drehten sich in meine Richtung und sahen mich an, doch ich ignorierte sie. Niall liess seinen Rucksack auf den Boden fallen und rannte auf mich zu. Bei mir angekommen presste er seine Lippen auf meine, gefolgt von einer stürmischen Umarmung.
"Ich liebe dich auch Liam" Wieder weinte er, jedoch lachte er gleichzeitig.
"Ich weiss das ist doof, weil du jetzt nach Irland gehst.. Aber.. Willst du mein Freund sein?" fragte ich.
"JA! Ja natürlich Liam!" sagte Niall und schon lagen seine Lippen wieder auf meinen. Ein Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper und zum ersten Mal seit Wochen war ich wieder richtig glücklich.Ich hörte einige Leute klatschen und musste sofort lächeln. Auch Niall lächelte und wir lösten uns voneinander.
"Ich komme mit nach Irland." entschied ich und Niall sah mich mit grossen Augen an.
"Was?"
"Ich werde mit nach Irland kommen. Noch nicht heute, aber ich komme nach. Und dann können wir endlich zusammen sein." Ohne eine Antwort zu geben schlang Niall seine Arme wieder fest um mich, was mir Antwort genug war.
DU LIEST GERADE
Niam Horayne One Shots
FanfictionHaallo Leute! Ich werde hier One Shots mit Niam Horayne schreiben. Es werden aber nicht nur dirty, sondern auch mal traurig oder romatisch. Wenn ihr möchtet könnt ihr in den Kommis sagen, was ihr im nächsten One Shot möchtet. Auf jedenfall wird das...