Leb wohl (sad)

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Niall P.o.v.

„Niall, ich verspreche dir, ich ruf dich an sobald ich da bin, okay?", sagte Liam und zerquetschte mir dabei fast das Gesicht, da er meine Wangen so sehr zusammendrückte. Er würde für einige Tage zu seiner Familie gehen und mich einfach alleine zu Hause lassen. Ich verstand ja, dass er die Pause auch nutzen wollte um Zeit mit seinen Eltern und seinen Schwestern zu verbringen, aber warum nahm er mich denn nicht mit? Schliesslich war ich sein Freund und seine Eltern hatte ich auch lange nicht mehr gesehn. Und jetzt musste ich es eine ganze Woche ohne meinen geliebten Liam aushalten...

„Sobald du da bist! Du steigst aus dem Flugzeug und noch bevor du dein Gepäck hast rufst du mich an, ist das klar?", Liam lachte und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. „In Ordnung, Schatz. Sobald ich da bin und keine Sekunde später.", versicherte er mir  und nahm sich dann sein Gepäck. Mit einem letzten Kuss auf die Stirn verabschiedete er sich von mir und verliess unsere Wohnung. Nur wenige Sekunden nachdem sich die Tür geschlossen hat ging sie jedoch wieder auf und Liam drückte mich gegen die Wand. Etwas erschrocken starrte ich ihn an. Seine Lippen legten sich auf meine und ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper, als wäre es unser erster Kuss. „Ich liebe dich", hauchte er, bevor ein Hupen ertönte und er wieder aus der Wohnung verschwand. „Ich liebe dich auch.", murmelte ich noch total in Trance von dem Kuss. „Und was mache ich jetzt so lange alleine?" Ich sah mich im Flur um. Vielleicht könnte ich ja mal wieder die Wände neu streichen? Ach was, so ein Quatsch, das ist ja gar nicht nötig. Aber was machen andere Menschen wenn sie alleine sind? Fernsehn vielleicht? Seufzend stiess ich mich von der Wand ab und ging ins Wohnzimmer, wo ich mich faul aufs Sofa fallen liess und den Fernseher anmachte. Nach kurzem merkte ich jedoch bereits, dass nur Mist lief und schaltete ihn wieder aus. Gelangweilt starrte ich durch den Raum, sah immer wieder auf die Uhr, nur um festzustellen, dass nicht mal eine ganze Minute vergangen war, seit ich das letzte Mal drauf gesehn hatte. Ich wusste nicht wie lange ich bloss da sass und nichts tat, aber irgendwann schlief ich ein und wachte erst wieder auf als mich das Klingeln meines Handys aus dem Schlaf riss. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren wo ich war, und was zur Hölle zu laut klingelte, bis ich dann nach meinem Handy griff und den Anruf entgegen nahm. „Hallo?", murmelte ich verschlafen. „Hey Baby, alles klar? Du klingst so komisch.", hörte ich die Stimme meines Freundes und war sofort wieder hellwach. „Liam! Ja, ich hab bloss geschlafen. Wie war dein Flug? Geht's dir gut? Ist alles gut gegangen?" Ich konnte Liam lachen hören, Gott, wie ich dieses Lachen in der nächsten Woche vermissen würde! „Ja, Baby, alles gut. Ich bin jetzt am Gepäckband und da kommt mein Koffer auch schon, ich ruf später nochmal an, ja? Bis dann, Bye!", und damit hatte er auch schon aufgelegt. Seufzend legte ich mein Handy zur Seite und sah zum wiederholten Male auf die Uhr. 17:46. Zeit mal was zu essen. Ich begab mich in die Küche und sah in den Kühlschrank, welcher mir eine Idee zum Kochen liefern sollte, jedoch war der nicht sehr gut gefüllt. Mit Milch, Butter und Eiern konnte ich nicht sehr viel anfangen... Wie lange hatte das Geschäft die Strasse runter nochmal geöffnet? Ich könnte mir natürlich auch einfach eine Pizza bestellen... Mhhh Pizza... Damit ist das wohl entschieden, es gibt Pizza. Schnell griff ich zum Telefon und bestellte mir eine grosse Pizza, welche nur etwa 15 Minuten später bereits bei mir eintraf. Mit meinem Abendessen und einem Glas Wasser setzte ich mich zurück auf die Couch und schaltete den Fernseher wieder an. Ich sah mir irgendeine langweilige Dokumentation an, aber was besseres lief ja eh nicht.

Meine Pizza hatte ich schon längst aufgegessen und die Dokumentation war zum Glück auch zu Ende als ich auf die Uhr sah und merkte, dass es bereits kurz vor Mitternacht war. Wollte Liam nicht nochmal anrufen? Vielleicht hatte er es ja vergessen... Ich griff nach meinem Handy und rief ihn an, doch es ging niemand ran, weshalb ich davon ausging, dass er bereits schlief. Vielleicht sollte ich ja auch ins Bett gehen. Gerade als ich aufstehen wollte um mir die Zähne putzen zu gehen, klingelte mein Handy. Liam rief an. Sofort ging ich ran und begrüsste meinen Freund, doch als Antwort bekam ich bloss ein Schluchzen. „Alles okay?" fragte ich sofort und war ziemlich besorgt. „Niall, hier ist Karen... Liam ist im Krankenhaus, er hatte einen Unfall mit dem Taxi als er vom Flughafen her fahren wollte.." schluchzte sie. Schluckend nahm ich das Handy von meinem Ohr, legte auf und schnappte mir mein Portemonnaie und meine Autoschlüssel. Ich fuhr so schnell ich konnte zum Flughafen und ignorierte, dass mein Handy alle paar Minuten Klingelte. Ich musste jetzt einfach zu Liam. Am Flughafen buchte ich den nächsten Flug nach Wolverhampton und war nur zwei Stunden später beim Krankenhaus angekommen. Ich sah Liams Schwestern im Eingangsbereich stehn und telefonieren, weshalb ich sofort zu ihnen ging. „Nicola, was ist passiert?", fragte ich sofort. „Niall, du bist hier? Wir haben versucht dich zu erreichen, warum bist du nicht ans Telefon gegangen?", sie zog mich in eine feste Umarmung, doch ich schob sie schnell wieder von mir weg. „Ist doch jetzt egal, wo ist Liam?" – „Niall, er ist nicht-„ Ich hob die Hand um sie zu unterbrechen. „Ich will zu Liam!" Nicola senkte den Blick und murmelte die Nummer seines Zimmers. Sofort rannte ich los und stürmte in sein Zimmer. Er lag schlafend in seinem Bett. Seine Eltern ignorierte ich, ich ging direkt auf ihn zu und rüttelte leicht an seiner Schulter. „Liam, wach auf" flüsterte ich. „Niall, Liam liegt im Koma, er schläft nicht.." machte mich Geoff aufmerksam. Geschockt liess ich von ihm ab und ging einige Schritte zurück. „Niall, komm her", Karen streckte ihre Arme nach mir aus. Ich ging langsam zu ihr rüber und liess mich in ihre Arme sinken. „Was ist passiert?", fragte ich kraftlos. „Das Taxi wurde von der Seite gerammt.. Dem Fahrer ist nichts passiert, aber Liam war sofort bewusstlos.", flüsterte Karen. Ich spürte, wie ihre Tränen auf meine Schultern tropften. „Und wie siehts jetzt mit ihm aus?"

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt