"Aww, wie süss die doch sind"

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Niall P.o.v.

Zusammen mit meinem besten Freund Liam stand ich gerade am Flughafen und wartete darauf endlich durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Heute würden wir beide nach Irland fliegen. Nachdem wir unser Medizinstudium abgeschlossen hatten, wurden wir beide am selben Krankenhaus angenommen. Jetzt mussten, oder bessergesagt durften, wir nach Irland ziehen. Ich freute mich darauf, denn seit ich das Studium angefangen hatte, war ich von meiner Familie getrennt, da diese in Irland wohnte, wo ich auch aufgewachsen war. Liam freute sich auch, denn er wollte schon immer nach Irland ziehen und somit, würde das auch perfekt passen.  Liam lief vor mir durch den Sicherheitscheck und wie es bei eben kommen musste piepste das Gerät bei ihm. Ich grinste etwas, denn Liam passierte sowas öfters. Ich legte meinen Rucksack und mein Handy auf das Band und ging ebenfalls durch das Gerät hindurch. Bei mir blieb es Still.

"Äh Niall kommst du mal?" fragte Liam als ich an ihm vorbei laufen wollte.

"Was gibts?"

"Du musst dabei sein, wenn sie mich abtasten, das dürfen sie sonst nicht." sagte Li und ich ging grinsend mit in eine Art Kabine in der Liam wie ein Verbrecher von oben bis unten abgetastet wurde. Ich konnte mir ein Grinsen nicht ersparen, doch Liam schien es nicht sehr witzig zu finden. Es schien ihm eher peinlich zu sein. Als der Sicherheitstyp Liam fertig abgetastet hatte konnten wir raus und unsere Rucksäcke und anderen Gegenstände wieder nehmen und nun zum Gate.

"Musstest du vorhin so grinsen?" fragte Liam mit hochrotem Kopf.

"Sorry aber das sah so niedlich aus wie du da wie ein Schwerverbrechen dagestanden bist und abgetastet wurdest" lachte ich und Liam schlug mir in die Seite.

"Das ist nicht witzig. Soll ich dich mal so abtasten?" fragte Liam und ich grinste ihn an.

"Liebend gern" Ich zwinkerte ihm zu und Liam schüttelte lachend den Kopf. In letzter Zeit machte ich öfters solche Anspielungen. Zwar meinte Liam, dass ich sie bloss als witz meinte, doch eigentlich meinte ich sie ernst. Ich hatte ihm bis jetzt noch nicht gesagt, dass ich schwul war. Ich hatte es auch erst vor ein paar Monaten gemerkt, als ich spürte, wie sehr ich mich eigentlich zu ihm hingezogen fühlte. Ich versuchte lange die Gefühle zu unterdrücken, doch ich schaffte es nicht und schliesslich akzeptierte ich dann auch, dass ich mich tatsächlich in meinen besten Freund verliebt hatte.

"Huhu Niall, bist du noch da?" hörte ich Liams Stimme und er begann vor meinen Augen herum zu fuchteln. Ich schüttelte kurz den Kopf und merkte, dass wir bereits an unserem Gate angekommen waren. Ich setzte mich auf einen der Stühle und Liam nahm neben mir platz. Wir beide zückten unsere Handys. Ich schrieb sofort meiner Familie, dass ich nun am Gate war. Als das erledigt war sah ich von meinem Handy auf und entdeckte gegenüber von mir und Liam zwei Jungs sitzen. Der grössere mit den Locken hatte den Arm um den kleineren gelegt und flüsterte ihm etwas ins Ohr woraufhin der Kleinere begann zu lächeln und sah zum Lockenkopf auf. Kurz sahen sie sich an bevor sie sich sanft küssten und der kleinere dann wieder den Kopf auf die Brust seines Freundes legte. Ich musste lächeln. Sie waren süss zusammen. So eine Beziehung wollte ich auch. Sie schienen sehr glücklich miteinander zu sein.

"Aww, wie süss die doch sind" hörte ich Liam neben mir murmeln und sah ihn an. Er beobachtete ebenfalls gerade das schwule Pärchen gegenüber von uns. Sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Somit machte es es einfacher ihm zu beichten, dass ich schwul war und das nahm ich mir auch schwer vor, sobald wir in unserer neuen Wohnung angekommen waren und alles eingerichtet hatten.

"Na komm Ni" riss mich mal wieder Liams Stimme aus den Gedanken. Ich sah auf und er stand bereits vor mir. Er hielt mir seine Hand entgegen. Erst als ich zur Tafel sah begriff ich, dass wir nun boarden konnten. Ich ergriff Liams Hand und liess mich von ihm mit ziehen. Auch als wir in der Schlange standen liess ich seine Hand nicht los und auch er schien meine nicht loslassen zu wollen. Erst als wir vorne angekommen waren und unsere Boardingpässe zeigen mussten lösten wir unsere Hände. Dann gingen wir nebeneinander ins Flugzeug. Unsere Sitze waren in der hintersten Reihe, wir hatten sie so reserviert. Liam setzte sich an den Platz am Fenster und ich mich neben ihn. Das Flugzeug füllte sich mehr und mehr, doch im hinteren Bereich blieb es so leer. Erst drei Reihen vor uns sassen wieder Leute und auch die Sitzreihe neben uns war leer.

"Da haben wir ja fast einen Privat bereich für uns" grinste Liam als es auch ihm auffiel. Ich nickte und lehte mich gegen seine Schulter. Jetzt sag es ihm! Das ist der perfekte Moment! , sagte mir mein Unterbewusstsein und ich löste mich wieder von Liam. Ich begann nervös auf meinen Händen rum zu kneten und spürte wie Liam mich musterte.

"Alles okay?" fragte er. Seufzend sah ich ihn an und direkt in diese wunderschönen braunen Augen.

"Liam ich muss dir was beichten..." sagte ich leise.

"Okay?" Liam sah mich abwartend an, doch ich brachte kein Wort heraus. Erneut begann ich auf meinen Händen herum zu kneten. "Ni.." sanft legte Liam seine Hand auf meine verknoteten Hände. "Du weisst, dass du mir vertrauen kannst.." flüsterte er. Ich nickte und sah ihn wieder an. Seine Augen strahlten eine solche Vertrautheit aus. Ich wusste, dass ich es ihm sagen konnte. Er würde mich nicht hassen. Es wäre ihm egal ob ich schwul war oder nicht, für ihn war ich immernoch der selbe!

"Ich bin schwul." sagte ich und Liam lächelne. Sein Daumen strich über meine Hände.

"Das ist okay Niall." Sanft zog Liam mich in seine Arme und drückte mich fest gegen sich. "Ich bin auch schwul Niall.." flüsterte er direkt neben meinem Ohr. Mein Herz setzte einen Schlag aus, bevor es doppelt so schnell weiter schlug. Liam war auch schwul, ich hatte eine Chance bei ihm!

"Ja das hast du Niall" grinsend löste Liam sich wieder von mir und ich sah ihn verwirrt an. "Du hast laut gedacht." Ich riss die Augen auf und spürte wie mir das Blut in den Kopf stieg. Peinlicher ging es wohl nicht mehr! Anscheinend doch, denn jetzt begann Liam auch noch zu lachen.

"Du bist so süss wenn du rot wirst Niall" grinste Liam und ehe ich mich versah lagen seine weichen Lippen auf meinen. Total überrascht brauchte ich erst einen Moment bis ich den Kuss erwiederte, doch dann legte ich meine Hände in seinen Nacken und bewegte sanft meine Lippen gegen seine.

"Aww wie süss die doch sind" hörte ich plötzlich eine Stimme und löste mich widerwillig von Liam. Wir beide sahen in die Sitzreihe neben uns und entdeckten den Lockenkopf und seinen Freund dort sitzen und uns anlächeln. Seit wann sassen die denn da?

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt