Betrogen

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Liam P.o.v.

Mit zwei Einkaufstaschen beladen betrat ich die Wohnung von mir und meinem Freund, Zayn. Ich ging in die Küche und verstaute die Einkäufe als ich plötzlich ein Stöhnen hörte. Grinsend dachte ich daran, dass Zayn sich gerade selbst anfasste und spürte wie ich leicht hart wurde. Ich legte noch schnell die Taschen bei seite und ging dann zu unserem Schlafzimmer. Ich hielt mein Ohr an die Tür und lauschte Zayns Stöhnen, doch dann hörte ich plötzlich ein weiteres Stöhnen. Mein Herz rutschte mir in die Hose und auf einmal wurde mir richtig heiss. Hatte ich mir das gerade nur eingebildet oder war da tatsächlich ein anderes Stöhnen zu hören?

"Ohh Zayn! Genau da!" ich spürte wie mein Herz in tausend Stücke zerbrach. Zayn war gerade dabei mich zu betrügen... Auf einmal staute sich eine riesige Wut in mir und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Mit einem Ruck stiess ich die Tür auf und ging schnellen schrittes zum Bett. Ich riss Zayn von dem anderen Typen runter und verpasste ihm einen Tritt in die Eier. Sofort viel Zayn auf die Knie und schrie auf.

"Du verdammtes Arschloch!" schrie ich ihn an. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle weshalb meine Faust direkt in seinem Gesicht landete. Immer wieder schlug ich auf ihn ein, bis ich schliesslich zurückgehalten wurde. Wütend drehte ich mich um, darauf gefasst, dem Typen der gerade mit meinem Freund geschlafen hatte, ins Gesicht zu sehn. Doch dann traf es mich wie der Blitz.

"Harry?!" fragte ich fassungslos. Zayn hatte mich also tatsächlich mit meinem besten Freund betrogen. Auf einmal war die ganze Wut weg und ich war einfach nurnoch kurz davor in Tränen auszubrechen. Doch nicht vor ihnen. Mit einem letzten Blick auf Zayn, welcher am Boden kniete rannte ich aus dem Schlafzimmer. Schnell schnappte ich mir mein Portmonaie, mein Handy und meine Schlüssel bevor ich aus der Wohnung stürmte. Ich setzte mich in mein Auto in dem ich noch vor wenigen Minuten sass und die Einkäufe nach Hause brachte. Ich wusste nicht wo ich hin sollte. Harry war mein einziger Freund gewesen und meine Familie war momentan gerade in den Ferien. Ich entschied mich einfach in mein lieblings Cafe zu gehn und dort etwas zu entspannen. Etwas anderes fiel mir im Moment nicht ein. Also fuhr ich los und kam schon wenige Minuten später vor dem Cafe an. Ich ging rein und setzte mich an einen Tisch in der hintersten Ecke. Das Cafe war zwar leer, doch ich wollte trotzdem nicht mitten drin sitzen. Ich spürte wie mich jemand beobachtete und hob meinen Kopf an. Ein paar Meter von mir weg stand ein blonder Junge mit einer schwarzen Schürze um die Hüfte und einem Besen in der Hand und sah mich bemitleidend an. Vermutlich weil meine Wangen von Tränen überströmt waren. Er lehnte den Besen gegen einen Tisch und kam dann zu mir rüber.

"Hey, ist alles in Ordnung?" fragte er und setzte sich neben mich.

"Alles bestens.."

"Sicher? sieht nicht gerade so aus." Ich seufzte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "Ich seh schon du willst nicht darüber reden.. Aber wir schliessen gleich-"

"Mein Freund hat mich soeben mit meinem besten Freund betrogen.." platzte es schliesslich aus mir raus und der blonde legte den Arm um mich. Ich lehnte mich etwas gegen ihn und begann wieder zu weinen. Er begann mich zu trösten und strich immer wieder über meinen Rücken.

"Niall ka-" hörte ich jemanden reden doch er hörte mitten im Satz auf zu reden weshalb ich hoch sah. Vor uns stand ein Junge, ebenfalls mit einer Schürze um die Hüfte und sah uns verwirrt an.

"Schon okay Lou, kannst du noch eben abschliessen? Dann kannst du nach Hause gehn." sagte der Junge neben mir welcher anscheinend Niall hiess. Der andere nickte und schloss die Tür ab, dann verschwand er in den Hinterräumen und kurz darauf hörte man ihn noch "Schönes Wochenende!" rufen. Niall löste seinen Arm um mich und nahm mein Gesicht in die Hände.

"Hör zu. Ich kenn dich zwar kaum, aber du hast niemanden verdient, der dir nicht treu ist. Du hast jemanden verdient der dich genau so liebt und ehrt wie du ihn. Also trauer diesem Typen nicht hinterher, das hat er nämlich nicht verdient" sagte Niall und sah mir dabei direkt in die Augen. Seine Daumen strichen über meine Wangen um sie etwas zu trocknen und er nahm mich fest in den Arm. Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und drückte ihn fest an mich. Ich wusste nicht warum, aber ich vertraute ihm.

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt