Sklave (Fortsetzung)

6.8K 353 12
                                    

Liam P.o.v.


"Liam?" hörte ich eine leise Stimme flüstern. Brummend kuschelte ich mich weiter ins Kissen und versuchte wieder einzuschlafen, doch die Stimme erklang erneut und nannte wieder meinen Namen, noch dazu stupste mir jemand an die Schulter. Seufzend drehte ich mich um und sah Niall neben meinem Bett stehn.

"Was ist los Niall?" fragte ich müde und fuhr mir übers Gesicht.

"Ich-Ich kann nicht schlafen..." murmelte Niall.

"Warum nicht?"

"Weil ich Angst habe alleine... Und mir ist kalt." Ich seufzte erneut auf und hob dann die Decke an.

"Na gut, komm her" Lächelnd schlüpfte Niall unter meine Decke und kuschelte sich an mich. In den vier Wochen, in denen Niall nun bei mir war hatte ich ihn richtig ins Herz geschlossen. Nein, ich war nicht mehr zu brutal zu ihm. Zwar hatte er mir gestanden, dass ihm der wilde Sex gefiel, doch ich konnte ihm nicht mehr so weh tun. Ich hatte tatsächlich Gefühle für den Kleinen entwickelt.

Ich schlang meine Arme um seine Hüfte und drückte ihn an mich. Sein Körper strahlte eine angenehme Wärme aus und ich konnte nicht verhindern, dass mein Herz begann schneller zu schlagen.

"Darf ich dich mal was fragen?" flüsterte ich nach einigen Minuten. Niall nickte und sah zu mir hoch.

"Was sagen deine Eltern dazu, dass du ein Sklave bist?" die Frage lag mir schon so lange auf der Zunge, ich meine, ich würde meinen 17-Jährigen Sohn doch niemals einen Sklaven sein lassen!

"Die denken ich sei tot.." murmelte Niall. Verwirrt sah ich auf ihn hinab. Er bemerkte meinen Blick und begann es mir zu erklären. "Ich wurde vor einem Jahr empführt als ich von der Schule nach Hause wollte. Von einem von Marcos Männern... Ich wurde bei ihm eingesperrt und zum Sklaven gemacht. Natürlich hatten meine Eltern mich gesucht und auch die Polizei, aber weil ich ja eingesperrt war und noch dazu in einem anderen Land, haben sie mich nicht gefunden und somit als tot erklärt..." Ich spürte wie etwas auf meine Brust tropfte und strich sanft über Nialls Rücken.

"Vermisst du deine Eltern?" Niall nickte leicht und fing stärker an zu weinen. In diesem Moment nahm ich mir vor, Niall und seine Eltern wieder zusammen zu bringen. Auch wenn es mir das Herz brechen würde, Niall gehen zu lassen.. Ich wollte dass er glücklich war. Am nächsten Morgen als Niall noch schlief schlich ich mich aus dem Schlafzimmer und ging zu meinem Laptop. Ich suchte im Internet nach der Vermisstenanzeige von Niall und wurde sehr schnell fündig. Dabei stand die Telefonnummer und Adresse seiner Eltern, welche ich mir gleich herausschrieb und dann sofort ein last-minute Ticket nach Irland buchte. So leise wie möglich ging ich ins Schlafzimmer und packte einen Koffer für Niall. Viele Sachen hatte er noch nicht. Ich hatte ihm Kleider und ein Handy gekauft. Ausserdem ein paar Hygieneartikel. Das nötigste eben. Als ich alles gepackt hatte band ich Niall ein Bandana um die Augen und zog ihn vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, an. Leider brachte das Alles nicht, denn als ich ihn ins Auto setzte wachte er auf und wollte sich die Augenbinde abnehmen.

"Lass sie an" sagte ich und fuhr los.

"Wohin gehn wir?" fragte Niall und sah zu mir rüber, obwohl er eine Augenbinde trug. Lächelnd schüttelte ich den Kopf.

"Würde ich dir die Augen verbinden wenn du wissen solltest wo es hin geht?" fragte ich und Niall begann zu schmollen.

"Lii bitte, ich will wissen wo es hingeht."

"siehst du dann wenn wir dort sind." Niall schnaubte und verschrenkte die Arme vor der Brust. Ich lachte auf und fuhr einfach weiter zum Flughafen. Es gab einige Probleme, weil Niall die Augen verbunden waren und sie ihn erst nicht ins Flugzeug lassen wollten, doch ich hatte ihnen erklärt, dass es eine Überraschung für ihn sei, wo es hin ging und schliesslich liessen sie uns dann doch rein. Nur schon nach einer Stunde waren wir in Dublin und fuhren mit einem Taxi nach Mullingar. Ich hatte dem Fahrer die genaue Adresse aufgeschrieben, damit Niall noch immer nicht wusste wo es hin ging. Die Fahrt dauerte eine gute Stunde und bezahlte den Fahrer als er das Gepäck aus dem Kofferraum holte. Niall stand einfach unbeteiligt daneben. Als das Taxi wieder weg fuhr nahm ich Niall an die Hand und ging mit ihm zur Tür ich klingelte und nahm ihm die Augenbinde ab. Erschrocken sah er sich um, doch gerade als er anfangen wollte zu reden wurde die Tür geöffnet und eine Frau sah Niall ungläubig an.

"Niall?!" schrie sie und ihre Augen wurden Wässrig.

"Mum!" Niall strahlte übers ganze Gesicht und fiel seiner Mutter in die Arme.

"Mein Gott Niall. Bist du es wirklich? Ich dachte du wärst tot?" schluchzte seine Mutter und strich ihm über den Rücken.

"Das sollte ich vielleicht drinnen erklären" Nialls Mum löste sich leicht von ihm und drückte ihm tausend Küsse aufs Gesicht. Lächelnd beobachtete ich die beiden. Es sah so süss aus und ich freute mich echt, dass sie einander wieder hatten, doch trotzdem war ich nicht glücklich, denn von nun an würde Niall wohl wieder bei seinen Eltern sein und ich würde ihn vermutlich nie wieder sehn... Niall löste sich von seiner Mutter und nahm meine Hand.

"Mum, das ist Liam" lächelnd streckte ich ihn meine Hand entgegen, die sie ,ebenfalls lächelnd, schüttelte. Sie bat uns beide ins Haus hinein, wo auch gleich Nialls Dad auf seinen Sohn zu stürmte und ihn fest umarmte. Seine Mutter ging dazu und gesellte sich zur Umarmung. Wie gerne wäre ich jetzt auch dazu gegangen... Als die drei sich einige Minuten später voneinander lösten gingen wir weiter ins Wohnzimmer und Niall erzählte ihnen die ganze Geschichte. Dabei liess er jedoch aus, dass ich ihn eigentlich als Sklaven gekauft hatte und auch, wie ich ihn behandelt hatte... Ich bereute es, ihm sein erstes Mal genommen zu haben.. Und dann auch noch so grob. Eigentlich hätte er doch das schönste erste Mal der Welt verdient. Und nicht eine Vergewaltigung. Erst als Niall mir vor dem Gesicht rum fuchtelte kam ich wieder zu mir und sah in die Runde.

"Kommst du auch essen?" fragte er und ich nickte schweigend. Während dem Essen redeten Niall udn seine Eltern über das vergangene Jahr und wie sehr sie sich vermisst hatten.

"Ach Ni.. Ich bin so froh dass du wieder bei uns bist." Lächelte seine Mum und verpasste mir damit einen Stich ins Herz. Er sollte nicht hier bleiben, sondern bei mir.

"Mum... Wie- Wie soll ich das sagen aber... Aber ich bleibe bei Liam.." Sofort schnellte mein Kopf in Nialls richtung. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Er wollte lieber bei mir bleiben als bei seinen Eltern?!

"Was? Niall du bist 17!" sagte sein Dad fassungslos.

"Na und? Ich bin in zwei Wochen 18 und ausserdem bin ich auch das ganze letzte Jahr klar gekommen. Klar, ich hab euch vermisst. Sehr sogar. Aber ich liebe Liam. Ich will mein Leben mit ihm verbringen und ich möchte keine Sekunde davon vergäuden.." Nialls Eltern sahen ihn fassungslos an, genau so wie ich. Niall liebte mich! Das hatte er vorher noch nie gesagt. Und ausserdem, wie konnte so eine tolle, perfekte Person wie Niall mich lieben?

"Du liebst mich?" fragte ich in die Stille hinein und Niall begann zu lächeln.

"Ja" flüsterte er und ich konnte nicht anders als meine Lippen auf seine zu legen.

"Ich liebe dich auch Niall" hauchte ich gegen seine Lippen und Niall wurde leicht rot.

"Also gut.. Du kannst bei Liam bleiben, aber nur unter einer Bedingung: Du rufst jede Woche mindestens einmal an und du kommst uns oft besuchen!" sagte seine Mutter schliesslich nd noch bevor sein Vater etwas hätte sagen können stimmte Niall zu.

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt