Krank

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Niall P.o.v.

Langsam trottete ich ins Wohnzimmer und liess mich wortwörtlich aufs Sofa fallen. Harry, welcher auf dem Sessel sass, sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Was ist denn mit dir?" fragte er.

"Nichts" murmelte ich ins Kissen. Eigentlich war ich ja krank, aber ich hatte kein Bock auf das ganze Getue. Immer wenn die Jungs wussten, dass ich krank bin behandelten sie mich wie ein kleines Kind und folgten mir auf jeden Schritt. Sowas hasste ich, deshalb verschwieg ich diesmal dass ich krank war.

"Jungs, im Ernst, könnt ihr nicht mal mit helfen? Harry, geh doch mal zu Louis und hilf ihm draussen die Lichterkette zu befestigen. Und Niall, warum hilfst du nicht Zayn mit dem Weihnachtsbaum anstatt hier so rum zu liegen? Er kann den bestimmt nicht alleine ins Haus tragen." beschwerte sich Liam, welcher nun auch im Wohnzimmer stand. Harry stand sofort auf, zog sich Schuhe und Jacke an und verschwand aus der Tür ohne ein Widerwort. Ich hingegen blieb einfach liegen. Ich wollte ja helfen aber ich fühlte mich einfach zu schwach dazu.

"Niall was ist los?" fragte Liam, welcher nun neben dem Sofa auf dem Boden kniete.

"Nichts."

"Dann steh auf und geh Zayn helfen."

"Warum kannst du das nicht machen?" fragte ich genervt.

"Weil ich gerade dabei bin die Weihnachtsdeko vom Dachboden zu holen und du ja eh nur faul rum liegst. Du kannst gerne auch mal mit helfen." gab Liam genauso genervt zurück und liess mich wieder alleine im Wohnzimmer zurück. Schlussendlich schaffte ich es dann doch noch mich vom Sofa aufzurappeln und schlurfte nach draussen zu Zayn. Er versuchte gerade den Weihnachtsbaum vom Dach des Autos runter zu nehmen, jedoch fiel der Baum einfach runter und landete fast auf Zayn, wäre dieser nicht sofort zur Seite gesprungen.

"Da bist du ja endlich. Hilf mir mal mit dem Mistding" fluchte er und hob den unteren Teil des Baums hoch. Ich seufzte und hob den Baum an der anderen Seite an. Es kostete mich verdammt viel Kraft den Baum zu tragen und ich spürte auch schon wie meine Beine kurz davor waren nach zu geben aber ich riss mich zusammen und trug mit Zayn den Baum ins Haus hinein. Als der Baum dan endlich im Wohnzimmer stand liess ich mich total erschöpft wieder aufs Sofa fallen. Ich war so fertig. Alles tat mir weh, mir war zum Kotzen und ich fühlte mich einfach total schwach. In diesem Moment hätte ich weinen können, wäre Zayn nicht auch noch da gewesen. Er verliess jedoch nach wenigen Minuten das Wohnzimmer und somit war ich wieder alleine. Ich drehte mich auf den Bauch, vergrub mein Gesicht im Kissen und begann leise vor mich hin zu weinen. Wie ich es doch hasste krank zu sein!

"Also wir sind dann weg!" hörte ich Zayn rufen. Verwirrt hob ich den Kopf an.

"Wohin geht ihr?" fragte ich.

"Louis, Harry und ich gehn noch etwas feiern. Liam will nicht mit und du liegst ja eh nur rum" antwortete er und kurz darauf hörte ich die Haustür zu fallen. Dass er sagt, ich würde ja eh nur rum liegen tat schon etwas weh, obwohl er recht hatte. Aber er wusste ja auch nicht dass ich krank war!

Von einer Sekunde auf die andere wurde mir eiskalt und ich begann zu zittern. Ich sah mich im Wohnzimmer um und entdeckte die Kuscheldecke auf dem Sessel liegen. Ich versuchte mich langsam auf zu setzen und zum Sessel rüber zu gehn. Dort angekommen liess ich mich erstmal darauf fallen und zog die Decke über mich.

"Niall ka-" weiter kam Liam gar nicht denn ich spürte wie alles in mir hoch stieg und rannte sofort an ihm vorbei aus dem Wohnzimmer und ins Bad. Ich konnte es gerade noch zurück halten bis zum Klo, doch dann ging es nicht mehr. Ich übergab mich. Ich hatte das Gefühl als würde ich selbst meine Organe raus kotzen!

"Hey, was ist denn bloss los?" hörte ich Liams sanfte Stimme. Eine warme Hand legte sich auf meinen Rücken und strich vorsichtig darüber während ich mich weiterhin übergab. Als dann endlich alles raus war hielt Liam mir einen nassen Lappen vors Gesicht und strich sanft damit über meinen Mund als ich nicht verstand, was ich mit dem Lappen sollte. Ich war nicht mal mehr im Stande ihm den Lappen ab zu nehmen und mir das Gesicht selbst zu putzen. Ich zitterte am ganzen Körper. Total fertig liess ich mich gegen Liam fallen, welcher seine Arme um mich legte. Er drückte mir einen sanften Kuss ins Haar und strich über meinen Rücken. Immernoch zitternd hob ich eine Hand an und legte sie um Liams Hals. Jedoch war ich sogar dazu zu schwach, die Hand dort liegen zu lassen und mein Arm baumelte einfach über seiner Schulter.

"Niall warum hast du denn nicht gesagt, dass du krank bist?" flüsterte Liam.

"I-Ich wollte nicht, d-dass ihr mich wie ein k-kleines K-Kind behandelt.." stotterte ich.

"Ach Niall.."

"Li?"

"Hm?"

"Mir ist kalt" murmelte ich gegen seine Brust.

"Na komm." vorsichtig hob Liam mich hoch und trug mich in mein Zimmer, wo er mich sanft auf meinem Bett ablegte und zudeckte.

"Ich werde dir jetzt einen Tee machen und dann lass ich dich in ruhe damit du dir nich wieder wie ein kleines Kind vor kommst." sagte Liam und verliess das Zimmer. Um ehrlich zu sein fand ich es gar nicht so schlimm wenn er mich wie ein kleines Kind behandelte, nur bei den anderen nervt es mich. Aber bei Liam, da könnte es mich niemals nerven. Schliesslich liebte ich ihn! Ja, ich liebte ihn, nicht als besten Freund sondern wirklich. Gemerkt hatte ich es vor einigen Monaten als wir auf Tour waren. Liam und ich hatten uns ein Zimmer geteilt und somit auch ein Bett. Bei jeder Berührung hatte mein ganzer Körper zu Kribbeln begonnen. Jede Nacht hatte ich ihn damals beim Schlafen beobachtet und dabei selbst überhaupt keinen Schlaf bekommen, aber das störte mich nicht, denn ich war verliebt.

"So, hier ist dein Tee." hörte ich Liams Stimme und öffnete meine Augen, die ich zuvor, beim Nachdenken, geschlossen hatte.

"Danke Li" ich nahm ihm die Tasse ab und nahm einen Schluck daraus bevor ich sie auf dem Nachttisch abstellte.

"So dann lass ich dich mal wie-"

"Bleib hier" unterbrach ich Liam und hielt ihn an seiner Hand fest. Etwas verwirrt sah er mich an, setzte sich dann aber auf die Bettkante und  strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken.

"Mir ist immernoch kalt.. Kuschelst du mit mir?" fragte ich und Liam lachte leise. Er legte sich neben mich unter die Decke und sofort kuschelte ich mich an seine Brust. Liam schlang seine Arme um micht und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Ich konnte seinen Herzschlag hören, welcher ziemlich schnell ging.

"Gehts dir gut?" fragte ich und hob meinen Kopf von seiner Brust um ihn ansehn zu können.

"Ja, warum fragst du?"

"Dein Herz schlägt so schnell."

"Oh ähm.. Das liegt an dir.." sagte Liam und wurde etwas rot im Gesicht.

"Wie jetzt?"

"Niall.. Ich liebe dich" Sofort begann ich zu strahlen.

"Ich liebe dich auch Liam"

"Nein, Niall du verstehst das nicht. Ich liebe dich wirklich. Ich bin schwul!"

"Ja, ich auch Li. Ich liebe dich so sehr! Seit wir damals auf Tour ein Zimmer geteilt haben."

"Wirklich?" fragte Liam ungläubig. Ich legte meine Hände an seine Wangen und legte sanft meine Lippen auf seine.

"Wirklich." hauchte ich und kuschelte mich wieder fest an ihn.

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt