Du fehlst mir (sad)

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Happy Birthday Opa, du fehlst mir ❤️
Niall P.o.v.

Eine einzelne Träne rollte über meine Wange als das Auto parkte. Ich sah mich um und erkannte die vertraute Umgebung. Nur wenige Meter von hier hatte er gewohnt. Damals. Vor 17 Jahren. Unglaublich, dass ich mich überhaupt noch daran erinnern konnte. Ich war noch so jung damals. Ich konnte mich nur schlecht daran erinnern, dass er ab und zu mit uns in den Urlaub gefahren ist, dass wir oft mit ihm raus gegangen sind und dass mein Bruder und ich oft bei ihm waren, gespielt haben.

"Niall?" riss mich die Stimme meines Freundes leise aus den Erinnerungen. Ich sah zu ihm rüber, er lächelte mich sanft an. "Willst du, dass ich mitkomme?" ich schüttelte bloss den Kopf und sah Richtung Friedhof. "Ich schaff das schon alleine." Ein letztes Mal atmete ich tief durch bevor ich aus dem Auto stieg und die Tür hinter mir zu schlug. Ich ging langsam auf den Friedhof zu. Es sah noch aus wie damals, als meine Mutter oft mit uns hier war. Damals wusste ich noch nicht was es bedeutete, wusste nicht, dass er nie wieder zurückkehren würde, dass er weg war, für immer. Jetzt erst wurde es mir bewusst, ich hatte ihn verloren, für immer und er würde nie wieder zurück kommen.

Als ich beim Grab ankam hatte ich bereits stark begonnen zu weinen, so wie schon oft in den letzten Wochen. "Hey Grandpa" flüsterte ich. Ich schluchzte auf als ich das Bild von ihm ansah. So viele Erinnerungen an ihn kamen hoch. "Du fehlst mir." meine Stimme war nur noch ein Hauchen, mehr brachte ich nicht zu Stande. Lange stand ich einfach nur schluchzend vor seinem Grab, ich wusste nicht was ich sagen sollte und selbst wenn, dann würden meine Schluchzer die Worte verschlucken. Ein kalter Windstoss liess mich etwas zurück stolpern, doch ich konnte mich noch halten. Ich schloss meine Augen und liess mich langsam auf die Knie sinken, da meine Beine vermutlich bald nachgeben würden. "Ich weiss, dass ich schon lange nicht mehr hier war... Vermutlich mehr als 10 Jahre..." ich schluchzte auf und wischte die Tränen aus meinem Gesicht. Wer hätte gedacht, dass der Tod meines Grossvaters mich heute so stark treffen würde? 17 Jahre nachdem er gestorben ist. "Irgendwie verstehe ich einfach erst jetzt, dass du weg bist." zitternd griff ich in meine Jackentasche und holte den Zettel heraus, den ich eingepackt habe.

Ein paar Tränen hatten die Schrift darauf bereits verschmiert, doch ich hatte es nicht geschafft ihn nochmal neu zu schreiben

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Ein paar Tränen hatten die Schrift darauf bereits verschmiert, doch ich hatte es nicht geschafft ihn nochmal neu zu schreiben. "I-Ich hab dir einen Song geschrieben..." Vorsichtig legte ich den Zettel in ein Mäppchen, damit er bei Regen nicht kaputt ging und legte ihn dann neben sein Bild aufs Grab. "Ich würde ihn dir ja gerne vorsingen.. Aber ich kann das gerade nicht.." schluchzte ich und wischte erneut die Tränen aus meinem Gesicht. Wieder schwieg ich. Ich sass am Boden und weinte still vor mich hin. Dass es angefangen hatte zu regnen, ignorierte ich einfach. Nass war ich ja eh schon von den ganzen Tränen. "Du fehlst mir so sehr" brachte ich gerade so noch heraus bis ich total in einen Weinanfall ausbrach und  auf dem Kiesboden zusammenbrach. Schluchzend und zitternd vor Kälte lag ich am Boden. Ich versteckte mein Gesicht in meinen Armen als ich Schritte hörte. Ich wollte nicht, dass mich jemand so sah. So am Boden, am Ende.
Eine warme Hand legte sich auf meine und umschloss sie. "Hey" flüsterte eine mir all zu bekannte Stimme. Liam.  Schluchzend liess ich mich in seine Arme fallen, klammerte mich fest an ihn. Er strich mir sanft über den Rücken und versuchte mich zu beruhigen, doch als ich auch nach einer halben Stunde noch weinte hob er mich vorsichtig hoch und trug mich zum Auto zurück um mich auf dem Beifahrersitz abzusetzen. Er legte mir seine Jacke um die Schultern bevor er nach Hause fuhr und mich dort auf dem Sofa absetzte. Mit einem Handtuch rubbelte er mir die Haare trocken und brachte mir dann trockene Sachen zum Anziehn. Während ich mich umzog machte er mir einen warmen Tee und brachte mir diesen schliesslich. Ich hatte noch nicht aufgehört zu weinen, aber das würde vermutlich auch noch lange dauern. Trotzdem war es schön mal wieder bei Grandpa zu sein, auch wenn ich kaum was gesagt hatte...

Niam Horayne One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt